Heinz Erhardt: Auch wenn er lachte, war er einsam
Nach dem 2. Krieg brachte Heinz Erhardt den Deutschen das Lachen wieder bei, doch privat lachte der Schauspieler nur sehr selten.
"Wollen Sie auch nach oben?“ Humorist Heinz Erhardt war 25 Jahre alt, als er im Frühjahr 1934 seine Traumfrau in einem Fahrstuhl kennenlernte. Und der Aufzug fuhr – wie könnte es anders sein – vom Erdgeschoss aus sowieso nur nach oben. Das brach das Eis, die junge Dame sagte lachend „Ja“. Sie hieß Gilda Zanetti, schon im Januar 1935 standen beide vor dem Traualtar. Vier Kinder krönten das Glück. Doch obwohl Heinz Erhardt vor Publikum immer so drollig war und den Deutschen nach dem Krieg wieder das Lachen beibrachte, konnte er zu Hause ganz anders sein.
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Privat war Heinz Erhardt ein ganz anderes Mensch als auf der Bühne
Sein Sohn Gero sagte einmal: „Privat war er mehr still, sehr in sich gekehrt. Ein zutiefst einsamer Mann mit wenigen Freunden.“ Bienenfleißig zog sich der Sprach-Akrobat immer wieder in den Wohnwagen zurück, der im Garten stand, um dort an seinen genialen Kalauern zu feilen.
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Eigentlich wollte der 1909 im lettischen Riga geborene Heinz Erhard ja Pianist werden. Doch dann entdeckte er seine Begabung für den Wortwitz – und dass man auch Geld damit verdienen kann. Er zog nach Hamburg, feierte zunächst im Radio und bei bunten Abenden Erfolge. Als der Film auf ihn aufmerksam wurde, war Heinz Erhardt schon über 40. Im Jahre 1957 spielte er seine erste Kino-Hauptrolle in „Der müde Theodor“, im selben Jahr folgte „Witwer mit fünf Töchtern“. Als verwirrter Wirtschaftswunder-Held brach er alle Kassenrekorde.
Seine größte Angst war es zu scheitern
„Ich genieße den Erfolg“, bekannte er einmal. „Aber was ist, wenn mich das Publikum nicht mehr sehen will?“ Das geschah zum Glück nicht, der Erfolg blieb ihm treu. Doch 1971 zerstörte ein Schlaganfall sein Leben: Der Mann des Wortes verlor seine Stimme. Acht Jahre später starb er, am 5. Juni 1979. Sein hintersinnig-verspielter Humor aber ist und bleibt unsterblich.
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