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Karoline Herfurth im Interview: Sie wünscht sich den Doppel-Wumms für Kinder und mehr Rückenwind für Frauen!

Als Frau allein ein Kind bekommen, geht das? Dieser Frage widmet sich Karoline Herfurths neuester Film „Einfach mal was Schönes“. Uns erzählt sie, was Familie für sie bedeutet, was sie sich für die Zukunft von Familien und Frauen wünscht und welche Frauen-Realitäten sie künftig noch filmisch umsetzen möchte. 

Video: ShowHeroes

Karoline Herfurth gehört seit über 20 Jahren zu Deutschlands großer Schauspielriege. Doch schon lange steht sie nicht nur vor der Kamera, sondern ist auch, mehr als erfolgreich, hinter der Kamera tätig. Für den preisgekrönten Episodenfilm „Wunderschön“, der auf wunderbar ehrliche, sensible und humorvolle Weise fünf Frauen zwischen Selbstoptimierung, verstaubten Rollenbildern und unrealistischen Anforderungen zeigt, porträtierte sie nicht nur eine dieser Frauen, sondern schrieb auch am Drehbuch mit und führte Regie.  

Mit Sinnfluencerin Tara Wittwer aka "wastarasagt" haben wir über Karoline Herfurths Erfolgsfilm "Wunderschön" gesprochen:

In ihrem neuesten Film „Einfach mal was Schönes“ übernimmt Herfurth ebenfalls die Rolle der Regisseurin und schlüpft gleichzeitig in die Rolle der Radiomoderatorin Karla, die sich nichts sehnlicher wünscht, als Mutter zu werden.  Nach etlichen männlichen Enttäuschungen und kurz vor ihrem 40. Geburtstag, fasst sie schließlich den Entschluss, allein ein Kind zu bekommen – und zwar durch künstliche Befruchtung!

Endlich Mutter werden, das ist Karlas (Karoline Herfurth) großer Traum. Foto: Warner Bros. Home Entertainment

Schnell prasseln unheimlich viele unterschiedliche und ungefragte Meinungen und Ratschläge auf sie ein. Gerade, von ihren eigenen Schwestern, gespielt von Nora Tschirner und Milena Tscharntke, bekommt sie ordentlich Gegenwind. Und dass, obwohl in deren Leben auch längst nicht alles rund läuft.

Nora Tschirner und Milena Tscharntke spielen Karoline Herfurths Schwestern. Foto: Warner Bros. Home Entertainment

Als Karla dann auf den viel jüngeren Ole trifft sprühen trotz Altersunterschied die Funken. Problem ist nur, Ole möchte noch keine Kinder. Und so nimmt Karlas chaotisches Gedankenkarussel wieder ordentlich Fahrt auf. Stellt Karla ihre eigenen Träume erneut zurück oder lernt sie, für sich und ihre Wünsche einzustehen? 

Kann die Beziehung zwischen dem jüngeren Ole und Karla funktionieren? Foto: Warner Bros. Home Entertainment

Schau dir hier den Trailer zum Film an:

Trotz der ernsten Thematik kommt der Humor in „Einfach mal was Schönes“ natürlich wieder mal nicht zu kurz. Somit bleibt der Film stets unglaublich nahbar und realistisch. In der einen Szene sind wir ganz berührt, während wir in der nächsten laut auflachen müssen. Damit bleibt die Geschichte im Kopf und im Herzen. Zum Glück, denn Filme über Frauenrealitäten sind unglaublich wichtig für unsere Gesellschaft, um den Diskurs über Gleichberechtigung stets aufrechtzuerhalten. Etwas, was Karoline Herfurth in ihren Filmen sehr am Herzen liegt!  

"Einfach mal was Schönes" auf der Couch genießen: Wann geht das?

Foto: Warner Bros. Home Entertainment

„Einfach mal was Schönes“ ist ab dem 20. April auf DVD und Blu-ray sowie zum Streamen im Heimkino erhältlich! Von uns gibt's eine klare Empfehlung: Wer Lust auf große Emotionen, laute Lacher und einfach mal was Schönes hat, der lässt sich Karoline Herfurths neuen Herzensfilm nicht entgehen.

