Nachrichten in Beziehungen: Wie WhatsApp und Co. deine Liebe zerstören oder bereichern können
Nachrichten können die Liebe befeuern – oder zerstören. Wir verraten, wie WhatsApp und Co. deine Beziehung negativ oder positiv beeinflussen können.
Es ist wohl kaum zu leugnen: Mit der voranschreitenden Digitalisierung hat sich nicht nur die Welt, sondern auch das alltägliche Leben verändert. Das Beziehungsleben ist dabei besonders stark betroffen, denn nicht nur Dating verläuft heute durch Tinder und Co. vollkommen anders, als noch vor 20 Jahren: Liebesbeziehungen haben vom Dating bis zur Ehe oder eheähnlichen Lebensgemeinschaft eine vollkommen neue Dynamik entwickelt, die nicht zuletzt durch unsere Smartphones und besonders Messenger wie WhatsApp und Co. bewegt wird. Wir verraten, wie Messenger-Nachrichten deine Beziehung zerstören oder bereichern können.
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So zerstören WhatsApp und Co. deine Beziehung
1. Permanente Erreichbarkeit
Smartphones und vor allem Messenger-Apps vermitteln den Eindruck einer permanenten Erreichbarkeit. Ob der Partner im Kino oder einer Besprechung sitzt – schreiben kann man doch eigentlich immer oder?
Natürlich ist es gut, dass wir durch unsere Smartphones in wichtigen Fällen immer erreichbar sind, aber in Beziehungen können sich dadurch schnell übertriebene Erwartungshaltungen und Druck aufbauen: Wir erwarten vom Partner, dass er uns JEDERZEIT zur Verfügung steht und haben außerdem selbst das Gefühl JEDERZEIT verfügbar sein zu müssen. Streit, Überdruss und das Gefühl, durch die Beziehung belastet zu werden entstehen hier ganz automatisch.
2. Messenger fördern Kontroll- und Besitzansprüche
Messenger sind mehr oder weniger perfekte Kontrollinstrumente: Wann war wer online, hat er die Nachricht gelesen oder nicht oder war er sogar permanent online ohne zu schreiben?! Wem schreibt er dann, wenn nicht mir?!!! Das Perfide an Messengern wie WhatsApp ist, dass sie einen großen Spielraum für Kontrollsucht bieten – aber letztendlich keine echte Information über den Menschen am anderen Ende geben. Kommt es dazu, dass der Status „online“ oder zwei blaue Häkchen rasende Eifersuchtsgefühle wecken oder den nächsten Streit vom Zaun brechen, weil sich jemand vernachlässigt fühlt, ist der Punkt erreicht, an dem der Messenger einer Beziehung den Todesstoß versetzen kann.
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3. Permanenter Austausch: Wir haben uns nichts mehr zu erzählen
Es ist ganz logisch: Wer den lieben langen Tag, den er nicht mit dem Partner verbringt, alles online mit dem Partner austauscht, hat abends, wenn er nach Hause kommt, nichts mehr zu erzählen… Gespräche von Angesicht zu Angesicht fördern die Verbundenheit, denn dafür sind Textnachrichten dann doch nur ein armseliger Ersatz. Wenn aber die Textnachrichten immer mehr und die Gespräche immer weniger werden, ist ein Scheitern der Beziehung nicht unwahrscheinlich.
4. Emojis ersetzen Mimik nicht: Missverständnisse sind Programm…
Missverständnisse sind in Gesprächen aufgrund von Mimik und Körpersprache zum einen unwahrscheinlicher und zum anderen lassen sie sich ganz einfach direkt wieder auflösen. Das ist bei Gesprächen per Messenger einfach nicht gegeben: Missverständnisse sind Programm und schon ein fehlender oder „falscher“ Emoji können einen katastrophalen Streit oder verletzte Gefühle heraufbeschwören.
5. Jedes falsche Wort ist schriftlich festgehalten
Gespräche per Messenger – und vor allem: Streit per Messenger – bleibt Wort für Wort verfügbar. Jedes im Eifer des Gefechts geäußerte Wort kann auch im Nachhinein immer wieder auf die Goldwaage gelegt werden, was das Vergessen und Verzeihen eines Streits oder einer Verfehlung gleich doppelt schwermacht.
So kannst du mit Messengern deine Beziehung bereichern
1. Schönes teilen: Spontane kleine Liebesbotschaften erlaubt
Die Dosis macht das Gift. Permanente Erreichbarkeit und inflationäres miteinander texten kann einer Beziehung ernsthaft schaden. Kleine spontane Liebesbotschaften oder auch kleine Aufmerksamkeiten wie ein „Ich freu mich schon auf heute Abend“ oder ein „Ich denk an dich“ können mit sorgfältiger Dosierung hingegen eine große Bereicherung für die Beziehung sein.
2. Sexting heizt das Liebsleben an
Mit WhatsApp und Co. kannst du Schwung in dein Liebesleben bringen. Wenn ihr den ganzen Tag getrennte Wege geht, du aber immer mal wieder mit schriftlichem Dirty Talk oder einem Bild, das geschickt ent- bzw. verhüllt, seine Fantasie anregst, ist das Wiedersehen am Abend bestimmt sehr - intensiv...
3. „Nicht erreichbar“-Absprachen
In einer Beziehung müssen jedem Offline-Zeiten eingestanden werden. Wenn er also bei einem Männerabend ist, bombardiere ihn nicht mit GIFs und erwarte eine lange Antwort auf jeden Witz. Umgekehrt: Wenn du zu einem Abend mit den Mädels losziehst, kannst du einfach direkt sagen: „Bis später! Ich werde eher nicht aufs Handy gucken/eher keine Nachrichten beantworten können – wenn ein Notfall eintritt, kannst du ja anrufen.“
4. Unabhängigkeit und unabhängige Erlebnisse bereichern die Beziehung
Du kannst es nicht erwarten, deinem Partner von XYZ zu berichten und schon hast du das Handy in der Hand? Kleiner Tipp: Erwarte es! Erzähl lieber persönlich von deinem Highlight des Tages und lass ihn in allen Details nacherleben, was passiert ist! Per Text- oder Sprachnachricht müsstest du eh kürzen und außerdem würde ihm dein Gesichtsausdruck entgehen. Außerdem hast du jetzt gerade Besseres zu tun: Du musst das nächste Erlebnis mitnehmen, dass du dann von Angesicht zu Angesicht mit ihm teilen kannst.
5. Kein Streit per Textnachricht: Lass uns heute Abend darüber sprechen
Ein Wort führt zum anderen Missverständnis und schon geht es los… Oder auch nicht: Wenn ihr merkt, dass ihr aneinander vorbeitextet oder einander nicht richtig versteht, solltet ihr einfach einen Zeitpunkt vereinbaren, an dem ihr das Problem persönlich klärt. Streit und Missverständnisse sind per Text immer im Vorteil, gebt ihnen keine Chance und erstickt einen per WhatsApp begonnenen Streit mit einem „Lass uns heute Abend darüber reden“ schon im Keim.
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