Konflikte im Bett

Grenzen setzen: Gerade beim Sex wichtig

Sex gehört bei Paaren zu den häufigsten Streitpunkten. Wie kann man im Bett Grenzen setzen, ohne den Partner / die Partnerin zu kränken? 

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Leben zwei Menschen mit dem guten Vorsatz zusammen, dass sie monogam leben wollen, wird früher oder später das Thema Sex zum Knackpunkt. Denn Grenzen setzen bedeutet, dem anderen etwas zu verweigern, was er oder sie sich wünscht. Das kann schwierig sein. Aber die oftmals unterschiedlichen Bedürfnisse müssen irgendwie zusammengebracht werden. Dazu sind verschiedene Varianten denkbar. Hier ein kleiner Überblick:

Die Absicht des anderen wohlwollend verstehen

Reden Partner über Sex und erwähnt dann einer den Wunsch nach neuen Varianten, laufen beim anderen im Hintergrund oftmals irgendwelche Sorgen mit, dass man nicht gut genug sein könnte, als langweilig oder unattraktiv wahrgenommen wird. Doch das ist oft gar nicht der Fall. Vielmehr ist es so, dass der Wunsch nach Abwechslung zum Ausdruck bringt: Ich finde dich immer noch toll. Und trotzdem würde ich gern mal etwas anders machen als sonst. Kleine Varianten. Nicht jedes Mal. Aber ab und zu. Um mehr geht es oft nicht. Wenn man das erst einmal verinnerlicht hat, ist es vielleicht einfacher, die eigenen Grenzen festzulegen. 

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Mehr von dem was gut ist machen

Das Rad muss nicht immer neu erfunden werden und Sex nicht "pornomäßiger" werden, damit mal was Neues passiert. Es geht also nicht unbedingt darum, irgendwelche Sextoys, Reizwäsche oder gar Dritte ins Spiel zu bringen, wobei das Spaß machen kann. Aber es mag eben nicht jede/r.  

Eine Möglichkeit ist es stattdessen, mehr und bewusster genau das zu machen, was einem wirklich gut gefällt. Denn jede Stellung kann leicht variiert werden - in der Haltung oder im Tempo. Aber auch der Ort kann entweder ein anderer sein oder anders gestaltet sein. Mit schönem Licht oder gar keinem. Musik: laut und heftig oder leise und sanft. Schon das verändert viel im Ablauf.

Dazu müsste eine Frau ihrem Partner allerdings einen Hinweis geben: Ich mag es so, wenn du…. Bitte mach das dieses Mal ganz lange und langsam, damit ich dich genau in mir spüren kann. Oder: Wenn du "das" machst, will ich mehr davon. Beweg doch mal dein Becken etwas mehr/weniger/langsamer. Dann fühlt es sich für mich noch besser/geiler/erregender an. Vielleicht auch: Heute will ich mal in dieser Stellung kommen. Ich zeig dir, wie ich es will/geil finde/brauche… Das lässt sich mancher nicht zweimal sagen. Und automatisch dabei etwas in Richtung "dirty talk" zu gehen, bringt vor allem bei langjährigen Partnern wieder etwas Pfeffer in die Sache. 

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Alles ist ein geben und nehmen

Paare denken oft, sie müssten möglichst zusammen zum Orgasmus kommen. Dabei stresst das ziemlich und klappt – wenn überhaupt – nur bei den eingespielten Abläufen. Und die möchte ja mancher gern mal hinter sich lassen, um trotz Monogamie noch mal was Neues zu erleben. Also kann es hilfreich sein, sich gegenseitig etwas Egoismus zuzugestehen.

Denn manche Männer und Frauen empfinden eine besondere Erfüllung, wenn sie sich entweder mal eigennützig ihren Bedürfnissen widmen können, oder eben mal nur auf den anderen eingehen. Damit er oder sie es genau so bekommt, wie es sich am besten anfühlt. Und zwar einigermaßen ausgeglichen, damit kein neuer Frust entsteht.

Es sich mal richtig besorgen lassen oder den anderen so zu verwöhnen, wie es ihn so richtig heiß macht, ist dann schon eine nette Abwechslung vom sonst so aufeinander abgestimmten Sex.

Grenzen setzen: Was würdest du an meiner Stelle tun?

Den Stoff seiner Träume an die Partnerin heranzutragen ist erstmal etwas, wozu es Vertrauen braucht. Deshalb muss niemandem gleich ein Vogel gezeigt werden, der mal mutig seine Sexfantasien äußert. Doch man darf ruhig kritisch hinterfragen. Manch ein Mann kommt nämlich ins Nachdenken, wenn die Partnerin ihn dazu anregt, sich seinen Wunsch mal umgekehrt vorzustellen.

Nehmen wir das Beispiel Analsex: Möchte er gern Analsex, kann sie ihn fragen, ob er sich denn auch freiwillig etwas in Penisgröße in seinen After einführen und rein und raus schieben möchte. Überraschend oft kommt der eigene Vorschlag an die Frau für den Mann gar nicht in Frage. Warum sollte er also für die Frau attraktiv sein? Darauf wird er vermutlich keine Antwort finden. Dieses Beispiel lässt sich auf viele Spielarten übertragen.

Ist er wiedererwartend offen dafür, seinen Vorschlag an sich selbst auszuprobieren, heißt das aber noch nicht, dass man nicht mehr "nein" sagen kann. Dann ist die Zeit gekommen, offen seine Grenze zu setzen: Ganz ehrlich: Ich fände das komisch/blöd/abtörnend…Das ist einfach nicht mein Ding.

Bis hier hin und nicht weiter

Bei aller Offenheit dafür, etwas Neues auszuprobieren, kann man nun mal trotzdem an seine Grenzen stoßen. Und dann ist es wichtig und nötig, diese auch klar zu formulieren: Ich will keinen Analsex. Ich werde dein Sperma nicht schlucken. Ich trage keine Lackwäsche. Ich will keinen Dreier… Alles legitim, auch wenn es für den anderen bedauerlich ist. Aber so ist es nun mal: In vielen Lebensbereichen ist es nicht möglich, dass ein Partner oder eine Partnerin alle Bedürfnisse erfüllt. Manches bleibt eben eine Sehnsucht. Und ohne die, würde oftmals auch etwas fehlen. Wichtig ist zu verstehen: Das ist dann keine eigene Unzulänglichkeit. Sondern es gibt einfach unterschiedliche Bedürfnisse. 

Und nach immer neuen Steigerungen zu suchen, würde schließlich früher oder später überfordern. Deshalb macht schon das Überschreiten der ersten Grenze keinen Sinn. Im Ernstfall müssen sich beide fragen: Reicht es mir so? Und danach handeln.

Frauen haben häufig Angst vor dem Kontrollverlust

Es ist ein Thema vieler Frauen, dass sie sich nicht gehen lassen möchten, weil es ihnen währenddessen oder hinterher peinlich ist. Männer haben das seltener. Deshalb haben Männer auch teilweise ein anderes Tempo im Erobern neuer Möglichkeiten als die Damenwelt. Darauf müssen manche Männer erst hingewiesen werden.

Die Erklärung kann also sehr aufschlussreich für ihn sein: "Schatz. Das ist mir zu viel für den Anfang. Ich muss mich da erst rantasten. Und mir ist wichtig, dass es unter uns bleibt. Dann würde ich mal mit dir schauen, ob es etwas für mich sein könnte."

Autorin: Dipl.-Päd. und Systemische Familientherapeutin Marthe Kniep

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