Karoline Herfurth über die Vielfalt von Familienformen und veraltete Familienideale

Im Interview mit der Schauspielerin, Regisseurin und Drehbuchautorin, sprechen wir mit ihr unter anderem über veraltete Familienstrukturen und Familienideale in Deutschland. Was Familie für sie bedeutet, warum Frauen sich gegenseitig mehr Rückenwind geben sollten und welche Themen sie unbedingt noch filmisch umsetzen möchte! 

Wunderweib: Fundamentales Thema des Films ist der unerfüllte Kinderwunsch Klaras und ihre Entscheidung, allein ein Kind zu bekommen. Nun wird es Frauen in Deutschland sehr schwer gemacht, als Alleinstehende ein Kind durch künstliche Befruchtung oder Adoption zu bekommen. Paare werden bei der Adoption bevorzugt und auch bei der künstlichen Befruchtung bekommen sie finanzielle Unterstützung, während alleinstehende Frauen die Kosten komplett allein tragen müssen. Ist das heutzutage noch zeitgemäß? Sind wir da nicht längst irgendwo in der Zeit stecken geblieben?  

Karoline Herfurth: „Ich finde auch, dass es nicht mehr zeitgemäß ist, und würde mir total wünschen, dass die unterschiedlichsten Familienmodelle möglich wären und auch dementsprechend gefördert werden würden. Ich finde auch, dass da noch viel Nachholbedarf in den Strukturen ist, da die nach wie vor auf ein Familienbild oder ein Familienideal abstellen, dass nicht mehr unserer Zeit entspricht und eigentlich auch nicht mehr unseren freiheitlichen Werten. Meine Position ist da auf jeden Fall für die Vielfalt von Familienformen.“ 

Wunderweib: Absolut. Wir haben so viele verschiedene Familienstrukturen und -modelle, die funktionieren. Dass es etliche unterschiedliche Dynamiken und Familienmodelle gibt, sehen wir auch in „Einfach mal was Schönes“. Wie definierst du denn Familie? Was kann Familie eigentlich alles sein? 

Karoline Herfurth: „Eigentlich muss man sich ja die Frage stellen, was soll das eigentlich sein, eine „richtige“ Familie und ab wann ist eine Familie qualitativ gut für die Beteiligten. Und diese Form, die sozusagen als die Norm nach wie vor strukturell behandelt wird, ist ja gar nicht für alle Menschen das Modell, in dem sie sich wohlfühlen oder in dem sie sich aufgehoben fühlen. Das ist einfach eine grundsätzliche Diskussion, glaube ich. Was ist eigentlich Familie? Wie stehen Familien da, wie werden Familien innerhalb unserer Gesellschaft behandelt und natürlich auch: wie viel Wahlfreiheit gibt es für Menschen, sich die eigene Lebensform auszusuchen. Denn das ist doch eigentlich das Ideal, das wir als Gesellschaft verfolgen. Für mich ist das nach wie vor das Ziel: was man für sich selbst als richtige Idealform oder als richtige Lebensform findet, soll man auch leben können. Darin darf man nicht benachteiligt sein.  

Aber für mich kann Familie vieles sein. Ich finde diesen Herdengedanken, den die große Schwester im Film äußert, dass Menschen dazu da sind, sich in einer Herde aufzuhalten, also in einer großen Gemeinschaft, und sich die Lebensaufgaben zu teilen, das finde ich einen sehr schönen Gedanken. Ich persönlich, fände das sinnvoll, wenn es um Familien geht, sie in größere Herden aufzustellen. Das muss nichts mit Blutverwandtschaft zu tun haben. Momentan habe ich das Gefühl, sind Eltern sehr allein gelassen und isoliert und auch benachteiligt. Deswegen, glaube ich, gibt es auf jeden Fall viel Handlungsbedarf.“ 

Karoline Herfurth: Sie wünscht sich den Doppel-Wumms für Kinder

Wunderweib: Welche konkreten Veränderungen oder Unterstützungen für Frauen und Familien würdest du dir wünschen? 

Karoline Herfurth: „Natürlich bin ich ein großer Verfechter davon, dass sich der Arbeitsmarkt verändern muss, um ihn familienfreundlicher zu machen. Mir fehlt insgesamt immer so ein bisschen auch der Doppel-Wumms für die Kinder. Es gab jetzt andere Doppel-Wümmse auf politischer Ebene und ich finde, wenn es um so einen Doppel-Wumms für Kinder geht, ist es mir zu still. Ich habe immer das Gefühl, die Familie wird als Kern der Gesellschaft benannt, aber wird überhaupt nicht so behandelt. Ich finde, so rein finanziell, kann die Politik für Familien und für Kinder, oder muss, sie viel mehr machen. 

