Homöopathie, Klostermedizin, Hausmittel

Globuli oder Kräuter? 56 natürliche Schmerzmittel

Globuli, Kräuter oder Blüten?

globuli
Gehört in jede Hausapotheke: Globuli. Foto: iStock
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Homöopathie, Klostermedizin oder bewährte Hausmittel? Probieren Sie aus, was Ihnen am besten hilft.

Homöopathie: Mit Globuli gegen Schmerzen

  • Kopf

Gelsemium D6: stündlich 5 Globuli (z. B. von DHU, Apotheke). Der Gelbe Jasmin hilft vor allem bei Spannungskopfschmerzen. Nux vomica D6: stündlich 5 Globuli. Die Brechnuss lindert Katerbeschwerden. Iris versicolor D6: alle 2 Stunden 5 Globuli. Die Schwertlilie hat sich bei Migräne bewährt. Die Globuli einnehmen, sobald sich eine Attacke ankündigt. Bei starken Schmerzen hilft das Mittel meist nicht mehr.

  • Muskeln + Gelenke

Arnica C30: einmalig 5 Globuli. Der Bergwohlverleih ist das beste Erste-Hilfe-Mittel bei Prellungen, Zerrungen, Umknicken, Sportunfällen. Rhus toxicodendron D12: 4-mal täglich 5 Globuli. Der Giftsumach mildert Rückenschmerzen, Verspannungen und Muskelkater. Betula D3/Mandragora D3 (als Komplexmittel, z. B. von Wala, Apotheke): 4-mal täglich 5 Globuli. Birke und Alraune wirken bei Rheuma und Arthrose.

  • Unterleib

Cantharis D6: stündlich 5 Globuli. Die Substanz aus der Spanischen Fliege lindert brennende Schmerzen bei Blasenentzündung. Belladonna D6: stündlich 5 Globuli. Die Tollkirsche ist das Mittel der Wahl bei Menstruationskrämpfen. Zusätzlich den Unterleib mit Kupfersalbe (z. B. von Wala, Apotheke) einreiben. Populus tremuloides D3: 3-mal täglich 5 Globuli. Die Zitterpappel bessert Prostatabeschwerden.

  • Magen, Darm & Co.

Arsenicum album D12: 4-mal täglich 5 Globuli. Stark verdünntes Arsen wirkt gegen Koliken und Durchfall. Carbo vegetabilis D6: stündlich 5 Globuli. Die Substanz aus Holzkohle lindert schmerzhafte Blähungen. Carduus marianus D6: stündlich 5 Globuli. Mariendistel bringt Leber und Galle wieder zur Ruhe. Nux vomica D6: stündlich 5 Globuli. Die Brechnuss beruhigt den Magen, das hilft bei Sodbrennen und Übelkeit.

  • Ohren

Apis mellifica D6: stündlich 5 Globuli. Die Substanz aus der Honigbiene kommt bei Mittelohrentzündung zum Einsatz. Zusätzlich können Ohrentropfen mit Levisticum (Liebstöckel) die Beschwerden lindern (z. B. von Weleda, Apotheke). Barium jodatum D6: 2-mal täglich 5 Globuli. Bariumjodid ist das richtige Mittel, wenn entzündete Rachenmandeln im Spiel sind, also Halsschmerzen bis in die Ohren ausstrahlen.

  • Zähne

Arnica D6: stündlich 5 Globuli. Der Bergwohlverleih lindert die Folgen von zahnärztlichen Behandlungen. Cheiranthus cheiri D4: 3-mal täglich 5 Globuli. Die Heilpflanze Goldlack wird seit Urzeiten gegen Schmerzen im Mund eingesetzt. Die Homöopathie empfiehlt sie bei Problemen mit den Weisheitszähnen. Silicea D12: 2-mal täglich 5 Globuli. Kieselsäure hilft bei schmerzempfindlichen Zähnen und Zahnfleischbluten.

  • Nerven

Aconitum napellus D6: 3-mal täglich 5 Globuli. Der Blaue Eisenhut ist hochgiftig, in der Homöopathie wird er in stark verdünnter Form bei neuralgischen Schmerzen aller Art verordnet. Auch als "Aconit Schmerzöl" erhältlich (z. B. von Wala, Apotheke), zur äußerlichen Anwendung geeignet. Sulfur D12: einmal täglich 5 Globuli. Schwefel hat sich bei Fußschmerzen (Burning-Feet-Syndrom) bewährt, die meist in der Nacht auftreten.

