Brustveränderung

So verändert sich die Brust von der Schwangerschaft bis zum Abstillen

Maren Fritsche

Eine Schwangerschaft bedeutet eine große Veränderung, vor allem für deine Brüste. Wir erklären wie sich die Brüste von der Schwangerschaft bis zum Abstillen verändern. 

Video: ShowHeroes

Nicht nur der Bauch braucht während der Schwangerschaft viel Pflege, sonder auch deine Brüste, denn auch die machen eine Veränderung durch. Wir verraten dir, wie sich deine Brüste während der Schwangerschaft, nach der Geburt und nach dem Abstillen verändern. 

So wird sich deine Brust während der Schwangerschaft verändern

Das passiert im ersten Trimester

Die meisten Frauen bemerken eine beginnende Schwangerschaft an ihren Brüsten. Plötzlich sind die Brustwarzen ganz sensibel. Das liegt vor allem am ansteigenden Hormonspiegel und der Veränderung der Bruststruktur. Meistens gibt sich das nach den ersten vier Wochen, doch bei manchen Frauen klingt das Gefühl erst nach der Geburt ab. 

Wie schnell die Brüste wachsen, ist bei jeder Frau anders. "Bei manchen Frauen wachsen sie ganz schnell, bei anderen kommt der Wachstumsschub erst vor der Geburt oder sogar erst danach", erklärt Dr. Jacqueline Kent, führende Laktationsforscherin an der University of Western Australia. 

Sobald sich deine alten BHs zu eng anfühlen, solltest du in Neue investieren. Am besten in Schwangerschafts-BHs. Sie sind meist nahtlos und aus weichem, atmungsaktiven Material. Auf BHs mit Bügeln solltest du verzichten, sie können die sich entwickelnden Milchkanäle abdrücken. 

Das passiert im zweiten Trimester

Die milchbildenden Zellen in deiner Brust werden ab der 15. Schwangerschaftswoche aktiv. Ab der 22. Schwangerschaftswoche produzieren deine Brüste Milch. Ein Großteil davon wird aber von deinem Körper wieder aufgenommen, sodass nicht zu viel Milch und ausläuft. 

>>> Was deine Brustwarzen über deine Gesundheit verraten

Im zweiten Trimester verändern sich dann auch die Brustwarzen. Sie werden größer und dein Brustwarzenhof wird dunkler. Jetzt treten auch die kleinen Hubbel auf deinem Brustwarzenhof immer deutlicher hervor. Die sogenannten Montgomery-Drüsen bilden ein feuchtigkeitspendendes Öl, welches deine Brustwarzen während der Stillzeit vor Schmerzen und Infektionen schütz. Wissenschaftler haben die Vermutung, dass der Geruch des Öls dem Fruchtwasser sehr ähnlich ist und dadurch Neugeborene nach der Geburt direkt die Brust finden. 

Sollten deine Brüste während der Schwangerschaft sehr schnell wachsen, verspürst du möglicherweise einen Juckreiz in der Brust. Außerdem können sich Dehnungsstreifen bilden. Milde Feuchtigkeitscremes und bestimmte Öle, können den Jungreiz und das Spannungsgefühl lindern. Dehnungsstreifen können auch durch deine Gene und deinen Hauttypen begünstigt werden. Aber keine Sorge, nach einer Weile verblassen sie wieder. 

Das passiert im dritten Trimester

Zum Ende deiner Schwangerschaft fühlen sich deine Brüste vermutlich schwerer und empfindlicher an. Trage nachts einen Schlaf-BH, wenn dir danach ist. Vor deinem Entbindungstermin solltest du dir ein paar Still-BHs besorgen. Deine Brüste werden nach der Geburt wahrscheinlich zwei Körbchengrößen größer sein. Lass dich in einem Geschäft beraten oder messe vorher deinen Brustumfang und orientiere dich zum Beispiel an diesem Größenrechner

Die Muttermilch in deiner Brust ist meistens schon fertig, bevor dein Baby überhaupt auf der Welt ist. Es kann passieren, dass ein bisschen Kolostrum (Vormilch) aus deinen Brustwarzen austritt. Damit sich keine feuchten Stellen abzeichnen, kannst du einfach Stilleinlagen tragen. 

So verändern sich die Brüste nach der Geburt

>>> Vagina nach Geburt: Was verändert sich?

Zwei bis vier Tage nach der Geburt werden sich deine Brüste deutlich voller und praller anfühlen, das liegt am Milcheinschuss. Hattest du einen Kaiserschnitt oder eine traumatische Entbindung, so kann es etwas länger dauern, bis die Milch einschießt. 

Die Schwangerschaftshormone gehen zurück und die milchbildenden Hormone nehmen ihre Arbeit auf. Anfangs kann das unangenehm sein und sogar schmerzen. Die sogenannte Brustdrüsenschwellung klingt aber meist nach wenigen Tagen ab. Sollte es Probleme beim Stillen geben, wende dich an deine Hebamme oder Stillberaterin. 

So verändern sich deine Brüste während der Stillzeit

Besonders in den ersten drei Monaten der Stillzeit werden sich deine Brüste vermutlich ziemlich voll anfühlen und du wirst das Gefühl haben, dass sie auch so aussehen. Wird dein Baby älter, lässt das Gefühl meist nach, was aber nicht bedeutet, dass deine Brüste weniger Milch produzieren. 

>>> Milch abpumpen: 5 Mythen übers Abpumpen

Nach etwa sechs Monaten Stillzeit, werden deine Brüste wahrscheinlich wieder kleiner. Das hat jedoch nichts mit der Milchproduktion zu tun, sondern damit, dass du Fettgewebe in der Brust verloren hast. Ist dein Baby etwa 15 Monate alt, werden deine Brüste vermutlich wieder die gleiche Größe wie vor der Geburt haben. Dabei ist es egal, ob du weiterhin stillst oder bereits aufgehört hast. 

Und so verändern sich deine Brüste, wenn du abgestillt hast

Sobald du aufhörst zu stillen und dabei ist es egal, ob du drei Wochen oder drei Jahre gestillt hast, bilden sich die durch die Laktation verursachten Brustveränderungen zurück. In der Regel dauert dieser Prozess circa drei Monate. Danach haben deine Brüste auch wieder eine ähnliche Größe wie vor der Schwangerschaft. 

Übrigens: Dass stillen Hängebrüste verursacht ist ein Ammenmärchen. In manchen Fällen kann jedoch trotzdem die Schwerkraft siegen, etwa wenn du unter einem besonders schwachen Bindegewebe leidest. 

Weiterlesen: 

Wassereinlagerungen während der Schwangerschaft: Was kann ich tun?

Urvertrauen stärken: So wird dein Kind selbstbewusst und stark fürs Leben

10 Sätze, die Schwangere nicht mehr hören können