Wunderweib: Für alleinstehende Frauen ist es beinahe unmöglich ein Kind zu adoptieren. Würde sich Karla im Film für eine Adoption entscheiden, wäre die womöglich nie stattgefunden. Würdest du dich dafür aussprechen, dass es für alleinstehende Frauen einfacher gemacht wird, Kinder zu adoptieren? 

Karoline Herfurth: „Ich kenne mich tatsächlich nicht gut aus in dem Bereich. Ich habe immer das Gefühl, es gibt so viele Menschen mit Kinderwunsch und so viele Kinder ohne ein Zuhause oder mit Wunsch nach einem sicheren Zuhause. Natürlich geht es für mich in meiner Laienvorstellung erst einmal darum zu gucken, ob es ein sicheres Umfeld für das Kind gibt. Meine Maßstäbe an Sicherheit haben aber nichts mit einer Idealform von Familie zu tun, sondern, ob es da eine Person gibt, die alles dafür geben würde, dass dieses Kind behütet und wohl, in einem sicheren Umfeld aufwächst. Ich habe da andere Maßstäbe an Sicherheit für das Kind als: da müssen zwei Elternteile sein, möglichst noch heterogeschlechtlich. Ich glaube, das hat mit gesunder Sozialisation oder eben damit, ein sicheres Umfeld für ein Kind zu schaffen, nicht viel zu tun. Meiner Meinung nach muss auf jeden Fall mehr passieren und Maßstäbe entwickelt und durchgesetzt werden, die sich an einem tatsächlichen Kindeswohl orientieren und nicht an patriarchalen Idealen. Wie gesagt, es braucht dringend den Doppel-Wumms für Kinder.“ 

Karoline Herfurth: Dass Fragen zu potenziellen Schwangerschaften übergriffig sind, lernte sie im Soziologiestudium!

Wunderweib: Karla muss sich im Film ja mit ziemlich vielen übergriffigen Fragen auseinandersetzen. Auf der Hochzeit ihres Vaters wird sie gefragt, wann es denn bei ihr endlich so weit wäre mit dem Kinderkriegen. Was hältst du davon, dass im Jahr 2023 Frauen immer noch danach gefragt werden, ob sie schwanger sind oder wann sie planen, schwanger zu werden? 

Karoline Herfurth: „Ich musste das selbst lernen, tatsächlich, dass das eine übergriffige Frage ist. Ich habe das im Soziologiestudium gelernt. Eben weil es eine persönliche Frage ist und so weiter und so fort. Das jetzt eher Frauen gefragt werden als Männer, ist in dieser Gesellschaft in den Köpfen nach wie vor einfach sehr verankert. Diese Aufteilung der Geschlechter in bestimmte Aufgabenbereiche. Ich habe das Gefühl, das dauert gerade einfach noch ein bisschen, bis es aus den Köpfen rausgeht, dass Frauen dafür da sind, Kinder zu gebären und sie dann zu versorgen, meistens noch kostenlos. Aber ich fühle mich immer wohler, weil ich das Gefühl habe, diese Gedanken gehören immer mehr, oder hoffentlich immer mehr, einer Vergangenheit an. Die Strukturen eben nur noch nicht. Da gibt es noch viel mehr Nachholbedarf.  

Aber, dass es tatsächlich eine sehr persönliche Frage ist und übergriffig ist im Sinne von, dass es eben auch wunde Stellen treffen kann, das war mir gar nicht so klar. Ich bin halt auch groß geworden in diesen typischen, als wäre das ganz normal, dass man das halt fragt, und hab mich damit nicht hinterfragt. Das ist ja das Interessante am Soziologiestudium, dass man plötzlich merkt, "Achso, stimmt, das war für mich normal, aber warum ist das eigentlich für mich normal? Woher kommt denn das normal? Wer bestimmt eigentlich normal?"  

Karoline Herfurth: Was würde passieren, wenn Frauen mehr Rückenwind bekämen?

