Schmierblutungen während der Schwangerschaft: Ist das gefährlich?
Schmierblutungen in der Schwangerschaft versetzen viele Frauen in Angst. Doch in der Regel gibt es keinen Grund zur Sorge - besonders in den ersten drei Monaten, ist das meist normal.
Statistiken zu Folge haben etwa ein Viertel aller werdenden Mütter ab und zu leichte Blutungen in den ersten drei Monaten ihrer Schwangerschaft. Schmierblutungen werden auch Spotting genannt und sind vergleichbar mit der Periode deutlich schwächer. Die leichten Blutungen aus der Vagina variieren farblich von Rot bis Braun. Die Ursachen sind oft harmlos.
Was verursacht Schmierblutungen?
Gerade im Anfangsstadium einer Schwangerschaft treten immer mal wieder Schmierblutungen auf, sie sind aber in der Regel harmlos. Verursacht werden sie durch folgende Ursachen:
- Hormone, die den Menstruationszyklus kontrollieren.
- Hormonschwankungen zum Zeitpunkt der Periode, auch Durchbruchblutung genannt. Diese Blutung kann mehrmals auftreten, meist zu dem Zeitpunkt an dem ihr vor eurer Schwangerschaft eure Periode hattet.
- Das befruchtete Ei nistet sich im Uterus ein, auch Einnistungsblutung genannt. Die leichte Blutung dauert in der Regel ein bis zwei Tage und ist ebenfalls völlig normal.
- Dein Gebärmutterhals kann irritiert sein, denn die Schwangerschaftshormone verändern die Oberfläche des Gebärmutterhalses und das kann zu Blutungen führen.
- Ein Fibrom kann eine weitere Ursache sein. Die kleinen Wucherungen an der Uteruswand sind aber in der Regel harmlos.
- Ein zervikaler Polyp kann ebenfalls die Ursache sein, aber keine Sorge, auch er ist harmlos.
- Das von-Willebrand-Syndrom (vWS), eine Erbkrankheit, das es dem Blut erschwert zu gerinnen, ist ebenfalls eine mögliche Ursache für leichte Blutungen.
- Bei einer künstlichen Befruchtung ist die Wahrscheinlichkeit von Schmierblutungen größer. Wurden zum Beispiel zwei Embryos in den Uterus eingepflanzt, kann es passieren, dass sich einer nicht entwickelt hat. Das kann leichte Blutungen hervorrufen.
Das sind die Ursachen für starke Blutungen:
Leider gibt es auch andere Gründe für Blutungen zu Beginn einer Schwangerschaft. Fehlgeburten und Bauchhöhlenschwangerschaften treten in Verbindung mit Bauchschmerzen, Krämpfen und stärkeren Blutungen auf. In diesem Fall solltest du sofort deinen Frauenarzt aufsuchen.
>>> Fehlgeburt: Bei diesen Anzeichen solltest du zum Arzt
Frühe Fehlgeburten passieren, wenn sich das Kind nicht richtig entwickelt hat. Die Blutungen bei einem Abort werden jedoch immer stärker. Einige Frauen haben sogar eine Fehlgeburt, ohne zu merken, dass sie überhaupt schwanger sind und nehmen die Blutungen als ihre Periode wahr.
Bei einer Eileiterschwangerschaft oder auch ektope Schwangerschaft genannt, setzt sich das befruchtete Ei außerhalb des Uterus fest. Bei einer Bauchhöhlenschwangerschaft halten die Blutungen in der Regel an und sind wässerig und dunkel. Eine Bauchhöhlenschwangerschaft kann gefährlich werden und sollte schnell von einem Arzt behandelt werden.
Eine Blasenmole ist ein deutlich seltener Grund für Blutungen während der Schwangerschaft. Eine von 1.000 Schwangerschaften ist betroffen. Eine Blasenmole entsteht, wenn sich der Embryo nicht richtig entwickelt, sich aber trotzdem Zellen in der Plazenta bilden, wachsen und sich vermehren. Eine Blasenmole sollte schnellstmöglich im Krankenhaus entfernt werden.
Ein Sturz, ein Schlag auf den Bauch oder ein Autounfall können ebenfalls Gründe für Blutungen während der Schwangerschaft sein. Dann solltet ihr euch sofort in ärztliche Hilfe begeben.
Was soll ich tun, wenn ich Schmierblutungen bemerke?
Wenn du Blutungen feststellst, seien sie auch nur ganz leicht, solltest du Rat bei deinem Arzt oder deiner Hebamme suchen, damit schnellstmöglich festgestellt werden kann, welche Ursache sie haben. Bei einer Ultraschalluntersuchung kann festgestellt werden, ob es dem Baby gut geht und eine Bauchhöhlenschwangerschaft kann ausgeschlossen werden.
Im letzten Trimester der Schwangerschaft kann es ebenfalls zu Blutungen kommen. Mögliche Gründe: der Hinweis auf eine Falschlage des Mutterkuchens (Plazenta previa), eine Abruptio plazentae, wenn sich der Mutterkuchen frühzeitig von der Gebärmutter löst oder Frühwehen. Treten die Blutungen nach der 36. Schwangerschaftswoche auf, kann das ein Zeichen dafür sein, dass der Gebärmutterhals weich wird und sich weitet. Dann dauert es nicht mehr lange bis zur Geburt.
Kann ich Blutungen in der Schwangerschaft vorbeugen?
Auf Blutungen während der Schwangerschaft haben wir nur sehr selten Einfluss. Werdende Mütter sollte Stöße und Stürze, etwa durch gefährliche Sportarten, meiden und beim Geschlechtsverkehr ein bisschen vorsichtiger sein. Ob die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen gegeben sind, erfahren Schwangere bei den Vorsorgeuntersuchungen und sollten sich nach den Vorgaben des Arztes dementsprechend verhalten.
Wenn du also Schmierblutungen oder andere Blutungen während der Schwangerschaft feststellt, erst einmal tief durchatmen und positiv denken. Sprich mit deinem Arzt oder deiner Hebamme. In der Regel sind die Ursachen harmlos.
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