6 Faktoren, die den Hausbau zum Liebesfiasko machen

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6 Faktoren, die den Hausbau zum Liebesfiasko machen Foto: iStock
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Wie der Traum vom Eigenheim zum Alptraum für die Beziehung wird

Liebesaus im Traumhaus: Ein eigenes Haus ist für viele Menschen ein großer Traum. Doch der Bau der Immobilie kann zur Belastungsprobe für die Beziehung werden. Die sechs größten Gefahrenquellen.

Eine eigene Wohnung oder ein Haus zu besitzen, ist für viele Menschen ein erstrebenswertes Ziel. Es verheißt Glück, Geborgenheit und Stabilität. Doch leider belasten oftmals der Kauf einer Immobilie und der Bau eines Eigenheims eine gewünschte oder bestehende Partnerschaft. Warum?

Singleberater Christian Thiel verrät, welche sieben Faktoren den Hausbau zur Belastungsprobe für die Beziehung werden lassen.

Faktor | 1

Weder Zeit noch Energie

Als Berater sehe ich oft Paare, die das anstrengende Abenteuer eines Hausbaus hinter sich haben – und unglücklich sind. In der Zeit des Hausbaus wird die Zuwendung zum anderen drastisch beschnitten. Man hat keine Zeit füreinander – und keine Energie. Der Partner oder die Partnerin wird vernachlässigt, es gibt kaum persönliche Gespräche und auch die Sexualität wird sehr viel seltener. Die Zeit wird nun für anderes gebraucht. Außerdem ist man für Sex jetzt oft auch viel zu geschafft – bei all dem Stress ! Und wozu auch, denkt das Paar – wir lieben uns doch! Ein folgenschwerer Irrweg. Liebe besteht im Kern aus dem Füreinander-da-sein. Unterbleibt das, leidet die Liebe.

Faktor | 2

Wir gewöhnen uns zu schnell an das neue Glück

Oft folgen Paare bei ihrem Wunsch, ein Haus zu bauen, gesellschaftlichen Vorstellungen. Ein Haus zu bauen gehört einfach dazu. Alle machen es. Und angeblich macht es auch alle glücklich. Deswegen erwartet ein Paar Wunderdinge von dem Einzug ins neue Heim. Doch was passiert: Nichts. Oder die Stimmung ist nur für kurze Zeit gehoben und dann so wie zuvor. Immobilien machen zwar erwiesenermaßen Arbeit und kosten Zeit und Geld – sie machen aber nicht dauerhaft glücklich. Das ergibt sich jedenfalls aus der Forschung zu diesem Thema. Wir gewöhnen uns schnell an die Vorteile der neuen Wohnlage. Das nennt die Wissenschaft „hedonistische Adaption“. Dieses Phänomen trübt das Glück über ein neues Haus ebenso schnell, wie die Freude über einen Millionengewinn in der Lotterie oder eine Gehaltserhöhung . Wir gewöhnen uns umgehend an das, was wir haben.

Faktor | 3

Das Geld wird knapp

Ein Hausbau führt beinah immer zu Geldknappheit. Zwar wird im Vorfeld geplant und gerechnet, aber am Ende wirft in aller Regel irgendein unvorhergesehenes Ereignis den Plan über den Haufen. Es entstehen zusätzliche Kosten. Plötzlich muss gespart werden. Der lange nötige Erholungsurlaub fällt den Sparmaßnahmen zum Opfer, ebenso die heiß ersehnte neue Küche. Was auch immer es im Einzelfall ist, was die Sparmaßnahmen erfordern – finanzielle Probleme setzen Paare zusätzlich unter Druck. So kann eine Immobilie ein Paar sehr frustrieren.

Faktor | 4

Viel zu viel Arbeit

Eine der häufigsten ganz praktischen Folgen einer Immobilie lautet: Mehr Arbeit. Das betrifft natürlich auch das Haus selber. Ein eigenes Haus macht immer mehr Arbeit, als ein gemietetes. Aber das ist es ja nicht alleine. Um die Abzahlungen des Kredits zu ermöglichen, müssen Paare nach dem Kauf oft mehr arbeiten, als zuvor. Oft erhöhen Männer ihren Einsatz im Beruf oder nehmen eine Arbeit an, die mehr Einkommen bei deutlich längeren Arbeitszeiten verspricht. Oder beide Partner erhöhen ihre Belastung. Eine zusätzliche Belastung im beruflichen Bereich kann die Partnerschaft über die Grenze des erträglich hinweg belasten. Die Zeit für den Partner ist zu knapp. Die Zeit für persönliches ebenso. Die bekannte Folge lautet: Unzufriedenheit .

Faktor | 5

Schlimmstenfalls bleiben nur Schulden

Wer ein Haus baut, der denkt, dass er bis ans Lebensende glücklich ein Paar bleibt. Leider ist die Hoffnung von Paaren auf ewiges Glück in vielen Fällen eine Illusion. Die Hälfte aller Ehen wird irgendwann geschieden. Hat ein Paar eine Immobilie, dann ist eine Trennung erheblich schwieriger und seelisch belastender. Das Geld ist nach der Scheidung knapp. Wer bekommt das Haus? Kann einer alleine es überhaupt bezahlen? Muss das Haus möglicherweise verkauft werden? Oft müssen die ehemaligen Partner eine Immobilie für deutlich weniger verkaufen, als sie einmal gekostet hat. Und so bleiben Schulden, die von beiden Partnern getragen werden müssen.

Faktor | 6

Nachher engt die Immobilie ein

Wenn die Beziehung den Hausbau nicht überlebt hat, man selbst das Haus aber behalten hat, sind die Probleme leider immer noch nicht am Ende. Denn wer Single ist und damit auf Partnersuche, der sollte flexibel sein. Aber eine Immobilie macht immobil. Sie ist bei der Partnersuche wie ein Klotz am Bein. Eine Immobilie engt den Suchradius ein und reduziert so die Kandidatinnen oder Kandidaten für eine Partnerschaft deutlich. Es kann noch schlimmer kommen: Soll der zukünftige Partner oder die zukünftige Partnerin auch in das gemachte Nest einziehen, sind die Probleme bei der Suche noch größer. Das will nämlich kaum jemand. Und so engt sich der Kreis der in Frage kommenden Partner noch einmal drastisch ein. Die Folge: Die Suche dauert erheblich länger. Oder endet gar erfolglos .

Damit es nicht soweit kommt: Ewiges Liebesglück? Kriegen Sie so!

Autor dieses Textes ist Singleberater Christian Thiel. Er hat Philosophie und Germanistik studiert und lange Jahre am Institut für tiefenpsychologische Individualpsychologie mitgearbeitet. Seit fünfzehn Jahren berät er Singles und Paare in seiner eigenen Praxis. Das aktuelle Buch des Singleberaters: Wieso Frauen immer Sex wollen und Männer immer Kopfschmerzen haben - Die populärsten Irrtümer über Beziehungen und Liebe - ISBN: 978-3-517-08949-2

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