Neue Studie

Erschöpfung und Schlafstörungen: Homeoffice macht krank!

Arbeiten von zu Hause aus wird immer beliebter. Doch Experten warnen: Arbeiten im Homeoffice macht psychisch krank! Das ergab jetzt der Fehlzeiten-Report 2019 der AOK.

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Wenn es darum geht, wer diese Woche im Homeoffice arbeiten darf, gehen bei uns in der Redaktion immer schnell die Hände hoch – so wie bei 39 Prozent der deutschen Unternehmen, die ihren Arbeitnehmern arbeiten im Homeoffice anbieten.  Klar, im Homeoffice spart man sich den lästigen Weg ins Büro und ist – zumindest bedingt – sein eigener Boss. Im Pyjama am Schreibtisch sitzen? Warum nicht! Doch mit der größeren Freiheit im Homeoffice geht auch eine höhere psychische Belastung einher.

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Psychische Probleme im Homeoffice

Das Wissenschaftliche Institut der AOK hat im Frühjahr 2019 etwa 2.000 Beschäftigte befragt. Das Ergebnis: Im Homeoffice ist die Gefahr für psychische Probleme größer! 73,4 Prozent der Befragten, die häufig im Homeoffice arbeiten, waren in den letzten vier Wochen erschöpft. Im Büro waren es nur 66 Prozent. „Erschöpfung, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen. Wer viel im Homeoffice arbeitet, leidet häufiger unter solchen Problemen als andere Beschäftigte“, bestätigt auch Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des Instituts und Mitherausgeber des Fehlzeiten-Reports. Hier könnt ihr den ganzen Bericht nachlesen.

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Arbeitnehmer im Homeoffice: wütender, nervöser, lustloser

Ähnlich erschreckende Zahlen gab es auch bei anderen Fragen: Über Wut und Verärgerung klagten 69,8 Prozent der Mitarbeiter im Homeoffice – im Büro nur 58,6 Prozent. Als nervös und reizbar beschrieben sich 67,5 Prozent in Heimarbeit, 52,7 Prozent am Arbeitsplatz. Auch die Lust scheint im Homeoffice auf der Strecke zu bleiben: 63,4 Prozent sind lustlos. Schlafstörungen und Selbstzweifel sind weitere verbreitete Probleme im Homeoffice.

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Krank durchs Homeoffice: Das ist der Grund

Warum genau Arbeitnehmer im Homeoffice stärker psychisch belastet sind, untersucht die Studie nicht. Doch Schröder gibt zu bedenken: "Im Homeoffice verschwimmt die Grenze zwischen Job und Privatleben stärker. Damit wächst das Risiko, dass Erholungsphasen schrumpfen." Sprich: Für das Privileg, von daheim zu arbeiten, setzen wir uns selbst enorm unter Druck und achten weniger auf uns. Beim Abendessen noch schnell den Bericht beenden, vorm Schlafengehen kurz die Mails checken…

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Homeoffice: Belastung, aber trotzdem höhere Zufriedenheit

Trotz der psychischen Probleme, die damit einhergehen, ist das Arbeiten im Homeoffice beliebt: Viele der Befragten gaben an, eine höhere Arbeitszufriedenheit als im Büro zu haben und auch effizienter arbeiten zu können (67,3 Prozent). Fast dreiviertel der Arbeitnehmer können sich zu Hause besser konzentrieren (73,7 Prozent). Bei allen Vor- und Nachteilen kommt es wohl darauf an, wie man selbst das Homeoffice gestaltet. Und vor allem: Nach Feierabend auch zu Hause – Finger weg vom Laptop!

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