Hoffnung für vernachlässigte Kinder: Das kannst du jetzt tun
Jedes Kind hat Liebe und Geborgenheit verdient, doch manche Eltern schaffen es nicht, dem gerecht zu werden. Zum Leid ihrer Kinder! Deswegen muss Familien rechtzeitig die Hand gereicht werden, wie es die Kampagne #alle13Minuten von SOS-Kinderdorf verdeutlicht.
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Kindeswohlgefährdung hat viele Gesichter. Umso wichtiger ist es, die verschiedenen Formen zu erkennen, um die Kleinsten zu schützen. Tatsächlich leiden immer noch zu viele von ihnen in Deutschland unter Vernachlässigung, sogar mehr als vielleicht vermutet. Ein ernst zu nehmendes Problem, das wir gemeinsam angehen sollten.
Kindeswohlgefährdung in Deutschland
Natürlich wollen die meisten Eltern nur das Beste für ihre Kinder, aber es kommt nicht selten vor, dass sie mit Problematiken zu kämpfen haben, die sich auf ihre Erziehung auswirken – seien es finanzielle Schwierigkeiten, psychische Probleme oder ein starkes Gefühl von Überforderung. Dabei sind es dann nicht nur Mama und Papa, die leiden, sondern vor allem ihre Kinder. Keine Geborgenheit, keine Nähe, keine Aufmerksamkeit, keine Fürsorge, keine Unterstützung bei Hausaufgaben, keine gemeinsamen Unternehmungen – so ein einsames Leben ist für die Kleinen verheerend, weil sie dabei häufig ganz auf sich allein gestellt sind.
Den Ämtern ist diese Problematik nicht fremd, oft gibt es für sie keine andere Möglichkeit, als einzuschreiten und die Kinder zu ihrem eigenen Schutz aus ihren Familien zu nehmen. Das passiert in Deutschland sogar alle 13 Minuten. Dieses Ausmaß ist vielen Menschen wahrscheinlich gar nicht bekannt oder bewusst. Genau deswegen appelliert SOS-Kinderdorf jetzt mit einer bedeutenden Kampagne namens #alle13minuten an die Öffentlichkeit, die Augen für die Kleinen unter uns zu öffnen und Familien in Krisen besser zu unterstützen.
#alle13minuten: Drei Prominente setzen sich für Kinder in Not ein
Mit dabei sind Moderatorin Nazan Eckes, Fußballer Marco Reus und Sänger Joris, die jetzt öffentlich über Vernachlässigung und andere Formen der Kindeswohlgefährdung sprechen, um ein Bewusstsein zu schaffen. „Ich bin der festen Überzeugung, dass gerade Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, auch die Stimme erheben müssen für die, die Hilfe brauchen. Denn Kinder und Jugendliche können das oftmals nicht selbst für sich tun“, ist sich Nazan Eckes sicher. Joris fügt hinzu: „Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, dann hab ich unglaublich viel Glück gehabt. Ich habe sehr, sehr viel Liebe erfahren. Wenn ich mir vorstelle, dass so viele Kinder diese Unterstützung nicht erfahren, bricht es mir das Herz.“
Die prominenten Botschafter von SOS-Kinderdorf machen Mut, denn jeder einzelne kann Verantwortung übernehmen und etwas zu einer Verbesserung beitragen.
Es ist so wichtig! Jedes Jahr werden Zehntausende Fälle von Kindeswohlgefährdung bei den Ämtern in Deutschland registriert, 2019 erreichte die Statistik sogar einen neuen Höchststand: 55.527 Kinder wurden als gefährdet gemeldet, wobei die Dunkelziffer sogar noch höher sein dürfte. Für viele von ihnen gibt es oft keine andere Lösung, als aus der Familie genommen zu werden. 2019 kamen daher etwa 40.900 Kinder in Obhut. Lara* ist eines von diesen Kindern mit traurigem Schicksal. Was das junge Mädchen erlebt hat, lässt sich nur schwer verdauen.
Das traurige Schicksal eines jungen Mädchens
Laras Vater misshandelt sie seit ihrem ersten Lebensjahr, ohrfeigt, boxt und schüttelt sie. Ihre Mutter schafft es nicht, ihr zu helfen, auch nach der Trennung nicht. Sie ist immer häufiger stark betrunken und lässt ihre Tochter mehr und mehr verwahrlosen – der Geruch von Urin und Zigarettenrauch, der das Mädchen umgibt, die schmutzige Kleidung und ihr ungepflegtes Erscheinungsbild gehen nicht an den Erzieherinnen in der Krippe vorbei. Mittlerweile ist Lara in einem SOS-Kinderdorf untergekommen, genießt dort endlich die Aufmerksamkeit und Zuneigung, die sie von ihrer Familie nie bekommen hat. Aber es ist nicht einfach, denn das junge Mädchen kommt aufgrund der traumatischen Erlebnisse nur langsam voran, hat oft Albträume und Panikattacken, Konzentrationsschwierigkeiten und Probleme, sich zu öffnen. Das, was ihr widerfahren ist, wird sie ihr Leben lang begleiten.
Nichtsdestotrotz macht Lara mithilfe ihrer Kinderdorfmutter kleine Fortschritte, lernt, wieder zu vertrauen. Das junge Mädchen wurde nicht abgeschrieben und hat daher die Chance auf eine normale Zukunft. Aber der Weg dahin ist ein langer, weswegen es so bedeutend ist einzugreifen, bevor es überhaupt zu Schieflagen in Familien kommt. SOS-Kinderdorf setzt bei der Hilfe auch auf Präventionsprogramme, denn mit Elternarbeit lässt sich viel erreichen. Davon ist auch Pädagogin Heidrun Boye überzeugt, die im Hamburger SOS-Kinderdorf für die ambulanten Hilfen zur Erziehung arbeitet und Familien in schwierigen Situationen berät sowie begleitet.
Familien präventiv stärken
Sie kümmert sich zum Beispiel um Familien, in denen Gewalt, Sucht, Schulden und Erziehungsprobleme ein Thema sind, manchmal überkreuzen sich die Konflikte auch. In solchen Fällen muss zunächst ein Clearing stattfinden, um die Ursachen zu ergründen und offenzulegen. Dann geht es darum, ein Netzwerk aufzubauen, um die einzelnen akuten Notlagen der Eltern anzugehen, aber auch die sozialen Kontakte zu stärken – zum Beispiel durch Spielangebote, Nachbarschaftstreffs und Familienzentren.
Diese präventive Arbeit kann wirklich einen Unterschied machen und langfristig dafür sorgen, die Zahl der Kindeswohlgefährdungen in Deutschland zu reduzieren. Was du jetzt tun kannst? Mit einer Patenschaft oder einer Spende an SOS-Kinderdorf kannst du viel bewirken und positiven Einfluss auf Einzelschicksale nehmen. Je nachdem wie hoch der Betrag ist, ermöglicht die Finanzspritze ein paar Noteinkäufe, eine Ausflugsfahrt für mehrere betreute Kinder oder die Beschaffung von Therapiematerialien für die aufsuchende Familienberatung. Jetzt mehr erfahren
*Namen, biographische Details und Abbildungen zum Schutz der Personen verändert.