Wunderweib: Nachdem Karla ihrer Familie erklärt, dass sie allein schwanger werden möchte, prasseln von ganz vielen Seiten unterschiedliche und auch ungefragte Meinungen, die meist sehr negativ sind, auf sie ein. Wie behält man dabei den kühlen Kopf und wie hast du gelernt, mit den ganzen Anforderungen an Frauen umzugehen? 

Karoline Herfurth: „Ich finde die Frage ganz spannend. Also, ich sag mal, Gegenwind, der aufkommt, wie Karla ihn in so einem Gespräch erlebt, ist ja erst mal hemmend. Natürlich kann man Dinge hinterfragen, aber Dinge zu hinterfragen ist ja etwas Sensibles, was mit Respekt zu tun hat und mit einer Vorsicht, dem Thema gegenüber. Gegenwind hat ja eher was von Meinungen, die einem entgegen prallen, um die man gar nicht gebeten hat. Ich finde es interessant am Ratschlag eben, dass ein Ratschlag auch ein Schlag sein kann. Da steckt eben nicht nur Rat, sondern auch Schlag drin. Seinen Ratschlag ungebeten zu verteilen, ist tatsächlich gar nicht angebracht. Wenn ich mich mittlerweile mit Freundinnen unterhalte, merke ich immer mehr, wie wichtig es ist, respektvoll zu bleiben vor den Lebensentscheidungen des Gegenübers und nicht meine Meinung anzubringen, denn die hat da ja gar nichts zu suchen. 

Und sonst frage ich mich einfach manchmal, was würde eigentlich mit Frauen passieren, wenn sie Rückenwind bekommen würden. Was würde dann für Potenzial freigeschaltet werden? Das finde ich spannend, sich das mal zu überlegen, denn da geht ja viel Kraft drauf. Man ermutigt Karla nicht unbedingt auf ihrem Weg. Deswegen ist sie ja auch so glücklich, wenn ihre große Schwester sie am Ende für ihre Entscheidung umarmt und ihr genau diesen Rückenwind bietet und gibt. Das ist ja eine ganz andere Kraft, ein ganz anderer Boden, auf dem man dann laufen kann, um diese sowieso schon komplizierte Aufgabe zu bewältigen. Denn auch die ganzen Strukturen sind ja eine Form von Gegenwind und Hürden. 

Ich glaube, ich finde es wirklich spannend, was so passieren würde, wenn man mehr…“ 

An dieser Stelle haben wir kurz über die beiden Schauspielfreundinnen Jamie Lee Curtis und Michelle Yeoh gesprochen, die sich auf so wunderbare Weise gegenseitig feiern, anfeuern und unterstützen. Man möge sich nur vorstellen, was passieren würde, wenn wir Frauen uns immer gegenseitig so feiern würden! 

Karoline Herfurth: „Ich habe jetzt gerade von einer Studie gelesen, dass Frauen sich immer mehr gegenseitig Komplimente geben und sich da unterstützen. Dass man sich mehr zusammenschließt und unterstützt und so eben diesen Rückenwind herstellt. Das finde ich, ehrlich gesagt, eine sehr zukunftsweisende Richtung und erlebe ich selbst auch sehr. Ich habe das Gefühl, dass es immer wieder Menschen gibt, die einen, und das können Frauen und Männer sein, einfach wirklich zur Seite stehen und einem diesen Rückenwind geben und damit helfen, diese ganzen Hürden, die einem entgegenkommen, zu überwinden. Ich glaube, diese Herde, ist schon wieder so ein Herdengedanke, ist auch da eine gute Umgebung. Eine Arbeitsherde dann vielleicht.“ 

So eine Freundin braucht jeder an seiner Seite: Karlas beste Freundin gibt ihr immer Rückenwind! Foto: Warner Bros. Home Entertainment

Achtung: Wer Spoiler vermeiden möchte, der springt an dieser Stelle am besten direkt zur nächsten Frage, da wir im nächsten Teil über das Ende des Filmes sprechen! 

„Einfach mal was Schönes“: Diese wunderbare Entwicklung macht Karla im Film!

