Plus Size

Von wegen Plus-Size! Es gibt keine „Don’ts“ aufgrund einer Körperform oder Größe – was wir anziehen und lieben, tragen wir!

„Am Ende läuft es doch bloß auf eins hinaus: Wir möchten uns alle wohlfühlen, ganz egal in welcher Kleidungsgröße - Plus Size oder nicht.“

Dieses Zitat von Hayley Hasselhoff beschreibt das Phänomen „Plus Size“ in aller Einfachheit: Es sollte nie um die Frage gehen, welche Größe wir tragen. Sich gut, gesund, fit und schön zu fühlen sollte nie von der Konfektionsgröße abhängen, zu der wir in unserem Kleiderschrank oder in einem Geschäft greifen.

Plus Size: Was bedeutet das eigentlich?

Seitdem es den Begriff „Plus Size“ gibt, gibt es Frauen, die sich gegen diese Bezeichnung zur Wehr setzen. Zurecht. Denn der Begriff mag bequem sein, beschreibt jedoch eigentlich nur die vollkommene Diskrepanz zwischen der Realität und dem Frauenbild, wie es durch die Modewelt und vor allem auch die Werbung seit Jahrzehnten geschaffen wird.

Denn diese sogenannte „Plus“-Größe oder „Über“-Größe beginnt zum Beispiel bei Models schon ab Größe 40, in Bekleidungsgeschäften gilt meist alles ab Konfektionsgröße 44 als „Plus Size“ – was etwas seltsam ist, denn durchschnittlich tragen die meisten Frauen eine Konfektionsgröße 42/44. Die Idee, eine Größe 44 sei eine „Über“-Größe, entstammt also weniger der Realität, als vielmehr dem sehr starren Frauen-Körperbild, das in der Mode- und Werbewelt nun schon viel zu lange als Standard, als ein Ideal manifestiert wurde, das es von jeder Frau zu erreichen gilt. Glauben wir Mode- und Werbeindustrie, dann gehören die meisten Frauen in die Kategorie „Plus“ und tragen eine Übergröße. Das macht allerdings die Frage spannend, an welchem Standard sich die Kategorisierung als „Plus“ bemisst – der Durchschnitt der Frauen ist es nämlich offensichtlich nicht…

#DropThePlus! Wie wäre es mit Curvy?

Macht der Begriff „Curvy“ das Ganze nun besser? Zumindest klingt er positiver, aber letztendlich sollte eigentlich hoffentlich irgendwann jegliche Kategorisierung dieser Art obsolet werden. Warum gibt es nicht einfach Konfektionsgrößen von-bis und fertig?

Wir haben noch einen langen Weg vor uns, aber in einer idealen Welt kann und wird sich jede Frau schön fühlen, völlig unabhängig davon, ob sie Größe 34 oder Größe 44 trägt. Und diese Vorstellung ist keine reine Utopie, denn es gibt schon so viele Frauen, die sich nicht nur für sich, sondern auch für andere und vor allem auch für die folgenden Generationen von Frauen dafür einsetzen, dass die Stigmatisierung von bestimmten Körpertypen oder Größen beendet wird.

Letztendlich liegt es an uns allen das Bild von „Schönheit“ diverser zu gestalten. Wir alle können dazu beitragen, indem wir unsere Körper unabhängig von unserer Konfektionsgröße feiern – und Mode lieben, mit ihr experimentieren und immer wieder zeigen: Es gibt keine „Don’ts“ aufgrund einer Körperform oder Größe – was wir anziehen und lieben, tragen wir – und verändern damit Stück für Stück das eindimensionale und unrealistische Frauenbild, das immer noch in zu vielen Köpfen von Frauen und Männern herumspukt.