Schmerzen sofort stoppen mit 3 Triggerpunkte-SOS-Übungen
Roland Liebscher-Bracht erklärt, wie du dir ohne Tabletten selbst helfen kannst, wenn du Schmerzen hast.
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Ob hochgezogene Schultern, weil du gestresst bist, oder eisige Kälte im Winter: Faktoren, wie diese können Verspannungen, Kopf und Nackenschmerzen fördern, die den Alltag stark einschränken. Wie du diese selbst einfach zu Hause lösen kannst, verrät Deutschlands bekanntester Schmerzspezialist.
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Warum haben wir bei Kälte spürbar mehr Schmerzen?
Das liegt in den meisten Fällen daran, dass die Muskulatur bei niedrigeren Temperaturen weniger durchblutet wird. Wenn wir frieren, ziehen wir zudem die Schultern hoch und verkrampfen uns oft über längere Zeit. Das kann Verspannungen und Kopfschmerz fördern.
Was steckt hinter der sogenannten Osteopressur?
Das Verfahren habe ich gemeinsam mit meiner Frau entwickelt. Die Osteopressur setzt an bestimmten „Alarmschmerz-Rezeptoren“ an der Knochenhaut an. Wir haben am ganzen Körper 72 Punkte definiert, die von uns ausgebildete Therapeuten mithilfe von Druck behandeln können.
Kann ich die Methode auch selbst zu Hause anwenden?
Da den meisten Menschen hierfür die nötige Kraft in den Fingern und Händen fehlt, haben wir als Hilfsmittel ein spezielles Drücker-Set entwickelt. Damit kann man dann eine Pressur auch problemlos zu Hause in Eigenregie durchführen.
Wie lassen sich die Punkte am besten finden?
Anhand der Bilder und detaillierten Beschreibungen in unserem Buch oder über die Liebscher & Bracht-App.
Und wie genau funktioniert dann das Drücken?
Geben Sie erst leichten Druck darauf und steigern ihn dann vorsichtig, bis der Druckschmerz gerade noch gut zu ertragen ist. Dann halten Sie den Druck, bis der Schmerz wahrnehmbar nachgelassen hat. Das wird pro Punkt etwa 30 Sekunden bis eineinhalb Minuten dauern. Dann erhöhen Sie den Druck auf eine Intensität, die Sie noch ertragen können. Das machen Sie einige Male, bis sie keinen größeren Schmerz mehr auslösen können.
Wie oft sollte man das Drücken durchführen?
Bei hartnäckigen Beschwerden ist es sinnvoll, einmal täglich die Punkte zu drücken.
Für wen kann das Drücken gefährlich werden?
Wer blutverdünnende Medikamente einnimmt oder Gefäßprobleme hat, sollte beim Drücken besonders achtsam sein. Im Zweifel fragen Sie vorher am besten Ihren Arzt.
Osteopressur: so funktioniert es
1. Kopf
Den Drücker (im Dreier-Set ca. 80 Euro) mit der Rundoder Flach-Spitze (oder ein anderes Hilfsmittel: kleiner Ball) in die rechte Hand nehmen. Mit den Fingern der linken Hand hinter dem rechten Ohr die Schädelkante ertasten, dort den Drücker ansetzen und an der Kante entlang zur Schädelmitte wandern. An empfindlichen Stellen stoppen und drücken. In der Mitte die Hand wechseln und danach vom linken Ohr zur Mitte wandern.
2. Nacken
Den Drücker in die linke Hand nehmen und mit rechts unter den linken Ellenbogen greifen. Dann diesen so nach hinten drücken, dass wir mit dem Drücker in der Hand gut und ohne Anstrengung bis zum Schulterblatt gelangen. Hier alle ein bis zwei Zentimeter mit der Rundspitze an der Kante entlang drücken, um die empfindlichen Stellen zu finden. Anschließend gezielt diese Punkte mit Druckrichtung von oben nach unten drücken.
3. Schulter
Den Drücker in beide Hände nehmen und etwa das Ende des ersten Drittels des rechten Schlüsselbeins (von der Mitte nach außen gerechnet) lokalisieren. Hier die Spitze des Drückers so ansetzen, dass die Druckrichtung leicht von unten nach oben zeigt. Durch Probieren den Punkt finden, wo die Empfindlichkeit am größten ist. Hier ansetzen und den Punkt gezielt drücken. Das kann bis in die Hand spürbar sein.
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