Leben mit Kindern

Montessori Kinderzimmer: So funktioniert die Gestaltung

Was ist das Besondere an einem Montessori Kinderzimmer? Wir haben alle Infos und jede Menge Inspiration auf einen Blick.

Mit einem Montessori Kinderzimmer förderst du Eigenständigkeit und Selbstbewusstsein von Klein auf Foto: iStock/Liudmila Chernetska

"Hilf mir, es selbst zu tun" lautet der Grundgedanke in der Montessori-Pädagogik. Das von Maria Montessori entwickelte Bildungskonzept betrachtet das Kind als "Baumeister seines Selbst" - Eigenständigkeit, Individualität und Unabhängigkeit stehen hier an erster Stelle. Noch heute wird dieser visionäre Ansatz in Krippen, Kitas und Schulen verfolgt - doch was macht Montessori auch bei uns Zuhause im Kinderzimmer und im Alltag so wertvoll? Wir haben alle Infos und Tipps rund um's Montessori Kinderzimmer auf einen Blick. 

Montessori-Pädagogik: Grundsätzliches auf einen Blick

Die Montessori-Pädagogik betrachtet das Kind als Gestalter seiner eigenen Entwicklung. Aufgabe der Erwachsenen ist es demnach, die Eigenständigkeit von Klein auf zu fördern, Talente und Begabungen zu beobachten und eine Umgebung zu schaffen, in der ein Kind all seine Sinne entfalten kann. Wissen durch spielerisches Lernen zu vermitteln, steht neben der Kreativität im Fokus. Auf die eigenen Bedürfnisse, als auch die anderer zu achten und sie zu erkennen, zählt ebenfalls zu den Leitlinien.  

„Die Aufgabe der Umgebung ist es nicht, das Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben, sich zu offenbaren. “
Maria Montessori

Die Montessori-Pädagogik auf das Kinderzimmer anwenden

Die Umgebung muss dem Kind angemessen sein. Die Höhe der Möbel richtet sich demnach nach der Größe deines Kindes. Es sollte jederzeit alles gut und eigenständig erreichen können. "Dein Kind ist für nichts zu klein", lautet das Credo. Als Erwachsener bietet es sich an, sich einmal auf den Boden zu setzen und den Raum aus der Perspektive des Kindes zu betrachten: Befindet sich alles auf der richtigen Höhe und kann mein Kind alles erreichen? 

Das Licht eigenständig an- und ausschalten können, spielt ebenfalls eine große Rolle. Für kleine Kinder kann ein Stufenhocker zum Einsatz kommen, bis sie die notwendige Größe zum Erreichen des Lichtschalters erreicht haben. Eine gut erreichbare Stehlampe ist ebenfalls eine tolle Alternative. 

Die Umgebung ist übersichtlich und aufgeräumt. Das hat wenig mit klinischer Ungemütlichkeit oder perfekter Instagram-Ästhetik zu tun, vielmehr dient die äußere Ordnung dem kindlichen Geist als Orientierung und führt zu einer inneren Ruhe. 

Demnach wird das Kinderzimmer auch nicht mit Spielzeug überflutet. Sechs bis acht Gegenstände zum Spielen gelten als angemessen - die Lieblinge können natürlich regelmäßig ausgetauscht werden. Spielzeug, welches aktuell nicht auserkoren wurde, wandert aus dem Freispiel-Regal hinein in einen geschlossenen Schrank oder Körbe. 

Die Spielsachen bestehen vorrangig aus natürlichen Materialien. Bauklötze, Holz- oder Stofftiere, Puppen oder Murmeln - auch hier wird dem Kind nichts aufgezwungen. Die Eltern beobachten stattdessen, an welchen Spielsachen Interesse gezeigt wird. 

