10 Tiere aus Deutschland, die richtig giftig sind
Insektenbisse oder -stiche sind schmerzhaft. Aber wirklich gefährlich sind die meisten heimischen Tiere eher nicht. Giftige Tiere sind ja auch eher in tropischen Gebieten anzutreffen, oder? Falsch! Auch bei uns in Deutschland gibt es giftige Tiere, dessen Stich oder Biss eine ärztliche Behandlung erfordert.
Petermännchen
Vorsicht an Nord- und Ostsee! Das Petermännchen gehört zur Gattung der Fische und versteckt sich im Schlamm, sodass der Badende in den Fuß gestochen wird, wenn sie auf das Petermännchen treten. Das Gift des Fisches breitet sich im Körper des Menschen aus und sorgt für eine Histaminausschüttung. Der Stich führt zu heftigen Schmerzen und Schwellungen. Kritische Reaktionen treten bei Allergien auf. Allergiker reagieren mit Schwindel, Herzrasen, Übel- und Bewusstlosigkeit; das Gift kann sogar zu einem Herzstillstand und dem Tod führen. Wenn man gestochen wurde, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden. Außerdem sollte der Gestochene sofort das Wasser verlassen, da er aufgrund der stärker werdenden Schmerzen zu ertrinken droht.
Ammen-Dornenfinger
Die Spinne Ammen-Dornenfinger ist eigentlich aus dem Mittelmeerraum bekannt, verbreitet sich nun aber aufgrund der Erderwärmung auch in Deutschland. Ihr Biss ist sehr unangenehm. Die Kieferklauen dringen in die menschliche Haut und hinterlassen kurze Zeit später Schmerzen in den betroffenen Gliedmaßen sowie Druckempfindlichkeit in den Lymphknoten. Nach drei Tagen ist das Schlimmste jedoch überstanden.
Kreuzotter
Das Gift der Kreuzotter ist ein komplexes Gemisch, welches die Nerven angreift und Blut zersetzen kann. Wer von einer Kreuzotter gebissen wird, dem drohen Herzrasen, Atemnot und Lähmungen. Der Biss ist ähnlich schmerzhaft, wie ein Wespenstich. Die Kreuzotter ist in Deutschland recht selten und bei einem Biss injizieren sie entweder kein oder nur wenig Gift. Dennoch sollte sie bei einer Sichtung lieber in Ruhe gelassen werden.
Feuersalamander
Grelle Farben sind in der Tierwelt immer ein Zeichen für Gefahr. Der Feuersalamander schreckt durch seine grelle gelbe Hautfarbe ab, allerdings führt das Gift nur selten zu größeren Beschwerden. Die Alkaloide im Gift des Salamanders führen bei erwachsenen Menschen höchstens zu Hautbrennen. Empfindlichere Personen oder kleine Kinder können mit Übelkeit, Atembeschwerden und Erbrechen stärker reagieren. Bei Kontakt sollten in jedem Fall die Hände gewaschen werden. Haustierbesitzer müssen jedoch vorsichtig sein. Feuersalamander stehen unter Naturschutz. Außerdem kann ihr Gift bei Katzen und Hunden Maulsperre, Genickstarre oder starken Speichelfluss auslösen.
Gelbbauchunke
Auch die Gelbbauchunke warnt mit ihrer gelben Farbe. Sie gibt ihr Gift ebenfalls über die Haut ab. Das leichte Toxin kann die Augen reizen. Mehr sollte jedoch nicht passieren, denn eigentlich soll das Gift nur Fressfeinde abwehren.
Aspisviper
Die Aspisviper ist äußerst selten in Deutschland. Dennoch besitzt sie ein Gift, welches bei einem Biss der Wirkung eines Kreuzotter-Bisses ähnelt. Die Aspisviper besiedelt nur die südöstlichen Ausläufer des Schwarzwaldes und auch da ist sie selten zu sehen.
Ölkäfer
Der Ölkäfer lauert eigentlich Wildbienen auf. Sie warten in Blüten, um sich an den Bienen festzuhalten und sich von ihnen in den Bienenstock transportieren zu lassen. Dort ernährt sich der Käfer von Pollen und Bienennachwuchs. Da sich der Ölkäfer mit einem giftigen Sekret über den Körper verteidigt, könnte eine Berührung schmerzhaft werden. Das Gift reizt die Haut und die Schleimhäute, außerdem können Blasen, tiefe Nekrosen, Schleimhautschädigungen, Entzündungen und sogar schwere Nierenschäden bei Kontakt oder Verschlucken entstehen. Gelangt die Flüssigkeit ins Auge, folgen starke Schmerzen, Tränenfluss und Lichtempfindlichkeit.
Spitzmaus
Gift bei Säugetieren eigentlich recht ungewöhnlich – doch die Spitzmaus hat es. Durch einen Biss kann die Maus Blarina-Toxin abgeben. Das Gift dient zum Lähmen von Beute, wie Fröschen oder Wühlmäusen. Für Menschen ist das Gift lediglich schmerzhaft und führt zu lokalen Schwellungen.
Wasserspinne
Die Wasserspinne lebt hauptsächlich unter Wasser. Da sie ihre selbst angefertigte Luftblase immer wieder mit Wasser auffüllen muss, kommt sie ab und zu an die Oberfläche. Mit ihrem Biss erbeutet die Wasserspinne Wasserflöhe oder andere Kleintiere. Für Menschen ist der Biss schmerzhaft und es können Rötungen und Schwellungen entstehen. Die Symptome klingen jedoch schnell wieder ab und ähneln denen eines Wespenstichs.
Gelbe Haarqualle
Auch sie leben an Nord- und Ostsee: die gelben Haarquallen. Den meisten ist sie als Feuerqualle bekannt. Eine Berührung mit ihr ist äußerst schmerzhaft. Ihre Tentakel besitzen feine Nesselzellen, welche bei Berührung mit der Haut sofort Gift freisetzt. Die Reaktionen reichen von Schmerzen der betroffenen Stelle, Schwindel, Atembeschwerden, Erbrechen, Fieber oder Hautausschlag. Die Verletzung wird wie eine Verbrennung behandelt. Um die noch vorhandenen Nesselzellen zu entfernen, sollte die betroffene Stelle großzügig mit Salzwasser oder handelsüblichem Essig abgespült werden.
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