Interview

Marjorie Rieu: Nach 49 Jahren Ehe! Jetzt lässt sie ihr Herz sprechen

Zum ersten Mal spricht die Frau des berühmten Geigers André Rieu im Interview über ihre Ehe.

André Rieu
Foto: VI-Images / Kontributor / Getty Images
Auf Pinterest merken

Seit fast 49 Jahren sind sie verheiratet: André Rieu (74) und seine Marjorie (76). Fast 49 Jahre Liebe, Leidenschaft und so viele zauberhafte Momente. Wer hätte das gedacht? Marjorie Rieu sicher nicht. Zum ersten Mal spricht die Frau des berühmten Geigers über ihre Ehe – und wie alles anfing

Auch interessant:

Marjorie Rieu: Humor als Geheimzutat der innigen Liebe

Erinnern Sie sich noch an das erste Treffen?

Da war ich fünfzehn und er dreizehn. Es hatte kaum Bedeutung, wir waren uns nur aufgefallen und die Erinnerung blieb. Ich habe mich dann sehr gefreut als wir uns ein paar Jahre später zufällig wiedersahen, aber erst als ich 27 war und er 25, haben wir uns verliebt.

Wie haben Sie die Anfänge mit André erlebt?

Als sehr aufregend! Ich erinnere mich, dass ich meine beste Freundin anrief und sagte: Ich habe einen gut aussehenden jungen Mann kennengelernt. Das wird bestimmt eine kurze, aber heiße Romanze werden! Und jetzt sind es 50 Jahre.

Sie beide sind so tief miteinander verbunden. Was ist das Geheimnis hinter dieser Liebe?

Ich schätze mal, Liebe beruht auf ein paar wichtigen Pfeilern: Offenheit, Wärme, das Teilen-Können von Emotionen, Verständnis für den anderen, mal zurückstecken können, neben eigenen auch gemeinsame Interessen haben, und – ganz wichtig! – Humor.

Sie haben Ihren Mann stets unterstützt. Aber sich trotzdem ein eigenes Leben aufgebaut. Erst als Lehrerin für Deutsch und Italienisch und dann als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Warum war nur Hausfrau zu sein nicht genug?

Auf die Idee‚ später mal Hausfrau zu werden, bin ich als junges Mädchen nie gekommen. Wurde auch nicht so erzogen. Ich ging gern aufs Gymnasium, lernte gern Sprachen und sah eigentlich nur eine Zukunft als Übersetzerin vor mir.

Und trotzdem haben Sie es geschafft, zwei Kinder großzuziehen und sich um alles Geschäftliche rund um das Maastrichter Salonorchester zu kümmern. Wie nur?

Wenn man will, schafft man im Leben eine ganze Menge. Ich wuchs allmählich in das Geschäft hinein. Es fing klein an und ich machte es einfach. Natürlich machte ich Fehler, aber daraus lernt man ja. Wenn ich mit 30 Jahren sofort dieses Geschäft hätte so leiten müssen wie heute, hätte ich das nie gekonnt. Genauso ist es mit der Erziehung von Kindern. Man wächst einfach hinein und lernt von seinen Fehlern.

Marjorie Rieu: „Wenn man will, schafft man im Leben eine ganze Menge.“

Warum eigentlich sind der rote Teppich und das Scheinwerferlicht für Sie ein Graus?

Scheinwerfer sind dazu da, dass man die Musiker, Schauspieler, Filmstars usw. besser sieht. In einem Museum hängt man ein Licht über ein Gemälde, damit die Zuschauer es besser sehen und in seiner vollen Schönheit genießen können. Und der Mensch, der das Gemälde und die Lampe aufgehängt hat, schaut stolz auf seine Arbeit und freut sich.

Wofür sind Sie dankbar?

Vor allem für zweierlei: dass es die Liebe und die Musik gibt.

Ihre Liebe hält schon 50 Jahre. Damit das weiterhin möglich ist, will er alt werden! So alt wie möglich:

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Artikelbild und Social Media: Kontributor /Getty Images