Verbrennungen auf der Haut

Riesen-Bärenklau: Giftige Pflanze mit gefährlichen Blättern

Wunderweib Redaktion

Der giftige Riesen-Bärenklau ist gefährlich: Es gibt Verbrennungen auf der Haut, wenn du ihn berührst.

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Brennnesseln hinterlassen fiese Pusteln auf der Haut, Disteln pieksen und auch an Rosendornen kann man sich böse verletzten, doch alle diese Pflanzen sind nichts im Vergleich zum hochgiftigen Riesen-Bärenklau! Eine Berührung mit der eigentlich sehr hübschen Pflanze kann sogar im Krankenhaus enden. Wir haben dir die wichtigsten Informationen über das Gewächs zusammengestellt und verraten dir, wie du sie erkennen kannst.

Was ist Riesen-Bärenklau? Giftige Blätter gefährlich

Der Riesen-Bärenklau, auch Herkulesstaude oder Herkuleskraut (lat. Heracleum mantegazzianum oder Heracleum giganteum) genannt, ist ursprünglich nicht heimisch in Deutschland. Die Pflanze stammt aus dem Kaukasus, hat sich aber seit Ende des 19. Jahrhunderts auch hierzulande ausgebreitet.

Da sich die Pflanze aufgrund ihrer starken Samenproduktion sehr schnell vermehren und verbreiten kann, ist sie nicht immer in heimischen Gärten oder an anderen Orten erwünscht. Die Tatsache, dass der Riesen-Bärenklau giftig ist, spielt hier natürlich auch eine wichtige Rolle.

Riesen-Bärenklau: Die Symptome einer Vergiftung

Vor allem die Blätter des Riesen-Bärenklaus sind giftig und eine echte Gefahr. Der Saft der Riesen-Bärenklau-Blätter enthält phototoxische Furocumarine. Dies sind:

  • Xanthotoxin

  • Psoralen

  • Bergapten

Kommt die Haut mit der Pflanze in Kontakt und trifft dazu noch Sonnenlicht darauf, bilden sich leichte bis teilweise schwere Verbrennungen - quasi wie ein Sonnenbrand oder eine Entzündung. Der Grund ist, dass die Substanzen, die im Pflanzensaft enthalten sind, die Haut für Sonnenlicht und UV-Strahlung sensibilisieren. Doch auch die anderen Teile der Pflanze enthalten die giftigen Substanzen und können bei Berührung für Verbrennungen sorgen.

Doch die phototoxische Reaktion auf den giftigen Pflanzensaft ist dauert nicht nur kurz, wie beispielsweise bei anderen Pflanzen, die die Haut reizen. Auch drei Tage später kann der Kontakt von Heracleum mantegazzianum mit der Haut bei Sonnenstrahlung noch Rötungen, Entzündungen und Blasen verursachen, eben weil die Haut sensibilisiert ist. Die Heilung dauert oft Wochen.

Betroffene spüren zuerst ein Brennen auf der Haut und dann ein Anschwellen, das bis zur Bildung und der Ablösung von Blasen gehen kann - wie eine Verbrennung. Nach etwa zwei Tagen ist je nach Lichteinwirkung die schwerste Ausprägung erreicht.

Auch nach dem Abklingen solltest du direktes Sonnenlicht meiden. Die Symptome können ambulant mit Schmerzmitteln, Kortisoncreme und durch Kühlen behandelt werden. Allerdings sind auch Spätfolgen möglich. In einigen Fällen bleiben Narben zurück.

Riesen-Bärenklau: Hund und Katze auch gefährdet

ür Tiere ist der Riesen-Bärenklau übrigens auch gefährlich. Kommt beispielsweise dein Hund bei einem Spaziergang in Kontakt mit der Herkulesstaude und dem Pflanzensaft, solltest du die betroffenen Stellen sofort mit Wasser abspülen und deinen Hund in den nächsten Tagen von Sonnenlicht fernhalten, da sonst die Gefahr einer Verbrennung besteht. Sobald die Haut reagiert, ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam.

