Inge Meysel: Ihr größtes Leid und ihre große Liebe!
Sie nahm nie ein Blatt vor den Mund, verzauberte uns auf der Bühne sowie im Fernsehen und kämpfte für die Frauenrechte. Warum wir sie nie vergessen werden…
Sie spielte gerne resolute Frauen mir rauer Schale – entsprach das doch genau ihrem Charakter. Inge Meysel († 94) lernte schon früh, dass man als Frau stark sein muss, um nicht verletzlich zu sein.
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Für ihren Traum gab Inge Meysel alles
Die Berlinerin, Tochter eines jüdischen Kaufmanns und der Dänin Margarete Hansen, wusste bereits als Kind, dass sie auf der Bühne stehen wollte. Für ihren Berufstraum drückte sie sich vor dem Abitur – nahm stattdessen Schauspielunterricht. Mit Erfolg: Ab 1930 durfte sie auf Theaterbühnen ihr Können zeigen.
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Inge Meysel: Ihre Tochter starb am Tag ihrer Geburt
Doch die Naziherrschaft brachte ihre Träume zu Fall. Wegen seiner jüdischen Wurzeln erteilte man dem jungen Talent Berufsverbot. Man zwang Inge Meysel zudem, sich von ihrem Lebensgefährten Helmuth Rudolph zu trennen. An einem Kriegsabend 1942 brachte sie ein rothaariges Mädchen zur Welt. Sie durfte das Kind nur wenige Minuten in den Armen halten. Das Frühchen starb noch in der gleichen Nacht. „Diesen Verlust habe ich nie überwunden“, erinnerte sich die Schauspielerin später.
Inge Meysel kämpfte für ihre Lieben wie eine Tigerin
Nach dem Krieg startete Inge durch: zunächst im Theater, ab 1965 im Fernsehen, ihrem Medium. In über 100 Filmen zeigte sie ihr Können. Für die meisten unvergessen: ihre Darstellung der Käthe Scholz in „Die Unverbesserlichen“, der manchmal quengeligen, etwas durchtriebenen Familienmutter, die aber für ihre Lieben kämpfte wie eine Tigerin. Sie wurde „Mutter der Nation“. Ein Attribut, das sie, die kinderlos blieb, ungern hörte: „Ich bin nur eine gute Bürgerin.“
Dabei war sie auch im wahren Leben kämpferisch, was ihr viel Respekt einbrachte. Sie setzte sich lautstark für die Frauenrechte ein, nahm selten ein Blatt vor den Mund. Ihre liebevolle Seite zeigte sie Menschen, die ihr nahe standen. Sie umsorgte ihre Mutter Margarete, nahm sie bei sich auf. „Natürlich bin ich eine Kratzbürste“, frotzelte sie gerne, „sonst hätte ich nicht überlebt.“
Autor: Retro
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