Geständnisse

Mary Roos: Lieber ohne Mann und glücklich im Leben!

Gute Laune, toller Humor – nach einem Gespräch mit Mary Roos geht es einem gleich besser. Was für eine Powerfrau!

Gute Laune, toller Humor – nach einem Gespräch mit Mary Roos geht es einem gleich besser. Was für eine Powerfrau!
Foto: Tristar Media / Getty Images
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Mary Roos: Still ist es nicht geworden um Mary Roos

Vor zwei Jahren feierte sie ihren Abschied als Sängerin. Doch still ist es seitdem nicht geworden um Mary Roos. Sie tourt mit der großartigen Comedy-Show „Mehr Nutten, mehr Koks – scheiss auf die Erdbeeren!“ durch die Theater, und kürzlich ist ihre Biografie erschienen. tina traf die große Künstlerin.

tina: In Ihrer Biografie beschreiben Sie sehr lesenswert und unterhaltsam, wie Sie sich trotz vieler Herausforderungen in Ihrem Leben niemals unterkriegen ließen. Woher hatten Sie diese Kraft?

Mary Roos: Mir hat oft geholfen, dass ich relativ angstfrei bin. Das ist bei mir ein guter Mix aus Naivität und dem Urvertrauen, dass alles schon gut ausgehen wird. Und tatsächlich gab es in meinem Leben überraschend viele Happy Ends. Wenn ich heute mal auf ein scheinbar unlösbares Problem stoße, zünde ich ein paar Kerzen an, steige in die Badewanne und verlasse sie eine halbe Stunde später wieder mit einem Plan B.

Ihr großer Wunsch war es immer, eines Tages „eine schrille Alte“ zu werden. Sind Sie auf einem guten Weg?

Je oller, desto doller – auf mich trifft das zu! Ich stelle immer häufiger bei mir fest, dass ich mich in den vergangenen Jahren total gehäutet habe. Mir ist überhaupt nicht mehr wichtig, was die Leute über mich denken. Es lebt sich auch viel entspannter, wenn man es nicht mehr allen recht machen möchte. Schlechte Kritik prallt an mir ab. Ich mache nur noch das, was mir Freude bereitet.

Sie sprechen sich ganz klar gegen Schönheits-Operationen im Alter aus!

Das kommt für mich auch nicht infrage! Irgendwann rief mich Roland Kaiser an und warnte mich davor, an mir herumdoktern zu lassen. Ich musste ihm versprechen, natürlich und mit Humor zu altern. Gesagt – getan! Den Humor braucht man im Alter allerdings auch. Besonders wenn man aus einem ungünstigen Winkel erkennt, dass das Doppelkinn von einem Dreifach-Kinn abgelöst wird. Aber das wird jetzt weggelächelt!

Mary Roos:

Sie sind zweimal geschieden. Vor allem die Ehe mit Werner Böhm alias Gottlieb Wendehals, mit dem Sie von 1982 bis 1989 verheiratet waren, war sehr turbulent.

Vor wichtigen Entscheidungen in meinem Leben gehe ich oft zu einer Wahrsagerin. Eine riet mir damals von einer Ehe mit Werner Böhm ab: „Heiraten Sie diesen Mann nicht. Er wird ihnen viel Kummer bereiten.“ Tatsächlich war er oft pleite und ein Schürzenjäger. Das war mir vor der Ehe schon bekannt. Aber Liebe macht oft nicht nur blind, sondern auch blöd.

Besonders erschütternd im Buch ist Ihre Schilderung, wie Werner Böhm im Wohnzimmer das 15-jährige Kindermädchen von Ihrem Sohn Julian, heute 36, verführt, während Sie nebenan ein Nickerchen halten wollten.

Ihn auf frischer Tat zu ertappen und dann auch noch im eigenen Wohnzimmer – das war nicht schön. Ich packte seine Sachen in eine blaue Ikea-Tasche und setzte ihn vor die Tür.

Warum haben Sie ihm immer wieder verziehen, es war schließlich nicht sein einziger Ausrutscher?

Ich bin nicht nur gut im Verzeihen, sondern auch im Vergessen. Ich kann fast niemandem lange böse sein. Außerdem ging er einige Tage später mit genau dieser blauen Tasche bei einem Konzert auf die Bühne und sagte zum Publikum: „Sie wissen ja, meine Frau hat mich kürzlich rausgeschmissen!“ Das fand ich dann wieder so grandios.

Konnten Sie nach dieser schwierigen Ehe wieder in der Liebe glücklich werden?

Ich habe mich seitdem nicht mehr richtig verlieben können, weil es mir schwerfiel, bedingungsloses Vertrauen zu einem Mann aufzubauen. Es gab einige Partnerschaften und Flirts, aber ich habe für mich entschieden, dass ich auch „unbemannt“ glücklich durchs Leben spazieren kann.

2020 feierten Sie Ihren Bühnenabschied als Sängerin. Langweilig wird Ihnen aber trotzdem nicht, oder?

Mein Terminkalender ist immer noch sehr gut gefüllt. An dem Buch habe ich viele Monate mit Pe Werner geschrieben, und nebenbei hole ich mit Wolfgang Trepper die Tour-Termine von „Mehr Nutten, mehr Koks – scheiss auf die Erdbeeren!“ nach, die wegen der Pandemie verschoben wurden. Außerdem will ich noch meinen Motorrad-Führerschein machen, um schneller zum Supermarkt zu kommen. Ich plane eifrig an einem neuen Hochbeet, und wer weiß, vielleicht spiele ich in Zukunft noch mehr Theater? Ich würde auch gern noch einen Bungee-Jumping-Sprung wagen. Es gibt so viele Pläne.

Es heißt, Sie hätten auch schon Ihre Beerdigung organisiert?

Na klar! Die Trauerrede wird Wolfgang Trepper halten. Ich möchte, dass er mit einer Urne aus einem Flugzeug springt. Und auf der fröhlich-bunten Feier soll es dann reichlich zu essen und zu trinken geben. Wehe, wenn auch nur einer ein betretenes Gesicht macht. Dann mache ich mich mit einem Gewitter bemerkbar.

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