Wunderweib: Der Film endet ja nicht mit diesem typischen Hollywood-Happy-End, bei dem der Protagonist oder die Protagonistin alles bekommt, was er bzw. sie sich gewünscht hat. Ich finde, wir haben eher den Anfang eines Happy Ends oder ein „happy now“! Karla ist extrem glücklich, weil sie jemanden gefunden hat, der sie glücklich macht. Auch, wenn sie ihren Traum vom Kind erstmal noch nicht erfüllen konnte und vielleicht auch erstmal noch nicht kann, weil ihre unterschiedlichen Lebenssituationen erstmal eine kleine Hürde darstellen. Dennoch entscheiden sie sich beide dafür, gemeinsam ihren Weg weiter zu gehen. Wieso habt ihr euch für dieses Ende entschieden? 

Karoline Herfurth: „Wir enden mit einer Verhandlung innerhalb einer Beziehung und das finde ich das Schöne daran. Da steht niemand, der sagt, ich passe meine Wünsche an oder ich gebe meine Wünsche auf oder ich setze sie allein durch, sondern ich verhandle darüber in einer erwachsenen Kommunikation, in der gesprochen wird. Das sind meine Wünsche, das wären meine Wünsche. Wie schaffen wir einen Konsens, und können wir uns auf einen Konsens einigen? Angefangen hat der Film mit einem Wunsch und einem Gegenwunsch, und dann hat die Hauptfigur ihren Wunsch aufgegeben, dann hat sie versucht, ihn allein durchzusetzen und am Ende kommt sie in eine Kommunikation. Und das ist ein bisschen das, was ich das schönste Bild daran fand. Dass sie irgendwie beginnt, den Mut aufzubringen, sich als Mensch zu zeigen und ernst zu nehmen und somit einfach in diese Verhandlungen zu kommen. Also weder Alleinkämpferin zu sein noch sich permanent anzupassen und dabei selbst unterzugehen. Überhaupt eine Idee von dem eigenen Selbst zu bekommen und dann eben das in die Beziehung einzubringen und dann zu gucken, wie können wir gemeinsam glücklich werden? Was könnte unser gemeinsamer Weg sein, gibt es einen? Und damit endet es, und das finde ich irgendwie ein schönes Ende. Außerdem endet es damit, dass sie lacht. Es endet einfach mit einem heraus gerufenen Lachen. Das finde ich einfach einen guten Punkt für die Figur.“ 

Tabus brechen und Frauenrealitäten zeigen: Diese Themen will Karoline Herfurth filmisch noch umsetzen

Wunderweib: Du hast dich ja auch schon in "Wunderschön" mit sehr vielen unrealistischen Anforderungen an Frauen und unerfüllbaren Schönheitsidealen oder eben auch vermeintlichen Tabuthemen beschäftigt. In "Einfach mal was Schönes" werden vermeintliche Tabuthemen wie Abtreibungen oder eine Fehlgeburt, ganz realistisch und nahbar dargestellt. Einfach als Teil des Lebens, ohne sie zu dramatisieren, sondern zu normalisieren. Das ist dir extrem wichtig, oder? Gibt es da vielleicht auch noch mehr Themen, bei denen es dir in den Fingern juckt, diese filmisch umzusetzen? 

Karoline Herfurth: „Ohjaaa! Ich weiß gar nicht, wann ich das alles machen soll, aber mir ist es extrem wichtig einfach weibliche Realitäten zu erzählen. Gerade, was die ganzen Reproduktionsthemen angeht. Das gehört in den weiblichen Machtbereich und ist deshalb ein so umkämpftes Gebiet. Und ich finde es gut, dass es erzählt wird, dass es da keine Tabus gibt, und dass man aber auch selbst entscheidet, wie man darüber erzählt. Ich würde das gerne normalisieren. Und sonst habe ich ganz viele Themen - mich interessiert viel. Ich würde mal sagen, das Oberthema ist Gewalt. Nicht so ein schönes Thema, aber das ist eine große Frage für mich, warum Menschen gewalttätig sind. Und das nächste Thema, was mich interessiert zu erzählen, ist weibliche Sexualität.“

Wir sind uns sicher, dass noch ganz viele weitere berührende, nahbare, realistische, humorvolle und tabubrechende Filme von und mit Karoline Herfurth, vor sowie hinter der Kamera, auf uns warten. Vielen Dank für deine ehrlichen Worte und deine wunderbaren Filme, die Fans auf Social Media als „Überlebensfutter für die Seele“ bezeichnen. Dem können wir uns nur anschließen!  

Artikelbild und Social Media: Warner Bros. Home Entertainment