Wahre Verbrechen

Mord im Paradies: Der Traumurlaub endete im Grab

Zwei Freunde machen Urlaub in der Karibik. Beide werden in derselben Nacht vergiftet – von einer der Ehefrauen?

Symbolbild Foto: Wolfgang_Steiner / iStock

Was wirklich in der Nacht vor Silvester 2018 geschah, wird wohl ein Geheimnis bleiben“, sagt Charlie traurig. Denn keiner will über den mysteriösen Tod seines Sohnes Casey und dessen besten Kumpel Caleb sprechen – vor allem sie nicht: Caseys Ehefrau Barbara. Weil sie etwas zu verbergen hat? „Da bin ich mir sicher“, sagt Charlie. „Irgendetwas stimmt nicht mir ihr…“

Gemeinsam wollen sie ins neue Jahr feiern - doch dazu kommt es nicht

Rückblick: Im Juli 2018 beginnen Barbara und Casey auf Anguilla ein neues Leben: In den USA hat er lange als Pharma-Spezialist gearbeitet, nun gründet er auf der Karibikinsel eine Schule für medizinisches Pflegepersonal. Das Paar bezieht ein Haus direkt am Strand. „Er war glücklich – ein Leben unter Palmen, das hatte er sich immer gewünscht“, sagt sein Vater.

Über die Weihnachtsfeiertage bekommen Casey und Barbara Besuch – von seinem langjährigen Schulfreund Caleb und dessen Ehefrau Carly. Gemeinsam wollen sie ins neue Jahr feiern. Doch dazu kommt es nicht. Am 30. Dezember wird um 21.49 Uhr die Polizei zum Haus von Barbara und Casey gerufen: Caleb liegt zu diesem Zeitpunkt bereits regungslos auf dem Boden des Wohnzimmers – die Beamten können nur noch seinen Tod feststellen. Kurz darauf bekommt Casey einen Krampfanfall, er wird sofort ins Krankenhaus gebracht. Doch keine 15 Minuten später ist auch er tot…

Kurz darauf sind Casey und Caleb zusammengebrochen...

Was war geschehen? Das Protokoll der örtlichen Polizei liest sich auf den ersten Blick schlüssig: Die beiden Paare seien am Abend in einigen Strandbars unterwegs gewesen und um 21 Uhr wieder zurück nach Hause gelaufen. Dort habe Casey bemerkt, dass er seine Schuhe in einer nahe gelegenen Bar vergessen hatte. Er sei noch einmal zurückgelaufen, um sie zu suchen – und Caleb habe ihn begleitet. Zurück am Tresen hätten sich die beiden noch eine Rum-Cola geteilt – ein Augenzeuge bestätigte das –, dann aber zurückgekehrt zu ihren Frauen. Kurz darauf seien Casey und Caleb zusammengebrochen. Todesursache: eine Überdosis der Party-Droge MDA (Methylendioxyamphetamin). Die Polizei geht davon aus, dass sie den beiden Männern in ihren letzten Drink gemischt wurde, um sie ausrauben zu können. Nur weil sie direkt wieder die Bar verließen, sei es nicht zu einem Überfall gekommen.

Es gibt viele Unstimmigkeiten...

Doch es gibt Unstimmigkeiten. Bei einer Hausdurchsuchung werden in einer Damenhandtasche Spuren von MDA gefunden. In Calebs Autopsie-Bericht ist außerdem vermerkt, dass der 37-Jährige Würgemale am Hals hatte. Doch keiner geht dem nach. Vier Tage nach dem Tod der Freunde werden die Frauen aus der U-Haft entlassen und dürfen die Heimreise ohne Anklage in die USA antreten – gegen eine ominöse Zahlung von jeweils 40.000 Dollar an die Polizeibehörde von Anguilla. Vorher veranlassen Barbara und Carly, dass ihre Männer verbrannt und auf der Insel begraben werden – obwohl Familienangehörige anbieten, die Leichen für weitere Untersuchungen in die USA zu bringen. Während Carly bis heute jeden Kommentar zu den Geschehnissen ablehnt, erzählt Caseys Vater: „Als ich Barbara sagte, dass ich ihr Vorgehen seltsam finde, entgegnete sie nur, dass sie mit der Sache abschließen will. Sie hätte in den vier Tagen Gefängnis schon genug gelitten.“ Redseliger ist Barbara nur bei ihrem Anwalt. Ihm gegenüber gibt sie plötzlich an, die beiden Männer in der Todesnacht begleitet zu haben und ebenfalls von dem Rum-Cola-Glas getrunken zu haben. Auch sie hätte sich danach „sehr unwohl“ gefühlt, sich aber gleich übergeben müssen – nur darum sei sie noch am Leben. Ob diese Erklärung glaubhaft ist? Unklar. Klar ist nur, dass sie den Verdacht auf „Fremdverschulden“ verstärkt. Und der ist notwendig, damit Caseys Lebensversicherung an sie ausbezahlt wird. Die Höhe: 1,5 Millionen Dollar.

Im Video: Das sind die berüchtigtsten Mörder der Geschichte!

Autor: David Holscher / Redaktion Closer

Artikelbild & Social Media: Symbolbild Wolfgang_Steiner / iStock