Hochzeitsbräuche

Polterabend: Regeln und Bräuche vor der Hochzeit

Wann ist der ideale Zeitpunkt für einen Polterabend? Welche Bräuche gibt es? Wir beantworten dir alle Fragen zu dieser Tradition.

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Die Gästeliste geht über zwei Seiten hinaus und noch immer ist kein Ende in Sicht? Die Entscheidung, wen man zur Hochzeit einlädt und wen nicht, erfordert höchstes Fingerspitzengefühl des zukünftigen Brautpaares. Gut, dass es da eine tolle Tradition gibt, die dieses Problem ganz einfach löst: der Polterabend.

Mache daraus eine große Feier, wenn es möglich ist, und lade all diejenigen aus deinem großen Bekanntenkreis ein, die du aber nicht alle zu deiner Hochzeitsfeier einladen könntest. Und da der Polterabend nach altem Brauch als Start in das gemeinsame Eheleben gesehen wird, begehst du diesen mit allen, die dir lieb und wichtig sind.

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Was ist ein Polterabend?

Beim Polterabend handelt es sich um einen traditionellen Hochzeitsbrauch. Klassisch versammeln sich am Abend vor der Hochzeit Bekannte und Freunde am Elternhaus der Braut und zerschlagen allerhand Geschirr. Das laute Poltern soll böse Geister vertreiben und „Scherben bringen Glück“. Aber Vorsicht: Nicht alle Scherben versprechen ein glückliches Leben. Gläser symbolisieren zwar Glück, dürfen aber nicht zerbrochen werden. Und wer einen Spiegel fallen lässt, der muss mit sieben Jahren Pech rechnen. Wichtig ist, dass das Paar die Scherben gemeinsam auffegt. Nur so werden sie in Zukunft alle Probleme gemeinsam lösen.

So viel zum Brauch. Heute wohnen Paare meist schon vor der Hochzeit zusammen und das nicht immer in der Nähe ihrer Eltern. Weshalb einige auch eine Location mieten oder bei sich feiern. Dazu aber später mehr ...

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Wann wird gepoltert?

Nach altem Brauch wird am Vorabend der Hochzeit gepoltert. Nicht selten entscheiden sich die Paare dazu, den Polterabend bereits eine oder zwei Wochen vor der Hochzeit zu veranstalten. So kann bis in die Morgenstunden gemeinsam gefeiert werden. Wer sich für die klassische Variante entscheidet, sollte für ein rechtzeitiges Ende sorgen und auf das ein oder andere Glas Sekt verzichten. Auf Nummer sicher geht man, indem man einen Nachtwächter organisiert. Dieser beendet die Feier auf seine ganze eigene, aber eine durchaus charmante Art und Weise.

Polterhochzeit wird die ganze Feier übrigens genannt, wenn Braut und Bräutigam vorher die standesamtliche Trauung vollzogen haben und direkt im Anschluss poltern.

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Wen sollte das Brautpaar einladen?

Die Kollegen von der Arbeit oder die Bekannten aus dem Verein, Nachbarn, Schulfreunde oder helfende Hände: Den Start in das Eheleben feiert man mit all den Menschen, die man gerne hat. Und das ohne Ausnahme. Viele Gäste kommen einfach so. Grundsätzlich wird auf eine förmliche Einladung verzichtet, aber sie kann auch nicht schaden. Denn oft sind alte Freunde und Familie in alle Winde zerstreut. Gebt Ort sowie Zeit gerne auch mündlich bekannt und landet eure Gäste persönlich ein, dann muss es auch keine klassische Einladung sein. 

Natürlich müssen dabei immer die jeweiligen Umstände berücksichtigt werden. In einigen Fällen ist eventuell nur eine feste Personenzahl möglich. 

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Wo und wie feiern?

Früher wurden die bösen Geister vor dem Elternhaus der Braut vertrieben. Zu dieser Zeit ging eine Hochzeit auch noch mit dem Auszug der Tochter einher. Heute ziehen die Mädchen oft schon viel früher aus dem Elternhaus aus. Trotzdem ist es eine nette Idee, den Polterabend bei seinen Eltern zu veranstalten. Ein Zelt im Garten, der Partyraum im Keller oder der Hof im Inneren des Hauses (wenn vorhanden) sind tolle Möglichkeiten, um eine familiäre Atmosphäre zu erzeugen. Wer den Polterabend im großen Rahmen feiern möchte, der weicht am besten auf einen Saal aus. Vereine bieten oft größere Räume für Feierlichkeiten an. Der Vorteil: Wer eine Location mietet, muss sich in der Regel keine Sorgen um Bestuhlung, Tanzfläche und Ausschankmöglichkeiten machen. Und kann dennoch deiner Kreativität freien Lauf lassen ...

Eine Dekoration muss nicht immer aufwendig sein. In diesem Fall reicht es vollkommen, wenn sie schön und einfach gehalten wird. Sorge für Lichtquellen. Laternen, Lichterketten, Wind- und Teelichter erzeugen ein angenehmes Licht und schaffen eine schöne Atmosphäre.

Was gibt es beim Polterabend zu essen?

Auf einem Polterabend ist es üblich, eine einfache und deftige Küche zu servieren. Würstchen und Pommes sind überall zu bekommen und schaffen eine warme Grundlage. Ein großes Salatbuffet schmeckt jedem und Familie und Freunde steuern dazu sicherlich gerne etwas bei. Nehme dir nicht zu viel vor und halte alles schlicht.

An folgende Sachen solltest du unbedingt denken: genügend Besteck, Servietten, Müllbeutel, Handtücher und Flaschenöffner.

Und was wird zu trinken angeboten?

Diese Klassiker schmecken am besten: Wasser, Cola, Fanta, Apfel- und Orangensaft. Sorge aber auch für ausreichend Bier, Wein und Sekt.

Cocktails, Schnäpse und Punsch kommen immer gut, können aber gerade für eine große Personenanzahl zu kompliziert und aufwendig werden. Auch hier gilt: Schlicht ist Trumpf! Denn schließlich soll es eine schöne Feier werden und nicht in Stress ausarten.

Polterabend: Tipps für Gäste

In der Regel gibt es am Polterabend keine Geschenke. Wer nicht zur Hochzeitsfeier eingeladen ist und trotzdem eine kleine Aufmerksamkeit überreichen möchte, der kann das an diesem Abend gerne tun.

Oft freut sich das Brautpaar auch über einen Beitrag zum Buffet. Viel wichtiger ist es jedoch altes Geschirr, Porzellan oder auch alte Gartenzwerge zum Poltern mitbringen. Denn je mehr Scherben, desto mehr Glück für das Eheleben eurer Freunde!

Sei kreativ! Das zukünftige Ehepaar freut sich über jeden noch so kleinen Beitrag. Auch auf einem Polterabend sind klassische Hochzeitsspiele wie Wadentasten oder Baumstamm sägen beliebt. Ein Gästebuch und eine Einwegkamera machen den Abend unvergesslich. Lass dich von anderen Hochzeitsbräuchen inspirieren.

Artikel-Foto: Bogdan Kurylo​/iStock

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