Nachweis für Überwinterung

Hyalomma-Zecke in Deutschland: So gefährlich ist die riesige Tropen-Milbe

Die Hyalomma-Zecke kann bis zu fünf Mal größer als eine heimische Zecke werden und ihren Wirt meterweit entfernt wittern. Der Tropen-Parasit aus Afrika hat in Deutschland überwintert. Wie gefährlich ist die Zeckenart? 

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Hyalomma-Zecken aus Afrika und Südeuropa haben das erste Mal nachweislich in Deutschland überwintert. Eigentlich stammt die Milbenart aus tropischen Gebieten in Afrika, Asien und Südeuropa. Sie ist mit Zugvögeln nach Mitteleuropa gekommen. Nun wurden sechs der spinnenartigen Milben gefunden. Zuletzt wurden 19 Expemplare der Zeckenart 2018 in acht Bundesländern entdeckt. 

Hyalomma-Zecke überwinterte in Deutschland

Die Universität Hohenheim und das Münchner Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr gaben letzte Woche Dienstag (11.6.) bekannt, dass eine Hyalomma-Zecke in Niedersachsen identifiziert wurde. In Suhlendorf (Landkreis Uelzen) hatte ein Tierarzt die Hyalomma-Zecke an einem Pferd entdeckt. Fünf weitere wurden auf einem Pferdehof am Niederrhein entdeckt. "Nach den ersten Nachweisen dieses Jahres müssen wir davon ausgehen, dass diese Tiere bei uns in Deutschland überwintert haben", zitiert der ,NDR' Ute Mackenstedt, Hohenheimer Parasitologin und Zecken-Expertin. Die diesjährigen Funde seien sehr früh gemeldet worden. "Wenn man den Entwicklungszyklus zurückrechnet, hätten sie zu einem Zeitpunkt eingeschleppt werden müssen, als die Zugvögel noch gar nicht da waren."

Hyalomma-Zecke in Deutschland: So gefährlich ist riesige Tropen-Milbe
Die Hylammoa-Zecke kann bis zu fünf Mal größer werden als herkömmliche Zecken. Foto: iStock

Hyalomma-Zecke überträgt das Krim-Kongo-Fieber

Die Hyalomma-Zecke ist etwa zwei Zentimeter lang und damit wesentlich größer als beispielsweise der Gemeine Holzbock, der in Deutschland am häufigsten vorkommt. Sie hat gestreifte Beine. Sie kann außerdem schnell laufenextrem gut sehen und kann ihren Wirt über eine Distanz von 100 Metern verfolgen. Die Zeckenart kann das lebensbedrohliche Krim-Kongo-Fieber übertragen. Aber keine Panik: Wer von der XL-Zecke gebissen wird, entfernt sie wie eine ganz normale Zecke (siehe Video oben). Sicherheitshalber ist ein Arztbesuch ratsam -  vor allem, wenn sich die Stelle rötet. Übrigens: Ein Hyalomma-Zeckenbiss lässt sich eher verhindern, da man sie auf der Haut spüre, so Expertin Ute Mackenstedt. "Sie ist ja deutlich größer. Das merken Sie, wenn die auf Ihnen herumläuft."

Auch interessant: