Mittelohrentzündung: Symptome, Dauer und Therapie
Eine Mittelohrentzündung wird von Bakterien oder Viren verursacht. Sowohl Kinder als auch Erwachsene können sich anstecken. Wie lange dauert die Krankheit und wie verläuft die Therapie?
Das Mittelohr kann sich entzünden, wenn es ständig belüftet wird (z.B. beim Durchzug) oder wenn eine Infektion bereits im Körper besteht (z.B. Grippe). Häufig erkranken Kleinkinder an akuter Mittelohrentzündung, da bei ihnen die sogenannte Ohrtrompete (Verbindung zwischen Mittelohr und Rachenraum) kurz ist.
Symptome für eine Mittelohrentzündung (Otitis media) sind
- plötzlich einsetzende, heftig-stechende Ohrenschmerzen
- Fieber (bei Kindern über 39 Grad)
- Hörminderung
- Bauchschmerzen und Übelkeit (vor allem bei Kindern)
- Kopfschmerzen
- Schwächegefühl
- Druckgefühl im Ohr
- Schwindel
- Ohrengeräusche (Tinnitus)
- Ohrenausfluss (Otorrhö), ein eitriges Sekret, das von innen gegen das Trommelfell drückt
Auslöser der Mittelohrentzündung: 80 Prozent Viren, 20 Prozent Bakterien
In 80 Prozent der Fälle hat eine Mittelohrentzündung einen Virus-Infekt der Schleimhäute und der oberen Luftwege als Auslöser und ist somit eine Folgeerkrankung von Schnupfen oder Grippe.
Auslöser für die anderen 20 Prozent der Fälle sind Bakterien, die über die Ohrtrompete (dem Verbindungsgang zwischen dem Nasen-Rachen-Raum und der Paukenhöhle im Mittelohr) aufsteigen und eine Mittelohrentzündung verursachen. Bakterien, die Mittelohrentzündungen verursachen sind
- Streptococcus pneumoniae
- Haemophilus influenzae
- Beta-hämölysierende Streptokokken
Behandlung einer Mittelohrentzündung
Eine akute Mittelohrentzündung muss unbedingt ärztlich behandelt werden, damit sie ohne schwere Folgen abheilen kann. Hilfreich wirken zunächst abschwellende Nasen-Sprays und / oder Nasen-Tropfen schmerzstillende Tabletten (z.B. Paracetamol), die der Arzt verschreibt. Zusätzlich helfen schleimlösende Mittel, wie zum Beispiel Gelomyrtol forte (Apotheke).
In der Regel heilt eine Mittelohrentzündung nach einigen Tagen von selbst ab. Antibiotika sollten nur eingesetzt werden, wenn die Mittelohrentzündung nachweislich durch Bakterien ausgelöst wird. Um die Ursache der Mittelohrentzündung festzustellen, entnimmt der Hals-Nasen-Ohrenarzt einen Abstrich der Mittelohrschleimhaut zur bakteriellen Untersuchung.
Hausmittel bei Mittelohrentzündung
Gegen die Schmerzen haben sich als Hausmittel Zwiebelauflagen bewährt. Dazu eine Zwiebel fein hacken, fünf Minuten in etwas Wasser dünsten, in eine Kompresse hüllen und in Seitenlage auf das schmerzende Ohr legen. Statt Zwiebeln kann man auch warme Kartoffeln verwenden.
Um bleibende Hörschäden zu vermeiden, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden, sobald der Verdacht auf eine Mittelohrentzündung besteht.
Grippeotitis: Mittelohrentzündung von Viren verursacht
Wird die Mittelohrentzündung durch Viren ausgelöst, sprechen Ärzte von Grippeotitis (Otitis externa bullosa haemorrhagica). Oft handelt es sich dabei um Influenzaviren, die sich während einer Grippeerkrankung auch auf das Mittelohr und das Trommelfell ausbreiten und dort Entzündungen hervorrufen. Eine Mittelohrentzündung kann auch in Folge von Scharlach- oder Masernerkrankungen auftreten.
Die Symptome einer Grippeotitis sind
- Schnupfen (zu Beginn)
- Ohrenschmerzen
- blutige Bläschen im Gehörgang und auf dem Trommelfell
- Schallleitungsschwerhörigkeit
- manchmal auch Tinnitus, Schwindel und Schwerhörigkeit
Grippeotitis gehört zu der gefährlichsten Ursache von Mittelohrentzündungen, da sie bis zur Ertaubung führen kann. Da Viren hierbei der Auslöser sind, lässt sich diese Art der Mittelohrentzündung nicht mit Antibiotika behandeln.
Vorbeugung und Selbsthilfe
Es ist kaum möglich, einer akuten Mittelohrentzündung vorzubeugen, da sie hauptsächlich durch Virus-Infekte verursacht wird. Um das Risiko zu minimieren, ist es wichtig, das Immunsystem zu unterstützen. Dafür sollte man sich vitaminreich und ausgewogen ernähren und ausreichend Wasser und Tee trinken.