Neue Studie, erschreckende Zahlen

Gruselige Nosferatu-Spinne breitet sich rasant in Deutschland aus - Nur noch hier bist du vor ihr sicher!

Die Nosferatu-Spinne hat sich endgültig eingenistet in Deutschland. Der Nabu legt eine neue Studie vor.

Nosferatu-Spinne
Foto: NABU Robert Pfeifle aR
Auf Pinterest merken

2005 wurde die Nosferatu-Spinne erstmals in Deutschland gesichtet, inzwischen ist sie (fast) überall. Nur ein Bundesland scheint verschont. Bis jetzt. Alle Zahlen aus der neu vorgelegten Studie des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu).

Mehr spannende Themen:

Nosferatu-Spinne: Studie mit erschreckenden Zahlen

Die Nosferatu-Spinne (lat. Zoropsis spinimana) gehört zu den größten Spinnen in Deutschland. Ursprünglich stammt sie aus dem Mittelmeerraum, fühlt sich hierzulande inzwischen aber heimisch. Der Nabu hatte die Bevölkerung 2022 aufgerufen, Sichtungen der Nosferatu-Spinne zu melden und die Zahlen jetzt in einer Studie in der Fachzeitschrift "Frontiers in Arachnid Science" vorgelegt. 

Innerhalb weniger Wochen im Herbst 2022 gingen knapp 16.000 Hinweise auf dem Meldeportal NABU-naturgucker.de ein: Insgesamt waren 25.151 Nosferatu-Spinnen in allen Bundesländern gezählt worden.

Die Zahlen pro Bundesland in der Übersicht: 

  • Baden-Württemberg: 14.436

  • Bayern: 333

  • Berlin: 49

  • Brandenburg: 49

  • Bremen: 184

  • Hamburg: 46

  • Hessen: 4.464

  • Mecklenburg-Vorpommern: 1

  • Niedersachsen: 184

  • Nordrhein-Westfalen: 3.026

  • Rheinland-Pfalz: 2.434

  • Saarland: 95

  • Sachsen: 13

  • Sachsen-Anhalt: 25

  • Schleswig-Holstein: 46

  • Thüringen: 46

Nosferatu-Spinne: 2024 noch weiter verbreitet

Nicht nur Baden-Württemberg mit den meisten Sichtungen sticht hervor, sondern auch Mecklenburg-Vorpommern mit nur einer Sichtung. "Ein Fund geht nachweislich auf ein Individuum zurück, das unbemerkt im Gepäck von Reisenden aus Süddeutschland an die Ostsee mitgenommen worden war", berichtete Gaby Schulemann-Maier von NABU|naturgucker.

Die Co-Autorin der Studie machte aber keine Hoffnungen darauf, dass die Nosferatu-Spinne 2024 – also eineinhalb Jahre nach der Studie – nicht auch das letzte deutsche Bundesland erobert hat. "Inzwischen dürften sich diese Spinnen noch stärker weiterverbreitet haben", kommentierte sie trocken. 

Nosferatu-Spinne: Biss ist schmerzhaft, aber ungefährlich

Obwohl die Tiere zweifelsohne gruselig aussehen, muss man sich vor ihnen nicht fürchten. Zwar kann der Biss einer Nosferatu-Spinne die menschliche Haut durchdringen – was äußerst selten ist für in Deutschland vorkommende Spinnenarten –, jedoch beißen die Tiere nur im Extremfall zu. Lässt man sie in Ruhe, wird keine Spinne von sich aus angreifen. Das gilt auch beim Biss einer Hauswinkelspinne.

Zudem ist der Biss einer Nosferatu-Spinne harmlos. Er tut je nach allergischer Empfindlichkeit so weh wie ein Mücken- oder Bienenstich, ist jedoch in der Regel ungefährlich.   

Nosferatu-Spinne - Foto: NABU Robert Pfeifle aR

Wissenswertes über die Nosferatu-Spinne

Die Nosferatu-Spinne gehört zur Familie der Kräuseljagdspinnen und baut keine Netze, sondern lauert ihrer Beute geduldig auf. Fühlt sie sich bedroht, zeigt sie ein eindeutiges Drohverhalten, indem sie den Oberkörper aufrichtet und ihre Kieferklauen spreizt. Ein Angriff ist aber selten, viel eher flieht die Spinne, sobald sie kann. Der Nabu rät dennoch dringend davon ab, die Tiere in die Hand zu nehmen – eben um keinen Biss zu provozieren. 

Die Weibchen sind mit durchschnittlich zwei Zentimetern Körpergröße deutlich größer als die im Schnitt eineinhalb Zentimeter großen Männchen. Die Farbe der Spinnen kann von Gelb über Braun bis Grau stark variieren. Ihren Namen trägt die Spinne, weil man vermeintlich das Gesicht des Vampirs Nosferatu aus dem Stummfilm von 1922 auf ihrem Körper erkennen kann. 

Nosferatu-Spinne: Nicht töten, sondern melden

Ja, die Nosferatu-Spinne ist groß und eklig. Sie kann an Fensterscheiben hochkrabbeln und laut der Nabu-Fotos von 2022 sogar auf Wasser stehen. Mit einer Körperlänge von bis zu zwei Zentimetern und einer Beinspannweite von rund fünf Zentimetern sind die Tiere für viele Menschen der wahr gewordene Alptraum. Doch ganz egal, wie groß die eigene Angst vor Spinnen ist, sollte man die Achtbeiner nicht töten. Der Nabu bittet ganz im Gegenteil darum, die Nosferatu-Spinne weiterhin zu melden. Das ist online beim NABU|naturgucker sogar mit Foto möglich. Hier gibt es auch alle nötigen Fakten zur Nosferatu-Spinne.

Wer ein Exemplar bei sich in der Wohnung findet, kann sich das Fluchtverhalten der Spinnen zu nutze machen und sie einfach davon jagen oder aber ein großes Glas über sie stülpen, das Glas mit einer Pappe abdecken und die Nosferatu-Spinne ins Freie setzen. 

Auch die Hauswinkelspinne beißt. Im Video erfährst du mehr über den schmerzhaften Biss dieser Spinne:

Video Platzhalter
Video: Glutamat