Tragödie

Heino: Selbstmordrama - Er sang gerade auf einem Kreuzfahrtschiff, da kam der schreckliche Anruf

Heinos Tochter Petra nahm sich im November 2003 das Leben. Das war der Moment, der alles veränderte...

Heinos Tochter Petra nahm sich im November 2003 das Leben. Das war der Moment, der alles veränderte...
Foto: IMAGO / Chris Emil Janßen
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So hat Heino von der größten Tragödie seines Lebens erfahren

Sonntag, der 30. November 2003. Volkssänger Heino (heute 83) genoss seine Reise auf dem Kreuzfahrtschiff „Costa Victoria“ im Mittelmeer vor Süditalien. Er war mit seiner Ehefrau Hannelore (79) in Savona an Bord gegangen – als Showstar für die einwöchige Rundreise. Was für ein herrliches Leben!

Doch trotz Gesang, Sonne und Luxus war da etwas, das den blonden Sänger mit der dunklen Sonnenbrille belastete. Eine düstere Ahnung. Er machte sich Sorgen um seine Tochter. Und dann kam der schreckliche Anruf. Der Sänger Jürgen Drews (76) war mit an Bord, hat alles miterlebt: „Dieser Anruf kam nicht wirklich überraschend. Heino hatte so eine Ahnung, weil er seit Freitag versucht hatte, Petra zu erreichen. Er wusste ja, dass sie psychisch labil ist. Als er auflegte, wirkte er wie versteinert.“

Denn Heino hatte gerade von der größten Tragödie seines Lebens erfahren. Seine uneheliche Tochter Petra war tot! Sie hatte sich am Tag zuvor mit 35 Jahren in ihrer Düsseldorfer Wohnung das Leben genommen. Eine Bekannte hatte dann am Sonntag die Polizei alarmiert. Daraufhin war die Feuerwehr in die Wohnung eingedrungen. Die Leiche wurde im Badezimmer entdeckt. Petra hatte sich mit einer Plastiktüte erstickt!

Heino: "Ich habe Rotz und Wasser geheult"

Heino war tief erschüttert. „Petras Tod war der schlimmste Tag meines Lebens. Ich habe Rotz und Wasser geheult.“

Über die Mutter von Petra wurde nur wenig bekannt: Karin T. war Heinos Jugendliebe. Doch die Beziehung scheiterte. Inzwischen ist der Star zum dritten Mal verheiratet, erst gab er Henriette das Ja-Wort, dann Lilo – und da kam es mit Jugendliebe Karin T. zu einem Seitensprung. Mitte der 70er-Jahre stand sie dann plötzlich vor Heinos Tür, an der Hand ein blondes Mädchen. Petra war 1968 zur Welt gekommen. „Das Kind war mir wie aus dem Gesicht geschnitten“, erinnerte sich der Sänger. „Doch Karin hatte mir die Tochter verheimlicht – sieben lange Jahre!“

In den nächsten Jahren gab es böse Auseinandersetzungen zwischen den Eltern – erst nach einer Unterhaltsklage erkannte Heino die Vaterschaft offiziell an.

Dann der Schock: Im Jahr 1988, als seine Tochter 19 Jahre alt war, nahm sich Karin T. mit 45 Jahren das Leben. „Petra fand sie zu Hause in der Wohnung“, so der Sänger. Karin T. soll unter Depressionen gelitten haben. Sie erstickte sich mit einer Plastiktüte. Vorher habe sie einen Giftcocktail aus Tabletten und Cognac getrunken. Und nun hatte Petra die gleiche furchtbare Todesart gewählt. Auch sie soll zusätzlich zu Tabletten gegriffen haben.

Heino und Petra waren sich erst nach dem Tod von Karin nähergekommen

Heino und Petra waren sich erst nach dem Tod von Karin T. nähergekommen. Er richtete seiner Tochter in Düsseldorf sogar die Wohnung ein. Doch im Sommer 2003 erkrankte Petra schwer, litt unter Wahnvorstellungen. „Sie war in ihrer eigenen Welt gefangen und konnte nicht mehr am normalen Leben teil haben“, verriet Heino.

Einmal habe der Sänger selbst die Polizei alarmiert, als er am Telefon bemerkte, dass seine Tochter geistig völlig verwirrt war. Sie wurde dann auf richterlichen Beschluss in eine Psychiatrie zwangseingewiesen, habe immer wieder Rückfälle erlitten und ihre Halluzinationen mit Medikamenten unterdrücken müssen. Danach konnte sie aber wieder in einem Sonnenstudio arbeiten.

Nach der entsetzlichen Nachricht auf dem Schiff stand Heino vor dem schwersten Auftritt seines Lebens. Sollte er weiterhin singen oder lieber alles absagen? Sein Kollege Jürgen Drews riet ihm: Die Show muss weitergehen. Es waren 1500 Gäste an Bord, viele waren nur wegen Heino gekommen. Der Star wollte seine Fans nicht enttäuschen. So legte der damals 64-Jährige einen bewegenden Auftritt hin, den er seiner Tochter widmete – mit melancholischen Seemannsliedern wie „La Paloma“.

Bis heute leidet der Sänger unter dem schweren Schicksalsschlag. „Ich trauere immer noch um Petra, auch wenn ich das nach außen selten zeige.“

Suizid-Gedanken? Kreisen deine Gedanken darum, sich das Leben zu nehmen? Sprich mit anderen Menschen darüber. Hier findet ihr Hilfe: Unter 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222 findet ihr kostenfrei Hilfsangebote in vermeintlich auswegslosen Lebenslagen.

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Artikelbild & Social Media: IMAGO / Chris Emil Janßen