Menschenkenntnis: So durchschauen Sie jeden!
Ex-Geheimagent Leo Martin verrät, wie es geht...
Ein Blick genügt Ex-Agent Leo Martin, um zu wissen, wen er vor sich hat. Warum wir uns so oft in anderen irren und wie wir Signale richtig entschlüsseln
Geheimagenten wie Leo Martin (36, "Ich durchschau dich!", Ariston, 16,99 Euro), der zehn Jahre lang für den Inlandsnachrichtendienst gearbeitet hat, wissen: Menschenkenntnis zu haben bedeutet, das Verhalten anderer interpretieren und vorhersagen zu können.
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Irren ist menschlich
Dabei sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man sich trotz aller Menschenkenntnis irren kann. So hat eine Studie der Universität Texas gezeigt, dass wir bei Fremden nur zu 20 Prozent einschätzen können, wie sie ticken, bei engen Freunden zu 35 Prozent.
Jeder lebt in seiner Realität
In seinem Job musste Leo Martin andere Menschen blitzschnell durchschauen können. Die Krux dabei: Wir alle sehen die Welt also sehr subjektiv. "Die Kunst bei der Einschätzung anderer ist es, jemanden nicht danach zu beurteilen, wie man selbst etwas findet." Das Geheimnis der Menschenkenntnis ist also, eigenen Wünsche und Vorstellungen ganz genau von denen anderer unterscheiden zu können.
Tückisches Gefühl
Vorsicht ist besonders geboten, wenn uns jemand sehr sympathisch ist. Der positive Eindruck überstrahlt oft alle weiteren. Richtig tückisch wird es, wenn uns die Person auch noch ähnelt, Stärken oder Macken hat, die wir gut kennen. Dann neigen wir zu Vorschusslorbeeren - und falschen Urteilen.
Selbsterkenntnis hilft
Es ist deshalb sinnvoll, sich bewusst zu machen, dass wir alle persönliche "blinde Flecke" haben. Wer etwa ein analytischer Typ ist, lässt sich eher von Zahlen beeindrucken. Wer viel Wert auf Status legt, wird leichter von teurer Kleidung geblendet. Und schon kann man andere nicht mehr neutral beurteilen.
Profi-Schummler
Fast machtlos gegen Fehlurteile sind wir, wenn wir es mit echten Betrügern zu tun bekommen. Ein Merkmal haben sie aber: Sie sind in allem etwas zu perfekt und zu eloquent.