Max Schautzer: Das macht die TV-Legende heute!
TV-Legende Max Schautzer plaudert aus dem Nähkästchen...
Max Schautzer: "Es ist das erste Fest ohne meine geliebte Frau"
Machen Sie doch für eine Viertelstunde das Handy aus, kuscheln Sie sich gemütlich mit uns aufs Sofa. Wie wär’s? Stellen Sie sich einen Teller mit Zimtsternen hin, brühen Sie dazu Ihren Lieblingstee auf, denn NEUE POST und Max Schautzer (82) laden Sie zum Adventsplausch.
Weihnachten steht bevor. Wird Ihre Vorfreude größer?
Ich muss ehrlich zugeben, nein! Obwohl es besser wird. Dieses Weihnachten ist einfach alles anders. Es ist das erste Fest ohne meine geliebte Frau, meine Gundel. Und ich hatte die letzten Wochen etwas Angst davor.
Gibt es denn nichts, was Ihnen die Angst nehmen kann?
Das Wichtigste ist, dass ich jetzt weiß, ich muss nicht alleine feiern. Ich werde nach Kitzbühel fahren, das Weihnachtsfest mit Freunden verbringen. Zum Glück haben wir im Laufe unseres Lebens gute Kameraden gewonnen. Ich möchte einfach nicht alleine sein. Ich brauche ein bisschen Ablenkung. Und so werden wir gut essen, gut trinken und in unseren Gedanken und unseren Herzen wird meine Frau an diesem Abend bei uns sein.
Wir schweigen einen Moment, nehmen einen Schluck Tee.
Warum Kitzbühel?
Dort ist Weihnachten einfach noch ein Fest. Mit den Bergen, den Lichtern, dem Schnee. Anders als in einer Großstadt. Und ich fühle mich dort dem Himmel etwas näher. Meiner Frau etwas näher.
Max Schautzer: "Man sagt ja immer, mit der Zeit wird es leichter"
Sie fehlt Ihnen sehr.
Man sagt ja immer, mit der Zeit wird es leichter. Und natürlich habe ich inzwischen auch Tage, da geht es mir gut. Da kann ich mit Freunden lachen, mal auf eine Veranstaltung gehen. Aber gerade jetzt ist es besonders schwer. Weihnachten war immer Gundels liebste Zeit. Mit ganz viel Mühe hat sie immer das Haus dekoriert. Mit Tannenbäumen, Lichterketten. Und sie hat es geliebt, am 24. Dezember Freunde einzuladen. Die – wie wir – keine Kinder haben. Oder deren Kinder schon längst nicht mehr mit den Eltern feiern wollen. Das waren unsere Waisenkindern, haben wir immer gesagt. Sängerin Ireen Sheer war oft zu Gast zum Beispiel.
Ihre Frau war eine tolle Gastgeberin.
Die beste! Sie hat immer alles mit so viel Liebe gemacht. Selbst an das kleinste Detail hat sie gedacht. Es war stets festlich und gemütlich.
Trauer schwingt in Max Schautzers Stimme mit …
Werden Sie in diesem Jahr trotzdem auch dekorieren?
So gut ich kann! Max Schautzer schmunzelt verhalten …
Ich bin sicher, ich habe mir einiges bei Gundel abgeschaut und ich werde es ihr, so gut es geht, nachmachen. Darin liegt ja auch ein gewisser Trost. Jeder Christbaumschmuck, jede Lichterkette ist ja auch mit Erinnerungen verbunden. Und diese Erinnerungen sind kostbar. Sie sind alles, was mir geblieben ist. Ich trage sie in meinem Herzen. Jeden Tag, jederzeit.
Erinnern Sie sich an die Feste als kleiner Bub?
Natürlich! Ich habe Weihnachten schon immer geliebt. Obwohl damals die Kriegs- und Nachkriegszeit war. Ich bin ja in Österreich aufgewachsen. Man ging in die Kirche, ich war Ministrant als Kind. Ich habe so schöne Erinnerungen an diese Zeit. Auch, weil ich nichts vermisst habe. Natürlich gab es damals nicht Unmengen an Geschenken oder Schokoweihnachtsmänner.
Aber es gab immer etwas, es war immer schön.
Zum Beispiel?
Etwas Kleines meistens. Als Spielzeug gab es in einem Jahr mal eine kleine Eisenbahn aus Holz geschnitzt. Daran erinnere ich mich. Auch an die Freude, die ich damit hatte. Oder es gab mal bunte Bauklötze. Damit war ich mehr als glücklich. Es war einfach nicht wie heute, wenn sich Päckchen um Päckchen unter dem Weihnachtsbaum stapeln, mehr einfach mehr ist. Es gab damals ein Geschenk und wir Kinder waren glücklich und zufrieden. Es waren damals fantasievollere Weihnachten.
Max Schautzer: "Gundel ist ja am 26. Dezember gestorben"
Teilen Sie noch eine Erinnerung mit uns?
Ich weiß noch, damals in Klagenfurt gab es ein Schuhgeschäft. Und zur Nikolauszeit, also bei uns hieß das Krampus oder Knecht Ruprecht, standen die dort im Schaufenster. Und wir Kinder drückten uns die Nase an der Scheibe platt. Denn manchmal kam der wilde Geselle aus dem Schaufenster raus und wir Kinder haben uns herrlich gegruselt. Wir hatten wirklich Spaß dabei.
Wissen Sie schon, wie Sie den zweiten Weihnachtsfeiertag verbringen werden?
Sie meinen den Todestag meiner Frau. Gundel ist ja am 26. Dezember gestorben. Ja, das weiß ich. In Gedenken an sie. Wissen Sie, damals waren die Corona-Bestimmungen noch so streng, und als sie ins Krankenhaus kam, durfte ich sie nicht besuchen. An Heiligabend auch nicht. Also habe ich den Schwestern in der Klinik einen Brief für meine Frau mitgegeben und einen Schutzengel aus Holz geschnitzt. Eine ganz hübsche Figur. Von einem Künstler aus dem Aatal. Und habe ihre Lieblingskekse mitgenommen.
Und das hat sie noch lesen können?
Die Schwestern haben mir erzählt: ja. Das lag damals auf ihrem Nachtischchen. Und als sie starb, habe ich das aufgehoben. Das steht jetzt bei mir hier, neben einem ewigen Licht, das für sie leuchtet. Und das hilft mir, das ich weiterhin unsere Verbindung fühle. Nicht nur an ihrem Todestag, jeden Tag.
Sie wird sie nie alleine lassen.
Nein. Gundel ist immer da. Ich rede ja auch noch mit ihr, frage sie um Rat. Und auch an Weihnachten wird sie natürlich bei mir sein. Und das ist irgendwie auch ein Trost.
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Artikelbild & Social Media: Tristar Media / Getty Images
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