Herkulesstaude: So kannst du den Riesen-Bärenklau erkennen

Riesen-Bärenklau kann innerhalb von nur wenigen Wochen bereits drei bis vier Meter hoch wachsen und macht seinem Namen damit alle Ehre. Du kannst die Pflanze aber auch an den vielen dunkelroten Flecken erkennen, die sich auf ihrer Oberfläche zeigen, besonders am unteren Teil des Stammes. Dieser kann übrigens bis zu 10 cm dick werden und ist innen hohl.

Die untere Seite der Blätter ist behaart. Die Blüten sind jeweils weiß oder gelbgrün. Mit Stiel können die Blätter bis zu 3 Meter lang werden. Die Hauptblütezeit des Riesen-Bärenklaus liegt zwischen Juni und August.

Wo wächst Riesen-Bärenklau und wie bekämpfe ich ihn?

Riesen-Bärenklau wächst vor allem in der Nähe von Wasser an Flüssen und kleinen Bächen, aber auch am Wegesrand und auf Brachländern und kann zudem seinen Weg in den heimischen Garten finden. Hilfreich ist es, wenn du die Pflanze bekämpfen und entfernen kannst, bevor sie hoch und stark ist sowie anfängt weiß zu blühen - da die Samen sonst im nächsten Jahr für noch mehr Heracleum mantegazzianum sorgen.

Wenn du das giftige Gewächs in deinem Garten findest, solltest du es am besten sofort direkt an der Wurzel ausgraben und entsorgen, denn einfach drübermähen hilft nur wenig - die Pflanze wächst trotzdem und kann nach der Blüte ihre Samen verteilen. Wichtig ist, dass du am besten hautbedeckende Schutzkleidung und Handschuhe trägst. Allerdings solltest du die Entfernung nur tagsüber bei möglichst trübem Wetter machen - denn neben Sonnenlicht kann auch starkes Lampenlicht die Verbrennungen in Gang setzen.

Experten raten, mindestens zehn Zentimeter unterhalb der Erdoberfläche die Wurzel durchzustechen und zu entfernen. Der Wurzelrest wird im Müll am besten mit der Schnittstelle nach oben gelegt. So wird verhindert, dass die Wurzel erneut durchtreibt.

Unterschiede zwischen Riesen- und Wiesen-Bärenklau

Bärenklau ist jedoch nicht gleich Bärenklau. Der Riesen-Bärenklau ist nicht mit dem Wiesen-Bärenklau zu verwechseln. Zwar gehören beide Pflanzen zur selben Gattung, doch im Gegensatz zum Riesen-Bärenklau ist der Wiesen-Bärenklau nicht hochgiftig. Ganz im Gegenteil: Die Pflanze wird sogar als Heilpflanze verwendet und gegessen - obwohl der direkte Hautkontakt mit der ungewaschenen Pflanze unter Umständen zu einem leichten Hautausschlag führen kann. Um sicherzugehen, solltest du darum beim Ernten, Waschen und Verarbeiten Handschuhe tragen.

Besonders unterscheiden sich die beiden Gewächse durch ihre Größe. Der Wiesen-Bärenklau reicht mit seinen maximal knapp 1,5 Metern in der Regel nicht an den Riesen-Bärenklau heran. Außerdem sind seine Blätter weniger spitz und sein Stamm weist keine rötlichen Färbungen auf.

Muss ich Riesen-Bärenklau melden?

Wenn du in deinem eigenen Garten eine Riesen-Bärenklau-Staude entdeckst, bist du selbst dafür zuständig, diese zu entfernen oder aber dafür zu sorgen, dass sich niemand an der Pflanze verletzen kann. Doch auch außerhalb des heimischen Gartens ist Riesen-Bärenklau nicht meldepflichtig.

Allerdings kann es nicht schaden, sich an die zuständige Behörde zu wenden, wenn du eine solche Pflanze beispielsweise am Rande eines öffentlichen Weges erkennen solltest. So können gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen gegen die Herkulesstaude ergriffen werden - bevor es zu einer schmerzhaften Hautreaktion samt Verbrennung kommt.

(ww2 & ww8)

Artikelbild und Social Media: hapelena/iStock