Klostermedizin - die besten Kräuter, die helfen

  • Kopf

Weidenrinde: 1 TL klein geschnittene Rinde (Apotheke, Kräuterladen) mit 125 ml heißem Wasser übergießen, 20 Min. ziehen lassen, abseihen. 5-9 Tassen am Tag. Weidenrinde enthält Substanzen, die ähnlich wie Aspirin wirken. Mutterkraut: 1 TL Kraut (Apotheke, Kräuterladen) mit 125 ml heißem Wasser übergießen, 5 Min. ziehen lassen, abseihen. Täglich 3 Tassen, beugt Migräne vor.

  • Muskeln + Gelenke

Heublumen-Sack: getrocknete Heublumen (Apotheke) in einen kleinen Kissenbezug füllen, über einem Wasserbad dämpfen, bis er fast heiß ist, auf die schmerzende Stelle legen, mit einem Wolltuch fixieren. 45-60 Minuten einwirken lassen. Brennnessel-Saft (z. B. von Schoenenberger, Reformhaus): 2-mal täglich 10 ml unverdünnt einnehmen. Hilft gegen rheumatische Beschwerden und Gicht.

  • Unterleib

Birkenblätter (Apotheke): 3 TL auf 125 ml heißes Wasser, 15 Min. ziehen lassen, abseihen. Bei Blasenschmerzen 6 Tassen täglich. Gänsefingerkraut (Apotheke): 1 TL auf 125 ml Wasser, 10 Min. kochen lassen, abseihen. Bei Menstruationskrämpfen 3 Tassen täglich. Brennnessel-Wurzel (Apotheke): 1 TL auf 125 ml Wasser, 1 Min. kochen, 10 Min. ziehen lassen. Bei Prostatabeschwerden 3 Tassen tägl.

  • Magen, Darm & Co.

Galgantwurzel (Apotheke): 1 TL pulverisierte Wurzel auf 125 ml heißes Wasser, abgedeckt 10 Min. ziehen lassen, abseihen. 30 Min. vor den Mahlzeiten lauwarm trinken. Schützt vor Sodbrennen. Angelikawurzel (Apotheke): 1 TL auf 125 ml heißes Wasser, zugedeckt 10 Min. ziehen lassen, abseihen. 30 Min. vor den Mahlzeiten lauwarm trinken. Lindert schmerzhafte Blähungen, Magenkrämpfe und Reizmagen.

  • Ohren

Königskerzenblüten (Apotheke): 1 Handvoll Blüten mit 100 ml Sonnenblumenöl in einem Schraubglas ansetzen, 4 Wochen an einen hellen Ort stellen, zwischendurch schütteln. Abseihen und in eine Flasche füllen. 1 TL Öl erwärmen, Ohren damit auspinseln. Außerdem 3-mal täglich Königskerzenblüten-Tee trinken: 1 TL auf 125 ml heißes Wasser, 15 Min. abgedeckt ziehen lassen, abseihen.

  • Zähne

Wermut-Eisenkraut-Wein: 25 g Wermutkraut, 25 g Eisenkraut (beide Apotheke) in 250 ml Wein aufkochen, 3 Min. köcheln lassen, abseihen. Mit Zucker süßen und lauwarm trinken, jeden Schluck möglichst lange im Mund lassen. 2-mal täglich. Die abgeseihten Kräuter auf ein Tuch geben, umschlagen und als Kompresse auf die Wange legen. Frische Kerbelblätter (Wochenmarkt): gründlich kauen.

  • Nerven

Kalmuswurzelöl (Apotheke): 30 Tropfen in 50 ml Franzbranntwein geben und die betroffenen Stellen damit einreiben, einziehen lassen. Campherspiritus (Apotheke): 2-mal täglich auftragen. Auch als Salbe erhältlich. Nicht im Gesicht anwenden. Haferstroh (Apotheke): 100 g auf 2 l Wasser, 30 Min. kochen, abseihen und ins Badewasser geben. 30 Min. baden. Nicht bei Herzschwäche und Bluthochdruck.

Hausmittel - was Oma rät...

