Strompreise, Impfzertifikate, Mindestlohn

Neue Gesetze und Änderungen im Juni 2022: Das ändert sich für dich!

Jan Wälder, Online-Redakteur

Die neuen Gesetze und Änderungen im Juni 2022 bringen wieder einige Überraschungen mit sich – sowohl gute als auch schlechte. Was auf dich zukommt, verraten wir dir hier.

Neue Gesetze und Änderungen im Juni 2022 gibt es viele. Foto: artisteer/iStock

Die neuen Gesetze und Änderungen im Juni 2022 geben wieder einiges her, das dein Leben verändert. Egal ob durch steigende Strompreise, auslaufende Impfzertifikate oder neue Computerspiele. Diesen Monat ist wirklich alles dabei.

Neues Gesetz im Juni 2022: 9-Euro-Ticket im ÖPNV

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) soll ab Juni mit einem Monatsticket nutzbar sein, das nur 9 Euro kostet. Damit sollen Verbraucher*innen entlastet werden und auch mehr Menschen auf die Bahn umsteigen.

Aufgrund hoher Energiepreise soll das 9-Euro-Ticket Busse, Bahnen, S-Bahn, U-Bahn und Straßenbahnen deutschlandweit günstig nutzbar machen. Während bspw. auf der bei betuchterer Klientel beliebten Nordseeinsel Sylt mancherorts Schnappatmung ob des befürchteten Ansturms sogenannter „Billigtourist*innen“ herrscht, freuen sich viele Menschen auf einen kostengünstigen Sommer voller spannender Reisen - ganz ohne Neid und Angst.

Ob es wirklich dazu kommen wird? Einige Politiker*innen auf Landesebene drohen jedenfalls, das Ticket noch platzen zu lassen. Falls das Ticket trotzdem kommt, müssen Menschen mit Monats- oder Jahresabo allerdings nicht in die Röhre schauen. Ihnen wird die Differenz zurückerstattet – beim Jobticket beispielsweise über die Gehaltsabrechnung.

Corona-Impfzertifikate laufen ab

Wichtig für Menschen, die gegen das Coronavirus geimpft worden sind: Ab 14. Juni 2022 laufen viele ausgestellte Impfzertifikate ab. Das betrifft erstmal Erst- sowie Zweitimpfungen.

Ab dem 14. Juni 2021 wurden die Impfzertifikate in Apotheken ausgestellt und waren ab dem Tag der Ausstellung ein Jahr gültig. Doch die Geimpften haben wohl Glück im Unglück – denn das Robert Koch-Institut plant, dass Geimpfte mittels noch ausstehender Aktualisierungen für die Corona-Warn-App und die CovPass-App selbst in der Lage sein sollen, die Impfzertifikate zu aktualisieren.

Solltest du schon vor dem Update eine Neuausstellung deines Impfzertifikats brauchen, kannst du trotzdem in die Apotheke gehen und es dir neu ausstellen lassen. Deine App informiert dich in der Regel 28 Tage vor Ablauf.

Für Menschen ohne Zertifikat in der App, sondern nur auf Papier, wird es ärgerlich – ihnen wird erst beim Abscannen des Zertifikats mitgeteilt, dass das technische Ablaufdatum erreicht ist. Sollten also eines Tages im Herbst wieder 3G- oder 2G+-Regeln bestehen, könnte das einen angenehmen Abend in einen bürokratischen Albtraum verwandeln.

Änderung im Juni 2022: Strompreise erhöhen sich

Viele Menschen durften in diesem Jahr schon die leidvolle Erfahrung gestiegener Strompreise machen – und jetzt werden es nochmal einige mehr. Denn Deutschlands größter Versorger E.ON hebt die Preise für Verbraucher*innen kräftig an.

Offenbar kommt es in unterschiedlichen Regionen zu unterschiedlichen Anstiegen. Inzwischen bekannte Zahlen gibt es aus den Landkreisen Vorpommern-Greifswald und Mecklenburgische Seenplatte, beide in Mecklenburg-Vorpommern gelegen. Hier soll der Strompreis laut Nordkurier beim durchschnittlichen Haushaltsverbrauch mit 2.400 Kilowattstunden um rund 12,50 Euro im Monat steigen.

Deutsche Bahn ändert BahnComfort

Eine Änderung im Juni 2022 gibt es bei der DB. Wer bislang bei der Deutschen Bahn Bonuspunkte gesammelt hat, konnte Prämienpunkte und Statuspunkte sammeln. Erstere konnten gegen Gutscheine, Gegenstände oder Spenden eingetauscht werden, die anderen erlaubten nach vielen Fahrten, dass die Kunden die BahnComfort-Vorteile nutzen konnten und bspw. einen Sitzplatz im BahnComfort-Bereich sicher hatten oder Zugang zur DB Lounge hatten.