Unser Redaktions-Tipp: Das US-amerikanische Unternehmen Lovevery hat dem Montessori-Konzept die perfekte Prise Zeitgeist verpasst und bietet unseren Kleinen von Anfang das richtige Maß an Förderung und fördert spielerisch die Lust an neuen Entdeckungen. Denn, wie Lovevery-Mitgründerin Jessica über die kognitive Entwicklung unserer Babys weiß:

„Erfahrungen in der frühen Entwicklungen passieren nicht einfach von alleine, man muss Möglichkeiten schaffen“
Jessica, Mitgründerin von Lovevery

Oder wie meine Hebamme mir auch direkt zum Start ins Mama-Leben und nach wenigen Wochen schon so schön sagte: Babys können schon so viel, man muss es nur mit ihnen machen ...

Angesetzt wird bei den Produkten von Lovevery demnach natürlich direkt im Babyalter und den Start macht das Play Gym - ein entwicklungsfördernder Spielebogen, welche eine Spieldecke mit fünf verschiedenen sensorischen Zonen bietet und uns somit durch das komplette erste Babyjahr begleitet.

Wann nutze ich die mitgelieferten Kontrastkarten, wann die Geräuschzone und wann sieht mein Baby das erste Mal Farben und kann die Zone der Farbtasten entdecken? All' das verrät uns frisch gebackenen Eltern die mitgelieferte Anleitung und gibt wertvolle Anstöße und Ideen zum Spielen.

Außerdem im Lieferumfang enthalten:

  • Abnehmbares Spielbogen-Zubehör:

  • Kontrastball

  • Klopfring aus Holz (die Nachbarn werden ihn lieben!)

  • Silikon-Beißring mit Zahntuch

  • Baby-Spielmatte mit fünf verschiedene Entwicklungszonen: Fokus-Zone, Geräusch-Zone, Fühl-Zone, Versteck-Zone

  • Stoffbezug, mit dem der Spielebogen in eine gemütliche Spielhöhle verwandelt werden kann

Weiter gibt es bei Lovevery Montessori-inspirierte Spielzeug-Sets im Abo-Modell, welche auf die Fähigkeiten des jeweiligen Alters zugeschnitten sind.

Alle zwei bis drei Monate bekommen wir so ein altersgerechtes Spielzeug-Set geliefert und müssen uns so nicht weiter durch den Spielzeug-Dschungel wühlen - weiter schützen wir uns vor dem Spielzeug-Wust, der mit der Zeit in so manch einem Kinderzimmer schnell eintreten mag. Die Abo-Boxen sind bis zum vierten Lebensjahr ausgelegt und kosten zwischen 84 und 126 Euro pro Spielzeugset.

Beobachter, Denker oder Quassler - die Lovevery-Spielzeugsets decken alle Phasen bis zu 48 Monate ab. Foto: PR/lovevery.de

Neben dem Play Gym haben wir in der Redaktion zusammen mit dem jüngsten Nachwuchs das Inspektor- und Entdecker-Set (7-8/9-10 Monate) einmal genauer unter die Lupe genommen und können sagen: es lohnt sich sehr! Auch hier bekommen wir neben schicken, von Montessori-inspirierten Spielzeug eine Spieleanleitung mitgeliefert, welche uns die passenden Anstöße für das altersgerechte Spielen und Entdecken geben.

Den Schlafbereich nach Montessori gestalten

Charakteristisch für ein Montessori Kinderzimmer ist das Bodenbett. Ein Bett, welches das Baby oder Kleinkind gänzlich ohne Hilfe erklimmen kann. Eine Höhe von 15 bis 20 Zentimetern ist hier ideal. Umgesetzt wird dies mit einer Matratze auf dem Boden, welches gerne um dekorative Elemente ergänzt wird - ein Baldachin oder Betthimmel sorgen für Geborgenheit. Wird dein Kind älter und ab dem Alter von etwa zwei Jahren kann die Kindermatratze durch ein bodennahes Lattenrost oder Bettgestell ergänzt werden. 

Auch hier gilt es, die Dekoration rund um das Bett ruhig, ästhetisch und schlicht zu gestalten. Schließlich ist dies der Bereich, in dem dein Kind zur Ruhe kommen und schlafen kann. 

