5 Fragen, die sich jede Mama nach der Geburt stellt: Das sind die Antworten!
Ein Baby stellt das Leben auf den Kopf. Plötzlich findet man sich irgendwo zwischen wahnsinniger Liebe und purem Wahnsinn wieder. Und man hat so viele Fragen: Was passiert hier mit meinem Körper? Ist das alles eigentlich normal – auch, dass mein Baby so viel weint?
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- „Wieso habe ich eigentlich noch Wehen, obwohl das Baby längst auf der Welt ist?“
- „Ist das eigentlich normal?“
- „Verwöhne ich mein Baby wirklich, wenn ich es die ganze Zeit auf dem Arm habe?“
- „Wie kann ich mein Baby besser trösten, wenn es weint?“
- „Bin ich die einzige Mama, deren Wohnung im Chaos versinkt?
Tausende dieser Fragen werden vom Online-Magazin Echte Mamas jede Woche auf Facebook diskutiert und beantwortet. Die 100 häufigsten Fragen haben die Macherinnen hinter der beliebten Mama-Seite nun gesammelt und zusammen mit Experten- und Mama-Tipps in dem Buch „100 Echte-Mama-Fragen“ beantwortet.
„Wieso habe ich eigentlich noch Wehen, obwohl das Baby längst auf der Welt ist?“
Die meisten Mamas spüren tatsächlich wehenartige Schmerzen, auch nachdem das Baby auf der Welt ist. Woran das liegt?
Direkt nach der Geburt hat man Nachgeburtswehen, unter denen du die Plazenta zur Welt bringst – bis zu einer halben Stunde nach der eigentlichen Geburt deines Babys. Allerdings spürt nicht jede Mama die gleichen Schmerzen: Manche bekommen davon kaum etwas mit, andere empfinden die Wehen ähnlich schmerzhaft wie die der eigentlichen Geburt. Nervig: Obwohl man schon sein Kind in den Armen hält, muss man sich noch mal konzentrieren und pressen. Manchmal zieht die Hebamme unterstützend an der Nabelschnur. In seltenen Fällen kommt die Plazenta nicht oder nur teilweise, dann muss sie leider per Operation entfernt werden.
Für die meisten Mütter geht es noch ein wenig weiter. Für drei bis vier Tage spüren sie Nachwehen: Krampfartige Schmerzen, unter denen sich die Gebärmutter nach der Geburt wieder zusammenzieht. Sie hat im Laufe der Schwangerschaft Unglaubliches vollbracht: sich von Birnengröße auf die Größe von zwei Fußbällen ausgedehnt. Jetzt will sie wieder zur Birne zurück. Durch das Zusammenziehen schließt sich auch die Wunde, die die Plazenta hinterlassen hat. Das Hormon Oxytocin, das beim Stillen freigesetzt wird, hilft dabei – deshalb wird vielen Mamas schlecht, und die Nachwehenschmerzen verstärken sich, wenn sie ihr Kind anlegen. Wenn die Schmerzen zu stark sind, kurz das Stillen unterbrechen und tief atmen. Eine Tasse warmer Fenchel-Kümmel-Anis-Tee während des Stillens kann helfen, ebenso eine Wärmflasche im Rücken.
„Ist das eigentlich normal?“
Obwohl man weiß, dass es Quatsch ist: Wir vergleichen uns mit anderen Müttern, und wir vergleichen vor allem unsere Babys. Kann das deiner auch, meins kann schon sitzen, wann hat deine Kleine angefangen zu sprechen?
Das wirft oft unnötige Fragen und Sorgen auf, und es drückt mancher Mutter auf die Laune.
Grundsätzlich: Sich zu vergleichen liegt in unserer Natur. Heute geht es zwar nicht mehr darum, dass der Stärkere, Schnellere oder Bessere überlebt, weil er mehr Tiere erlegt und für Nahrung sorgt. Aber klar wollen wir, dass unsere Kinder mit den anderen mithalten können.
Aber auch, wenn du hörst, dass andere Kinder in deinem Umfeld vermeintlich schneller oder besser sind: Es gibt in Deutschland im ersten Lebensjahr eng gesetzte Vorsorgeuntersuchungen. Der Kinderarzt checkt dein Baby regelmäßig in allen Bereichen: körperliche Gesundheit, Sprache, Motorik, emotionale und geistige Entwicklung. Ist dein Kind auffällig klein, wird er überprüfen, wie groß es bei seiner Geburt und bei den letzten Untersuchungen war. Die Hauptsache ist, dass es kontinuierlich in seinem eigenen Tempo wächst. Wenn er sein Okay gibt, kannst du dich entspannen, weil alles gut ist. Die Zeitfenster, in denen dein Kind gewisse Entwicklungsmeilensteine schaffen sollte, sind sehr groß – aber wenn es nicht im Normbereich liegt, heißt das nicht gleich, dass dein Kind nicht »normal« ist.