Nun stellt die Deutsche Bahn allerdings BahnComfort als Extra-Service ein, er wird dafür in BahnBonus integiert. Neu sind ab 13. Juni zudem weitere Vorteile, die je nach der erreichten Stufe von 1.500, 2.500 oder 6.000 Statuspunkten freigeschaltet werden. Bisher gesammelte Statuspunkte bleiben bestehen. Zur Nutzung der Statusvorteile ist allerdings die BahnBonus-App notwendig.

Neues Gesetz im Juni 2022: Steuersenkung auf Sprit - und drohende Engpässe

Im Zuge der explodierten Spritpreise hat die Bundesregierung eine Steuersenkung bei der Energiesteuer beschlossen. Diese greift zum 1. Juni für 3 Monate und macht Diesel um 14,04 Cent billiger. Beim Benzin wird es einen deutlichen gesunkenen Preis geben, und zwar um 29,55 Cent.

Klingt für Autofahrer*innen erstmal ziemlich gut, ist es aber auf den zweiten Blick nicht unbedingt. Denn schon jetzt warnen Tankstellenbetreiber*innen vor Engpässen im Juni. Das Problem wird sein, dass die Nachfrage nach Benzin sprungartig steigt.

Allerdings werden die Tankstellen ihre Bestände bis zum 1. Juni möglichst nah an die Untergrenze bringen, da sie den Sprit bis 31. Mai teuer einkaufen müssen - um ihn dann quasi zu verhökern. Denn die Energiesteuer wird nicht an der Tankstelle einkassiert, sondern wenn die Tankstelle den Sprit in der Raffinerie oder im Tanklager bestellt. Die Preisgrätsche wollen die Betreiber*innen verhindern, weswegen Anfang Juni eine große Nachfrage auf wenig vorhandenen Sprit treffen wird. Große Ketten geben sich allerdings gelassen.

Der Chef der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Wolfgang Schuldzinski, teilte verschiedenen Nachrichtenagenturen mit: "Weil am 1. Juni Engpässe drohen, sollte niemand seinen Tank davor fast komplett leerfahren."

Änderung im Juni 2022: Aus für den Internet Explorer

Der Internet Explorer von Microsoft war wohl für die meisten von uns der Einstieg ins Internet. Doch irgendwann war der Browser nicht mehr wirklich am Nabel der Zeit und ist inzwischen sogar von Microsoft durch Edge ersetzt worden – der ebenfalls nicht den ganz großen Erfolg vorweisen kann.

Schon seit letztem Jahr wird der Internet Explorer von einer Reihe verschiedener Programme nicht mehr unterstützt, zum Beispiel Office oder Outlook. Nun wird der Support für den Internet Explorer am 15. Juni 2022 allerdings komplett eingestellt. Für die meisten ist der Browser nach 27 Jahren aber schon lange nicht mehr relevant.

Der Freund jammert? Dann sollte er sich Diablo Immortal holen

Es ist natürlich ein Männer-Klischee, dass die Jungs immer am PC hocken und zocken. Falls du selbst gerne zockst oder dein Freund immer jammert, dass er gerne wieder einen Computer hätte, mit dem er aktuelle Spiele spielen kann, ist nun die Rettung in Sicht: am 2. Juni 2022 erscheint Diablo Immortal. Wobei du ganz nach Gusto das Spiel auch einfach selbst spielen kannst.

Der neueste Ableger der absoluten Kultreihe erscheint zwar auch als Beta-Version für den PC, ist aber eigentlich ein reines Mobile-Game und soll in der Grundversion auch nichts kosten. Also kann sich dein Freund endlich wieder ins Monstergemetzel gegen den bösen Höllendämon stürzen, ohne dafür unbedingt einen leistungsfähigen High-End-PC zu besitzen. Und das Jammern hat ein Ende.

Das Jammern hat ein Ende: Diablo Immortal auf dem Smartphone macht es möglich. (Symbolbild) Foto: gorodenkoff/iStock

Änderung im Juni 2022: Sky beendet Bezahlung per Bankeinzug

Wer im Moment den Streamingdienst oder die Fernsehsender von Sky benutzt und per Lastschrift bezahlt, der hat durch diese Änderung ab Juni 2022 wohl das Nachsehen. Denn Sky stellt die Bezahlung per Bankeinzug ein.

Nutzer*innen haben die Möglichkeit, die Zahlung kostenlos auf den schwedischen Zahlungsdienstleister Klarna umzustellen, was Sky für dich übernimmt, wenn du das aktiv angibst. Ist das nicht gewünscht, kommen noch der US-Dienst PayPal infrage – oder aber die Bezahlung per Kreditkarte. Diese beiden Optionen müssen Kund*innen allerdings selbst einstellen.

