Herpes Genitalis

Genitalherpes in der Schwangerschaft: Ist das gefährlich für mein Baby?

Genitalherpes ist eine Geschlechtskrankheit, die nie wieder ganz verschwindet, wenn man erst einmal infiziert ist. Aber was ist, wenn Betroffene ein Kind bekommen? Besteht für das Baby während der Schwangerschaft oder bei der Geburt eine Gefahr? Wir klären auf.

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Genitalherpes ist eine der weltweit am häufigsten vorkommenden Geschlechtskrankheiten. Ist ein Mensch einmal infiziert, können lediglich die Symptome behandelt werden, die das Herpes-simplex-Virus auslöst. Vollkommen von dem hochansteckenden Virus befreit werden kann ein Infizierter jedoch nicht. Das ist für Betroffene generell beängstigend, stellt aber vor allem für Schwangere oder infizierte Frauen, die Kinder bekommen möchten vor eine Frage: Kann mein Baby sich während der Schwangerschaft oder bei der Geburt bei mir anstecken oder ist das Virus in mir sogar gefährlich für mein Kind? Wir haben Antworten.

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Ist Genitalherpes in der Schwangerschaft oder während der Geburt gefährlich für mein Baby?

Für einen Säugling kann eine Herpes-Infektion lebensbedrohlich sein. Dass sich infizierte werdende Mütter oder Frauen mit einem Kinderwunsch Sorgen machen, ist also nicht ganz unberechtigt. Ein Säugling kann sich vor allem während der Geburt mit dem Herpesvirus anstecken. Eine Infektion während der Schwangerschaft über die Plazenta ist sehr selten. Dazu kann es eigentlich nur kommen, wenn die Infektion der Mutter auf den gesamten Organismus übergreift (Virämie).

Insgesamt ist das Ansteckungsrisiko jedoch vor allem von dem Zeitpunkt der Erstinfektion der Mutter abhängig.

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Das Ansteckungsrisiko: Der Zeitpunkt der Erstinfektion der Mutter ist entscheidend

Frauen, die sich bereits vor oder ganz zu Beginn der Schwangerschaft mit Genitalherpes infiziert haben, übertragen das Virus nur sehr selten auf das Kind. Der Grund dafür ist, dass der Körper der Mutter nach der ersten Ansteckung Antikörper gegen das Herpes-simplex-Virus bildet. Bereits gebildete Antikörper bewirken eine weitgehende Immunisierung des Babys gegen die Herpes-Viren – sogar bis zu drei Monate nach der Geburt. Grundsätzlich ist eine Herpes genitalis-Infektion vor allem nach der Erstinfektion und während eines Krankheitsausbruchs ansteckend.

Eine Ansteckung im letzten Schwangerschaftsdrittel birgt hingegen ein hohes Risiko für das Baby. Bei 30 bis 50 von 100 Geburten kommt es zu einer Übertragung des Herpes genitalis-Virus auf das Baby, weswegen bei einer Ansteckung während der Schwangerschaft ein Kaiserschnitt üblich ist, um das Kind zu schützen.

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Herpes Genitales: Wie wird ein Ausbruch während der Schwangerschaft behandelt?

Vor allem ein erster Ausbruch von Genitalherpes geht mit starken Beschwerden einher, weswegen er auch während einer Schwangerschaft mit Medikamenten behandelt werden muss. Zudem kann ein unbehandelter Herpes genitalis durch die Vagina aufsteigen und so die Fruchthöhle erreichen. Das wiederum kann dem Kind schaden (Wachstumsstörungen, Gehirnentzündungen, Störungen der kindlichen Gehirnentwicklung) sowie zu einer Fehlgeburt oder vorzeitigen Wehen führen.

War die werdende Mutter bereits vor der Schwangerschaft infiziert und handelt es sich nicht um einen Erstausbruch, kann bei der Behandlung oft auf Medikamente verzichtet werden, da Folge-Ausbrüche generell wesentlich milder verlaufen.

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Wie schütze ich mich vor einer Ansteckung mit Genitalherpes vor und während der Schwangerschaft?

Der einzig sichere Weg, sich vor einer Ansteckung mit Herpes-simplex-Viren zu schützen ist, keinen Sex mit bereits Infizierten oder mit Menschen zu haben, die eventuell infiziert sein könnten. Darunter fällt auch Oralsex mit Personen, die Lippenherpes haben. Herpes-Viren sind hochansteckend und werden vor allem über Körperflüssigkeiten und Schleimhäuten übertragen.

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Infiziert und schwanger: Was kann ich tun?

Schwangere, die mit Genitalherpes infiziert sind, sollten unbedingt mit ihrer Frauenärztin darüber sprechen. Sie kann die werdende Mutter vor der Geburt regelmäßig auf einen Ausbruch untersuchen. Zudem sollte die Betroffene ihrer Ärztin anvertrauen, wenn sie Frühsymptome wie ein Kribbeln oder Jucken an den Geschlechtsorganen verspürt.

Gibt es Hinweise auf einen Ausbruch der Infektion, ist eine Geburt per Kaiserschnitt die sicherere Variante. Lassen sich keine Anzeichen erkennen, ist eine natürliche Geburt jedoch möglich.

Dem Risiko, zum Zeitpunkt der Geburt an einem Ausbruch zu leiden, lässt sich außerdem durch virushemmende Mittel vorbeugen. Über diese Möglichkeit solltest du mit deiner Ärztin sprechen, wenn du schwanger und mit Genitalherpes infiziert bist.

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