Kinder können sich völlig unterschiedlich entwickeln: Manche sind motorisch wirklich weit, lassen sich aber dafür mit der Sprache bis ins dritte Lebensjahr Zeit. Und wenn das Kind von deiner Freundin schon durchschläft, dann isst es dafür vielleicht schlecht.
Sicher gibt es auch Babys, die entwicklungsverzögert sind und Physiotherapie, Ergotherapie oder Logopädie brauchen, um ordentlich sprechen und laufen zu lernen. Aber bitte auch hier: Keine Panik! Wir haben in Deutschland ein gründliches Gesundheitssystem mit verschiedenen Fördermaßnahmen.
„Verwöhne ich mein Baby wirklich, wenn ich es die ganze Zeit auf dem Arm habe?“
Auch diese Frage kennen wohl alle Mütter. Das Baby ist am glücklichsten, wenn es auf Mamas Arm ist. Am liebsten will es dort auch schlafen. Das Problem ist nur, dass Mama ja auch (Grund-)Bedürfnisse hat, die einarmig nicht so einfach zu bewältigen sind. Das Dilemma: Wenn man das Kleine ablegt, fängt es sofort an zu weinen. Kein Mama-Herz hält das lange aus – man will sich kümmern. An dieser Stelle kommt oft der Tipp, das Kind doch mal schreien zu lassen, weil man es sonst verwöhne.
Erst mal vorweg: Du kannst dein Kind nicht verwöhnen, weil du ihm das gibst, wonach es sich sehnt. Grundsätzlich weinen fast alle Kinder, wenn man sie zum Schlafen ablegt. Der einfache Grund: Sie müssen sich zum Schlafen sicher fühlen, und das tun sie nun mal am ehesten in Mamas Arm. Es ist eng, kuschelig und das Schönste: der Körperkontakt zu dir. Die körperliche Begrenzung gibt Sicherheit. Das panische Weinen dagegen, wenn du dein Kind ablegst, sorgt für einen Adrenalinausstoß, der es für dein Baby noch schwieriger macht, sich zu beruhigen.
Du kannst das einfach weiter so handhaben, wie die Mama-Bauchgefühl es dir sagt. Die meisten Babys finden im Laufe der Zeit auch in den Schlaf, wenn sie nicht getragen werden. Vertrau einfach darauf.
Alternativ kannst du ganz langsam versuchen, deinem Baby zu zeigen, dass es auch sicher ist, wenn es nicht in deinem Arm liegt:
Kuschel dein Baby in den Schlaf wie immer. Bevor du es ablegst, wecke es ein ganz klein wenig auf. Nur so, dass es noch im Halbschlaf ist. Leg es ins Bett. Du kannst ihm auch ein »Nest« bauen, so dass dein Kind eine engere Begrenzung hat, wie in deinem Arm: Lege das Stillkissen eng um dein Kind herum (Achtung: Dein Baby darf sich nichts über das Gesicht ziehen können. Am besten, du entfernst das Stillkissen, wenn es eingeschlafen ist.) Wenn es anfängt zu weinen, leg deine Hand auf die Hüfte und lass sie ganz sanft vibrieren. Du kannst auch leicht am Becken klopfen oder dein Baby wieder auf den Arm nehmen. Beruhige es, bis es wieder schläfrig ist. Dann legst du dein Kind wieder hin. Natürlich bleibst du die ganze Zeit da und nimmst dein Baby immer wieder auf den Arm. Auch wenn ihr sicher viele Anläufe braucht – mit der Zeit lernt dein Baby, dass es sicher ist, in seinem Bettchen einzuschlafen und Mama da ist. Ihr werdet an den Punkt kommen, wo dein Baby beim Ablegen nur noch vor sich hin grummelt oder einfach die Augen zumacht und weiterschläft. Ein wichtiger Lernprozess auch für die Zukunft, wenn es zwischen den Schlafphasen leicht aufwacht und von allein wieder einschlafen soll.
„Wie kann ich mein Baby besser trösten, wenn es weint?“
Es zerreißt einer Mama das Herz, wenn ihr Baby weint. Manche weinen viel, andere auch sehr viel. Sie haben keine andere Möglichkeit, sich mitzuteilen, als zu schreien. Hunger, müde, nasse Windel, alles zu viel oder Mama zu weit weg – sie können nicht sagen, was fehlt, nur lauthals weinen. Dass wir das schlecht aushalten, in Stress geraten, hat die Natur so eingerichtet, damit wir uns darum kümmern, dass das Schreien aufhört. Um es zu trösten, solltest du zuerst alles ausschließen, was dem Baby physisch fehlen könnte:
Ist es satt? Hat es ein Bäuerchen gemacht? Frisch gewickelt? Will es Nähe, auf den Arm genommen werden? Ist ihm zu heiß oder zu kalt? Dann weiter mit diesem Plan: Dem Baby etwas von Mamas »Bauchgefühl« vermitteln: Dort war es schön eng, es wurde geschaukelt, außerdem hörten die Babys das Blut rauschen – ein Sch-Sch-Sch-Geräusch, das wir ganz automatisch imitieren, um Babys zu beruhigen.