  • Kopf

Meerrettich-Umschlag: 1 EL frisch geriebenen Meerrettich auf ein Stofftaschentuch geben, einschlagen und auf die Stirn legen. Vorsicht, scharf: Augen schließen. Maximal 5 Minuten. Pfefferminztee: 1 Teebeutel Arzneitee (z. B. von Sidroga, Apotheke) mit 125 ml (genau abmessen!) heißem Wasser übergießen, abgedeckt 7 Minuten ziehen lassen. Kaffee mit einem Schuss Zitronensaft: Koffein und Vitamin C helfen nachweislich gegen Kopfweh.

  • Muskeln + Gelenke

Fichtennadel-Branntwein: 2 Handvoll frische Fichtenspitzen, 80 ml Korn, 20 ml reinen Alkohol (Apotheke) in ein Schraubglas geben, 5 Wochen an einem hellen Ort ziehen lassen, zwischendurch kräftig schütteln. Abseihen, in eine Flasche umfüllen. Schmerzende Stellen damit einreiben. Essigsaure Tonerde (Apotheke): im Verhältnis 1:10 mit kaltem Wasser verdünnen, Tuch darin tränken. Bei Prellungen, Verstauchungen, Insektenstichen.

  • Unterleib

Frisch geriebener Meerrettich: täglich 1 TL einnehmen. Die Senföle in der scharfen Wurzel töten die Keime in der Blase. Warmer Zwiebel-Wickel: eine Zwiebel in kleine Stücke schneiden, kurz andünsten, auf ein Leintuch geben, umschlagen, auf den Unterleib legen. Mit Wollschal fixieren. Zinnkraut-Sitzbad: 10 g Zinnkraut (Apotheke) in 1 l Wasser ansetzen, über Nacht ziehen lassen. Aufkochen, in eine Sitzwanne geben, mit kaltem Wasser auffüllen.

  • Magen, Darm & Co.

Meerrettich-Wein: 3 EL geriebenen Meerrettich auf 1 l Weißwein, eine Woche ziehen lassen, durch ein Tuch abfiltern. Bei Bauchweh 1 EL einnehmen. Natron: nach der Mahlzeit 1 TL in einem kleinen Glas Wasser auflösen. Bei Blähungen und Übelkeit. Kartoffelsaft (Reformhaus): 3-mal täglich 50 ml vor dem Essen. Bei Sodbrennen und anderen Verdauungsproblemen. Rohe Kartoffeln enthalten giftiges Solanin, also den Saft nicht selbst herstellen.

  • Ohren

Sonnenblumenöl: 1 EL Öl im Wasserbad leicht anwärmen, schmerzendes Ohr mit einem Wattestäbchen vorsichtig auspinseln. Petersiliensäckchen: ein Bund Petersilie in ein Säckchen geben, mit dem Kartoffelstampfer zerquetschen, als Kompresse aufs Ohr geben. Alternative: Umschlag mit warmem Zwiebelmus oder gekochten Kartoffeln. Geranienblatt: ein frisches Blatt abpflücken, zum Trichter zusammenrollen und vorsichtig ins Ohr schieben.

  • Zähne

Gewürznelken: zwei Nelken zerkauen. Gibt es auch als Öl (Apotheke): mit einem Wattestäbchen den schmerzenden Zahn oder entzündetes Zahnfleisch betupfen. Salbeitee: 1 Teebeutel Arzneitee (z. B. von Bad Heilbrunner, Drogerie) auf 125 ml heißes Wasser, abgedeckt 10 Min. ziehen lassen. Bei Schmerzen mehrmals täglich mit dem Tee spülen. Naturjoghurt: viel davon essen, Joghurt möglichst lange im Mund behalten. Lindert Entzündungen.

  • Nerven

Johanniskrautöl (Apotheke): 1 EL auf ein Leintuch geben, mit Folie abdecken und mit einer heißen Wärmflasche anwärmen. Auf die schmerzende Stelle legen, mit einem Wollschal fixieren. Holunderbeersaft (Reformhaus): mehrmals täglich mit heißem Wasser verdünnen und langsam trinken. Senfmehl-Umschläge: 2 EL Senfmehl (Apotheke) mit warmem Wasser zu einem Brei verrühren, auf ein Tuch streichen, umschlagen und auflegen. Maximal 10 Min.