Tipp: Spielerische Lernposter sind immer eine tolle Wahl. Auch diese werden in einem Montessori Kinderzimmer in Sichtweise des Kindes angebracht und nicht auf der Augenhöhe der Erwachsenen. Neben einem Baldachin sind selbstgebaute Himmelbetten sehr beliebt. 

Stauraum schaffen im Montessori Kinderzimmer

Ein weiteres Herzstück in einem Montessori Kinderzimmer ist das Freispiel-Regal. Hierbei handelt es sich um ein offenes Regal, welches im Kinderzimmer gleich zwei Grundsätze der Montessori-Lehre abdeckt: In einem offenen Regal sieht dein Kind jederzeit, welche Spielsachen sich in diesem befinden - und kann sie sich eigenständig zum Spielen herausnehmen.

Weiter hat jeder Gegenstand einen festen Platz im offenen Regal, was das Thema "Aufräumen lernen" zu einer spielerischen, leicht lösbaren Aufgabe für Kinder macht. Grundsätzlich befinden sich nur etwa sechs bis acht Spielzeuge in dem Regal, sodass es nicht überladen und die Kinder infolgedessen überfordert sind. Körbe oder Truhen können zusätzlich ein ruhiges Gesamtbild verschaffen.

Tipp: Lovevery hat das Spielzeug-Regal weitergedacht: statt auf Körbe und Truhen wird hier auf versteckten Stauraum gesetzt - grandios! Auch wenn wir generell nie natürlich genug von hübschen Körben in unserem Zuhause kriegen ...

Das von Montessori inspirierte 2-in-1-Regal aus 100% Birkenholz vereint Spielzeugrotation und Aufbewahrung, indem nicht genutzte Spielzeuge einfach im integriertem Stauraum verschwinden. Und sollten die Kleinen den Stauraum doch irgendwann selbstständig entdecken, schützt die Soft-Close-Technologie die kleinen Finger vor eventuellen Klemm-Unfällen.

Alles auf Augenhöhe und dank Stauraum nicht überladen: Das Spielzeug-Regal von Lovevery macht unser Montessori-Kinderzimmer perfekt. Foto: PR/lovevery.de

Die ideale Höhe des Regals? Je nach Größe des Kindes, sollte das Regal in etwa bis zur Schulterhöhe befüllt oder hoch sein - wer direkt mit einem hohem Regal startet, lässt das Kind einfach mitwachsen und befüllt die unteren Regalböden entsprechend.

Die Leseecke nach Montessori gestalten

Lesen spielt eine große Rolle, schließlich regt es die individuelle Fantasie und Neugierde an. Nach der Pädagogin Maria Montessori herrscht auch hier Ruhe und Gelassenheit: Je nach Interesse werden die Bücher regelmäßig ausgetauscht.

Ideal ist eine Bücherleiste oder ein offenes Spielregal, hier können die Bücher mit dem Cover nach vorne angeordnet und das Interesse der Kids - speziell wenn sie noch nicht lesen können - individuell geweckt werden. Dazu ein kuschliges Bodenkissen und die Lesecke ist perfekt!

Die kreative Sitzecke im Kinderzimmer

Nach der Montessori-Pädagogin benötigen schon Kleinkinder in ihrem Zimmer einen Tisch und einen Stuhl. Hier wird sich kreativ ausgetobt, experimentiert, gebastelt und gemalt. Gute Voraussetzungen für einen gesunden Geist und dem Nachgehen eigener, individueller Interessen. Kleine Stühlchen, deren Sitzfläche sich etwa 25 Zentimeter über den Boden befindet, sind ideal und bereits für Einjährige passend. 

Für eine gesunde Sitzhaltung, sollten die Kindermöbel natürlich auch hier altersgemäß angepasst und ausgetauscht werden. 

