Augen auf beim Gänsekauf

Darauf solltet ihr bei der Weihnachtsgans achten

Gänsebraten gibt es in vielen deutschen Haushalten traditionell an Weihnachten. Worauf du beim Kauf achten musst und was es mit den berüchtigten Hafermastgänsen auf sich hat, haben wir für dich zusammengefasst.

Augen auf beim Gänsekauf: Darauf solltet ihr bei der Weihnachtsgans achten
Augen auf beim Gänsekauf: Darauf solltet ihr bei der Weihnachtsgans achten Foto: GMVozd/iStock
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Wenn Weihnachten in den Blick kommt, dann ist oft die Frage, was es zu essen gibt. An Heiligabend ist es für viele klar, und so mancherorts kommt eine Weihnachtsgans auf den Tisch. Aber was gibt es beim Gänsekauf zu beachten? Kann ich bei Tiefkühlgänsen nicht viel falsch machen? Und was ist eigentlich eine Hafermastgans? All diesen Fragen gehen wir hier nach.

Wo kaufe ich die Gans am besten?

Bei Gänsefleisch ist es wie bei eigentlich jedem Stück Fleisch - wenn man die Möglichkeit hat, sollte man es beim Bauern, beim Schlachter des Vertrauens oder an einer Fleischertheke kaufen. Da kann man nämlich ganz in Ruhe nachfragen, woher die Gänse kommen und ob es sich um Bio-Fleisch handelt. Dabei ist der Preis zwar ein wenig höher, dafür könnt ihr das Fleisch auch mit gutem Gewissen verzehren.

Günstige Gänse aus prekärer und unwürdiger Tierhaltung gibt es in vielen Discounter und Supermärkten als Tiefkühlware. Dann ist aber auch klar, dass es sich hierbei um Mastgänse handelt. Bio-Höfe mästen Gänse kurz vor Weihnachten zwar auch noch mit etwas Hafer, aber diese Hafermastgänse sind gänzlich anders aufgewachsen. Das Hafer dient lediglich dazu, mehr Fett anzusetzen.

Worauf sollte ich bei Tiefkühlware achten?

Nicht jeder hat das Geld übrig oder lebt in einer Stadt, wo es noch den Metzger um die Ecke gibt. Da heißt die Qual der Wahl leider oft Tiefkühlgans. Dann solltet ihr auf jeden Fall auf die folgenden Kennzeichnungen achten. „Extensive Bodenhaltung“, „Freilandhaltung“, „Bäuerliche Freilandhaltung“, „Bäuerliche Freilandhaltung – unbegrenzter Auslauf“. Dabei handelt es sich um EU-Kennzeichnungsvorschriften, die bestimmte artgerechte Haltungsbedingungen vorschreiben. Und natürlich ist die Kennzeichnung „Bio“ auch bei Tiefkühlprodukten immer ein guter Indikator.

Billige Tiefkühlware aus Osteuropa steht oft im Verruf, da in Ländern wie Ungarn oder Bulgarien auch die in Frankreich als Delikatesse beliebte Stopfleber ("Foie gras") produziert wird. Zudem gibt es in manchen Betrieben die sogenannte Lebendrupf - den lebenden Gänsen werden dabei die Feder für die Daunenproduktion ausgerissen. Oft sogar mehrmals im Leben. Da die Stopfleber die besten Preise bringt, ist die Weihnachtsgans an sich bei diesem Preis dann schon eher ein Abfallprodukt. Inzwischen kannst du dir eine frische Gans auch im Internet bestellen.

Wie erkenne ich gute Qualität bei der Weihnachtsgans?

Eine Gans sollte nicht älter als 9 Monate, aber auch nicht zu jung sein. Hinweise auf das Alter geben z.B. die Sehnen an den Keulen: Je kräftiger sie ausgebildet sind, desto länger hat das Tier gelebt. Auch die Haut sollte Rosa schimmern und nicht zu dunkel sein. Sehr junge Tiere sind vergleichsweise fett, dies kann man durch Druck auf die Haut testen. Und auch der Geruch kann einiges verraten: Eine gute Gans duftet intensiv, sollte aber nicht streng riechen.

Gans zu Weihnachten: Sollte es eine deutsche Gans sein?

Regionale Produkte von regionalen Erzeugern haben ganz sicher den kürzesten Weg und man kann sich leichter über die Herkunft informieren. Die Gänsehöfe informieren oft auch im Internet über die Haltung und es ist sogar möglich, manche Gänsehöfe einfach mal zu besuchen. Einfach mal anrufen und nachfragen, ob das denn möglich wäre.

Ältere Gänse haben einen intensiveren Geschmack, wer eher zartes Fleisch möchte kann auf so genannte Hafermastgänse zurückgreifen. Diese kommen in der Regel aus Polen, Ungarn oder Bulgarien und werden im Schnellverfahren gemästet, was für die Tiere nicht die schönste Variante ist. In Polen ist die Stopfleberproduktion verboten. In Ungarn & Co. werden weibliche Gänse wegen ihrer geringer wachsenden Leber an Tag 1 ihres Lebens geschreddert - es würde sich nicht lohnen, sie großzuziehen. Binnen 9 Wochen kommen sie so auf ihr Schlachtgewicht von 4,5-5,5 Kilogramm, ohne dass sie wie andere junge Tiere sehr fett sind. Preislich sind Hafergänse weit unter Bio- oder regionalem Fleisch anzusiedeln. Ob man diese Art von Tierhaltung unterstützen möchte, sollte jeder für sich entscheiden. Ansonsten gibt es ja auch noch die Variante, eine neue Tradition einzuführen – Raclette zum Beispiel.

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Video: LECKER.de

Artikelbild und Social Media: GMVozd/iStock