Aldi erhöht Mindestlohn für Angestellte

Die Discounterkette Aldi zahlt ihren Angestellten ab Juni 2022 einen höheren Mindestlohn. So verdienen Beschäftigte der Kette ab Juni statt 12,50 Euro mindestens 14 Euro die Stunde. Das gilt für Aldi Süd und Aldi Nord gleichermaßen.

Diverse Corona-Maßnahmen werden verlängert

Verschiedene Corona-Verordnungen, die zurzeit noch gelten, werden verlängert. Darunter fallen die Corona-Impfverordnung und die SARS-CoV-2-Arzneimittelabgabeverordnung. Ob die ebenfalls auslaufende Corona-Einreiseverordnung nochmals verlängert wird, steht noch nicht fest.

Neues Gesetz im Juni 2022: Heizkostenzuschuss kommt

Für Menschen wie Wohngeldberechtigte wird es einen einmaligen Heizkostenzuschuss geben (Heizkostenzuschussgesetz). Das neue Gesetz tritt im Juni 2022 in Kraft und gilt bis 31. Mai 2032. Es besagt laut Bundestags-Website: "Für Wohngeldberechtigte soll der Zuschuss 135 Euro (ein berücksichtigtes Haushaltsmitglied) beziehungsweise 175 Euro (zwei berücksichtige Haushaltsmitglieder) betragen, für jedes weitere berücksichtigte Haushaltsmitglied kommen zusätzlich 35 Euro dazu. Für die übrigen Anspruchsberechtigten soll der Zuschuss 115 Euro betragen."

Von dieser Änderung im Juni 2022 sollen "rund 710.000 wohngeldbeziehende Haushalte, rund 370.000 nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz Geförderte, rund 75.000 mit Unterhaltsbeitrag nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz Geförderte sowie rund 65.000 Personen, die Berufsausbildungsbeihilfe oder Ausbildungsgeld beziehen" profitieren.

Neues Gesetz im Juni 2022: Ausländischen Führerschein umschreiben

Wenn du in Deutschland wohnst und einen Führerschein hast, der nicht in der EU oder den Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums ausgestellt wurde, musst du ihn nach spätestens 6 Monaten umschreiben lassen. Das kann sich je nach Herkunftsland komplizierter oder leichter gestalten.

Das wird ab dem 1. Juni 2022 für eine Reihe von Staatsbürger*innen anderer Länder einfacher. Grund ist eine Änderung der Fahrerlaubnis-Verordnung. Menschen aus folgenden Ländern können dann unkompliziert einen hierzulande gültigen Führerschein beantragen, da es festgelegte Regeln gibt. Die genauen Regeln für den Umtausch findest du beim Bussgeldkatalog:

  • Albanien

  • Gibraltar

  • Kosovo

  • Moldau

  • Vereinigtes Königreich

Einheitlicher Online-Unterricht in der Fahrschule

Zum 1. Juni 2022 gibt es eine Änderung, die den theoretischen Unterricht in der Fahrschule betrifft. Diese Regeln für die Online-Teilnahme werden bundesweit einheitlich geregelt und besagen, dass in Ausnahmefällen auch eine digitale Teilnahme am Unterricht möglich sein soll.

Neues Gesetz im Juni 2022: Ethanolhaltige Arzneimittel

Die Kennzeichnung ethanolhaltiger Arzneimittel ändert sich durch ein neues Gesetz im Juni 2022. Die Arzneimittel-Warnhinweisverordnung wird an bestimmte EU-Richtlinien angepasst, weswegen auch die Angabe der enthaltenen Menge Ethanol pro Einzelgabe in Vol.-% angegeben sein muss. Apotheken haben allerdings noch die Möglichkeit, veraltete Packungen bis 30. Juni 2023 abzuverkaufen.

Zwei Banken machen dicht

Die LVM Versicherung wickelt ihre Bankgeschäfte ab, was bedeutet: Die Augsburger Aktienbank und die Netbank, eine Tochterfirma, stellen ihren Betrieb Ende des Jahres ein und beenden daher alle Geschäftsbeziehungen im Juni 2022.

Kund*innen wurden demnach schon aufgefordert, Konten umgehend aufzulösen. Ab 16. Juni würden Daueraufträge und Lastschriften nicht mehr ausgeführt, ebenso würden Bankkarten gesperrt, daher muss das Konto bis spätestens 15. Juni 2022 aufgelöst werden. Allerdings seien für die Karte bis zum Stichtag noch Gebühren zu entrichten.

Ratenkredite können ohne Vorfälligkeitsentschädigung ausgelöst werden, während Dispokredite alternativlos komplett abbezahlt werden müssen. Falls das Konto nicht rechtzeitig aufgelöst wird, übernimmt den Vorgang die Bank und hinterlegt das Geld beim Amtsgericht. Die anfallenden Gebühren bezahlen die Kund*innen.

Artikelbild und Social Media: artisteer/iStock

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