Den Kleiderschrank für dein Kind nach Montessori organisieren

So wahnsinnig die Kombinationen auch mitunter sein können, so sehr sehr spielt auch das eigene Anziehen eine wichtige Rolle - schließlich verschafft auch das den Kids eine ordentliche Portion Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein

Die Leitwörter Ruhe und Struktur ziehen sich auch durch diesen Bereich des Zimmers. Wichtig hierbei: dein Kind muss seine Kleidung so leicht wie möglich finden können - die Kleidungsstücke werden daher nach Art sortiert und in Kisten oder Schubladen untergebracht. Für kleinere Kinder können die jeweiligen Kisten oder Boxen mit Etiketten bemalt werden - so lernt es garantiert schnell, wo die T-Shirts sind.

Eine weitere, schöne Möglichkeit ist das Aufhängen oder Stellen einer Kleiderstange

Tipp: Nur die jeweiligen zur Jahreszeit passenden Kleidungsstücke in den Kleiderschrank sortieren - das spart Platz, Diskussionen und sorgt für noch mehr Übersichtlichkeit. 

Freies Spielen ausdrücklich erlaubt: Der richtige Boden in einem Montessori Kinderzimmer

Für das freie Spielen mit Holzklötzen, Murmeln und mehr oder die Verwendung eines Lernspielzeugs ist ebenfalls ein eigener Bereich vorgesehen: der Teppich! Während für das Baby schon eine kleine, weiche Decke reicht, darf es für die Größeren gerne ein größerer, flauschiger Teppich sein. Wenn dein Kind sich aus freien Stücken in eine kleine Sportskanone entwickelt, ist eine Yogamatte eine gute Wahl. 

Montessori im Alltag: Aufräumen und Ordnung halten spielend vermitteln

Ein häufig explosives Thema: das Aufräumen. Doch setzt hier die Montessori-Methode direkt an und die Kinder lernen spielerisch, Ordnung zu halten. Dadurch, dass in einem Montessori Kinderzimmer alles seinen Platz hat, weiß auch das Kind schnell, wo die Dinge hingehören und ist nicht überfordert. Die generelle Struktur im Zimmer strahlt generell eine "geordnete" Ruhe aus, was sich auch auf die innere Ruhe der Kinder auswirkt.

Was sind Montessori Spielzeuge?

Montessori Spielzeuge bestehen aus natürlichen Materialien und sind der Realität nachempfunden. Typische Montessori-Materialien sind Holz oder Stoff, der Aufbau der Spielzeuge ist gänzlich einfach und auch die Farben und Formen werden schlicht gehalten. Auch beim Thema Spielsachen geht es in erster Linie darum, die Selbstständigkeit der Kinder zu fördern.

Dass Lernen auch spielerisch und mit dem richtigen Spielzeug vermittelt werden kann, schlägt sich auch in dem Namen wieder, unter welchem das Montessori Spielzeug ebenfalls bekannt ist - Lernmaterial wird es im Rahmen dieses pädagogischen Konzepts auch häufig genannt. Das Spielen soll die Eigenständigkeit des Kindes fördern - statt dem Aufzwingen bestimmter Lernspielzeuge geht es darum, dass die Kinder sich ausprobieren, experimentieren und schaffen - Tablet und Smartphone sind demnach in einem Montessori Kinderzimmer tabu. 

Das eigens konzipierte Montessori Spielzeug ist weltweit standardisiert und den jeweiligen Altersklassen und Bedürfnissen zugeschnitten.  

Was sind Montessori Möbel?

Montessori-Möbel beschreiben Möbel, welche der Größe des Kindes angepasst sind und kindgerecht entworfen wurden. Das können für die Kleinen etwa Stühlchen sein, bei denen sich die Sitzfläche ca. 25 Zentimeter über den Boden befindet, aber auch offene Regale oder Schränke zählen dazu. Regale und Schränke, die sich über der Schulterhöhe des Kindes befinden, werden entsprechend so befüllt, dass dein Kind jederzeit alles eigenständig erreichen kann.