Tanja Bülter: Schockdiagnose Brustkrebs - "Bis ich die Diagnose bekommen habe, wollte ich nicht glauben, dass es mich trifft"
Von heute auf morgen änderte sich das Leben von Tanja Bülter schlagartig. Die Diagnose: Brustkrebs.
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Tanja Bülter: "Bis ich die Diagnose bekommen habe, wollte ich nicht glauben, dass es mich trifft"
Sie haben Brustkrebs. Drei Worte, die Moderatorin Tanja Bülter (50) im Herbst 2020 den Boden unter den Füßen wegzogen. Doch sie wusste genau: Ich besiege den Feind in meinem Körper!
Gerade erschien Ihr Buch „Brust raus: Wie ich den Krebs besiege und dabei ICH bleibe“. Was für ein Buch wollten Sie schreiben?
Ein ehrliches über die Thematik Krebs/schwere Erkrankung. Als ich die Diagnose bekommen habe, musste ich mir alle Infos zurechtrecherchieren und mein Netzwerk anzapfen. Es gab keine Lektüre oder Medium, wo ich Antworten, die ich gesucht habe, so gesammelt gefunden habe.
Sie haben den Knoten selbst ertastet. Was hat Ihr Bauchgefühl gesagt?
Ich bin ein positiver Mensch. Ich habe gedacht, da hat sich nur etwas entzündet. Selbst als ich das Ultraschallbild hatte und zur Biopsie überwiesen wurde, habe ich immer noch gedacht, es ist schon nichts Schlimmes. Bis ich die Diagnose bekommen habe, wollte ich nicht glauben, dass es mich trifft.
Was geht einem durch den Kopf, wenn man hört: Sie haben Krebs.
Ich bin in ein Loch gefallen. Der erste Gedanke war: Wie mache ich das mit den Kindern? Ich darf nicht krank werden. Ich bin alleinerziehend, daher war das für mich der doppelte Hammer. Dieser Schockzustand hielt einige Tage an. Bis ich mich gefangen und begonnen habe, mit Ärzten zu telefonieren und mir Meinungen einzuholen.
Tanja Bülter: "In dem Moment habe ich erfahren müssen, dass es ohne Hilfe nicht geht"
Wie haben Sie es Ihren Kindern erklärt?
Das war mit der schwierigste Moment. Da ist mein Mutterherz ganz schwer geworden. Mina und Nicolas waren zu dem Zeitpunkt 7 und 12 Jahre. Eine Freundin von mir ist Kinderpsychologin. Sie gab mir den Tipp, das in der Natur zu machen, weil man da schon mal geerdet ist. Man soll eine Bezugsperson mitnehmen, die die Kinder gut kennt. Das war ihr Vater, mein Ex-Mann. Ich habe es den beiden sehr kindlich erklärt. Dass ich einen Knoten in der Brust habe und dass das behandelt wird. Es wird mir nicht gut gehen. Aber der Papa und Oma und Opa sind da, sie sind ganz gesund. Alle drei kümmern sich dann manchmal mehr.
Wie leicht fiel es Ihnen, Hilfe anzunehmen?
Ich habe in den ersten Wochen im alten Tempo weitergemacht. Arbeiten, Kinder, Homeschooling, Kochen, Chemotherapie, Arztbesuche – bis ich einen Mini-Zusammenbruch hatte. In dem Moment habe ich erfahren müssen, dass es ohne Hilfe nicht geht. Dass es aber den Menschen, die einen lieben, auch viel gibt. Meine Freundinnen Karin und Bianka haben mich jeden Montag nach der Chemo im Wechsel abgeholt, mir etwas gekocht und sich gekümmert. Die zwei haben mir nachher erzählt, dass es ihnen auch geholfen hat, weil sie sich so hilflos gefühlt und mitgelitten haben. In dem Moment konnten sie etwas tun.
Plant man auch, was passiert, wenn die Sache nicht gut ausgeht?
Nein. In dem Moment, in dem ich mit der Chemo angefangen und mich in die Heilungsphase begeben habe, habe ich nicht einen Gedanken daran verschwendet.
Sie hatten sich 2020 von Ihrem Mann getrennt. Wäre ein Partner in so einer Zeit gut gewesen?
Ich hatte ja genügend Hilfe. Durch meine Freundinnen und meine Mutter vor allen Dingen. Daher habe ich mich nicht allein gefühlt. Wenn man aber einen tollen Partner hat, kann dieser sicher eine große Stütze sein. Aber ich hatte die Liebe meiner Kinder, die Fürsorge meiner Freunde und Familie und daher war es für mich in Ordnung.
Leben Sie seit der Diagnose intensiver?
Auf jeden Fall bewusster. Das Leben erscheint mir kostbarer. Ich will nicht mehr wie ein D-Zug durch mein Leben rasen und es allen anderen recht machen. Ich möchte, dass es mir gut geht. Das ist eine neue Erkenntnis.
Im Video: Diese Symptome für Brustkrebs sollte jeder Mensch kennen!
Buch-Tipp
Bewegend schreibt Tanja Bülter über ihre Erkrankung: „Brust raus: Wie ich den Krebs besiege und dabei ICH bleibe“ kann vor allem anderen Betroffenen Mut machen.
Autorin: Jenny Rommel
Artikelbild & Social Media: IMAGO / Future Image