Weitere Beruhigungsmaßnahmen beim Schreien:
- Pucken: Das imitiert die Enge im Bauch. Viele glauben, dass Babys das doch als beklemmend empfinden müssen, aber im Gegenteil: Sie kennen dieses Gefühl, es gibt ihnen Sicherheit. So zucken sie weniger und schlafen besser. Wie immer gilt – nicht jedes Kind liebt diese Enge, man muss das ausprobieren.
- Auf den Arm nehmen: Bauch an Bauch tragen ist am besten. Kinder, die nicht gepuckt werden wollen, sind vielleicht in einem Tragetuch glücklich. Auch hier ist es schön eng, man ist nah und sicher bei Mama, und es blendet einige Alltagsgeräusche aus.
- Sch-Laute flüstern: Sie erinnern an das gleichmäßige Geräusch im Bauch. Fön- oder Abzugshaubengeräusche sind auch beliebt – Hauptsache gleichmäßig!
- Bewegen: Sanftes Schaukeln ist gut, um ruhige Babys ruhig zu halten, aber um ein schreiendes Baby zu beruhigen, braucht man oft intensive, kleine, schnelle Bewegungen. Auf einem Pezziball wippen ist eine gute Idee, oder rhythmisches Auf- und Abwippen im Stehen auf dem Bett (kein Witz!). Manche Mamas tanzen oder gehen Treppen hoch und runter. Man muss nur darauf achten, dass man das Köpfchen gut stabilisiert und die Bewegungen wirklich klein sind. Keinesfalls darf man das Baby schütteln!
Aber was, wenn man alles probiert hat, und das Baby hört immer noch nicht auf zu weinen? Du hältst dein Baby und hältst es aus. Auch wenn es dich an deine Grenzen bringt – es wird vorbeigehen. Wenn du merkst, dass deine Hilflosigkeit in Aggression umschlägt, ist es höchste Zeit für Hilfe. Kontaktiere eine Schreiambulanz. Dort checken verschiedene Fachärzte dein Kind durch. Du lernst Beruhigungsmethoden und mit deiner eigenen Anspannung besser umzugehen. Höre auf deinen Mutterinstinkt: Lass dir niemals einreden, dein Kind wegzulegen und schreien zu lassen. Das ist keine akzeptable Lösung. Wenn dir dein Instinkt sagt, dass etwas nicht stimmt – geh zur Kinderärztin und lasse organische Ursachen für das Schreien ausschließen!
„Bin ich die einzige Mama, deren Wohnung im Chaos versinkt?
Das Leben mit einem kleinen Baby ist hart. Das darf man auch mal zugeben, und man darf es auch sehen. Es ist besser, eine chaotische Wohnung zu haben und eine glückliche Mama zu sein, als alles blitzblank zu wienern, aber dabei gestresst zu sein. Nachsorgehebammen sagen gerne mal: »Wenn ich in einen Haushalt komme und es sieht aus, als wäre gerade eingebrochen worden, weiß ich: Es ist alles normal. Wenn mich aber die Mutter schick angezogen und geschminkt in einer klinisch reinen Wohnung empfängt, mache ich mir Sorgen. Dann frage ich mich, ob sie ein anderes Problem hat, das sie mit Ordnung kompensiert.« Soll heißen: Eine Chaoswohnung gehört zu dir als Mama fast so wie der Kinderwagen.
Die Wohnung hat großen Einfluss auf das Wohlbefinden. Ordnung fühlt sich gut an, strukturiert. Das Undankbare an Hausarbeit ist, dass sie nur ins Auge sticht, wenn sie nicht gemacht wurde. Eben hast du noch die Küche gewischt, eine Stunde später haut dir dein Kind den Teller samt Karottenbrei um die Ohren. Und manchmal will man auch selbst einfach mal nur schlafen, wenn das Kind schläft.
Vielleicht solltet ihr ausrechnen, ob sich eine Haushaltshilfe/ Putzfrau lohnt, die zum Beispiel jede oder alle zwei Wochen für zwei Stunden kommt. Wenn die Oma in der Nähe wohnt, könnte sie auch an einem festen Tag in der Woche drei Stunden lang aufpassen, damit du einmal gründlich reinigen kannst. Viele Familien haben auch eingeführt, dass einer am Samstagvormittag mit dem Baby spazieren geht und der andere in dieser Zeit in Ruhe aufräumen kann.
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