Gesundheit

Vorsorgeuntersuchungen für Frauen: Welche Untersuchungen sind wichtig und was zahlen die gesetzlichen Krankenkassen?

Vorsorge ist leichter als Heilung: Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können helfen, schweren Erkrankungen zuvorzukommen. Welche Untersuchungen in welchem Lebensalter sinnvoll sind und was von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt wird, erfährst du hier!

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Was sind Vorsorgeuntersuchungen und warum sollte ich sie unbedingt in Anspruch nehmen?

Vorsorgeuntersuchungen dienen der Früherkennung von Krankheiten. Da sich viele Erkrankungen erst sehr spät durch Beschwerden und Symptome bemerkbar machen, sind die vorsorglichen Untersuchungen eine sehr sinnvolle Vorsichtsmaßnahme: Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen deshalb die Kosten für viele solcher Untersuchungen und unterstützen es ausdrücklich, dass die Versicherten diese Leistungen in Anspruch nehmen. Dennoch zeigen Angaben der gesetzlichen Krankenkassen, dass viele Menschen die kostenlosen Maßnahmen zur medizinischen Früherkennung nicht nutzen. Ein Grund dafür ist unter anderem, dass nicht jeder über die empfohlenen und kostenfreien Vorsorgeuntersuchungen informiert ist.

Wer die empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen nicht vornehmen lassen möchte, sollte sich dennoch ärztlich beraten lassen, da sonst im Fall einer Erkrankung die Beteiligung an den Krankheitskosten steigen kann! Die Beratung muss spätestens zwei Jahre nach Erreichen des Anspruchsalters erfolgen und durch eine Bescheinigung oder einen Präventionspass nachgewiesen werden.

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Ob aus Angst vor Arztbesuchen oder Zeitmangel, eines sollte man sich bewusst machen: Vorsorge rettet Leben! Viel wichtiger als steigende Kosten im Fall einer Erkrankung ist die eigene Gesundheit. Die Heilungschancen bei den meisten Erkrankungen steigen bei früher Erkennung um ein Vielfaches und je früher eine Krankheit erkannt wird, desto weniger kann der Körper Schaden nehmen.

Erfahre hier, warum Vorsorge so wichtig ist!

Vorsorgeuntersuchungen ab 20 Jahren

Früherkennungsuntersuchung auf Gebärmutterhalskrebs: Die Kosten für diese Untersuchung übernehmen die Krankenkassen einmal im Jahr und ebenso oft wird die Gebärmutterhalskrebs-Untersuchung auch empfohlen. Bei der Vorsorge untersucht ein Frauenarzt die äußeren und inneren Geschlechtsorgane, insbesondere den Gebärmutterhals und den Muttermund. Durch einen Abstrich und einen Pap-Test kann festgestellt werden, ob Zellveränderungen auf Gebärmutterhalskrebs oder eine seiner Vorstufen hinweisen.

Jährlich erkranken in Deutschland etwa 4.500 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Die Zahl der Todesfälle durch diese Krankheit ist in den letzten Jahren jedoch stark zurückgegangen, was vor allem an den Möglichkeiten der Früherkennung durch Vorsorgeuntersuchungen liegt.

Die Früherkennungsuntersuchung auf Gebärmutterhalskrebs sollte also auf jeden Fall genutzt werden, denn durch sie können wir kostenfrei an Sicherheit gewinnen.

Hier kannst du alles über Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge erfahren!

Bis zum 25. Lebensjahr können Frauen sich außerdem auf Kosten der Krankenversicherungen einmal im Jahr auf eine Chlamydieninfektion testen lassen. Diese sexuell übertragbare Krankheit bleibt ohne Untersuchung oft unbemerkt, da sie nicht immer Symptome zeigt. Eine frühe Erkennung der Infektion mit Chlamydien ist besonders wichtig, da sie im schlimmsten Fall zu Unfruchtbarkeit führen kann.

Hier kannst du alles über Chlamydieninfektionen und ihre Symptome nachlesen!

Eine weitere wichtige Vorsorgeuntersuchung ist ein jährlicher Kontrolltermin beim Zahnarzt. Ab dem 18. Lebensjahr übernehmen die Krankenkassen für diese jährliche Zahnvorsorge die Kosten. Und auch, wenn diese Vorsorge auf den ersten Blick nicht so dringend erscheint wie andere: spätestens, wenn ein Zahnersatz nötig wird, zahlt sich ein lückenloses Bonusheft, in dem jedes Jahr eine Kontrolle beim Zahnarzt vermerkt ist, aus. Wer regelmäßige Besuche beim Zahnarzt nachweist, kann mit einem höheren Zuschuss beim Zahnersatz rechnen.

Eine professionelle Zahnreinigung wird hingegen nicht von den GKV bezahlt oder bezuschusst, aber: Hier lohnt es sich, selbst Geld zu investieren, denn etwa 70 Prozent der 35- bis 45-Jährigen leiden an mehr oder weniger ausgeprägter Parodontitis. Diese chronische Zahnfleischentzündung kann zu Zahnverlust führen und erhöht auch das Risiko für Rheuma, Herzkrankheiten und Diabetes. Regelmäßige professionelle Zahnreinigungen beugen Parodontitis und Karies vor.

Hier erfährst du alles über professionelle Zahnreinigung!

Die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen kosten nichts außer ein wenig Zeit und dem Willen, gut auf sich aufzupassen.
Vorsorge kann Sorgen nehmen und Leben retten. Foto: NicoElNino / iStock

Ab 30 Jahren: Welche Vorsorgeuntersuchungen werden mit diesem Alter wichtig?

Früherkennung von Brustkrebs: Ab 30 Jahren empfehlen Ärzte und Krankenkassen eine jährliche Tastuntersuchung der Brust. Von den Krankenkassen wird nicht nur die Untersuchung bezahlt, sondern auch eine Anleitung zum Brust-Abtasten durch einen Gynäkologen. Außerhalb des einjährigen Untersuchungsrhythmus können Frauen ihre Brust so regelmäßig selbst abtasten und bei Auffälligkeiten direkt einen Arzt aufsuchen.

Bei der Untersuchung tastet der Arzt nicht nur die Brüste, sondern den gesamten Bereich zwischen Schlüsselbein, Brustbein und Achselhöhlen ab. Er oder sie achtet dabei besonders auf Knötchen, Verhärtungen, Rötungen oder auch vergrößerte Lymphknoten.

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. In Deutschland erkranken jährlich fast 70.000 Frauen daran. Wie bei Gebärmutterhalskrebs steigen auch bei dieser Krebserkrankung die Chancen auf Heilung, je früher die Krankheit bemerkt wird. Mit einem jährlichen Arzttermin und regelmäßigen Selbst-Abtasten der Brust können wir also ganz leicht etwas für unsere Gesundheit und ein sicheres Gefühl tun.

Noch mehr Informationen zur Brustkrebs-Vorsorge: Warum du deine Brust auch im Liegen abtasten solltest

Vorsorgeuntersuchungen ab 35 Jahren

Allgemeiner Gesundheits-Check-up: Diese Rundum-Untersuchung sollte alle zwei Jahre bei einem Allgemeinmediziner, Praktischen Arzt oder Internisten gemacht werden lassen. In diesem Rhythmus werden die Kosten für den Check-Up auch von den Krankenkassen übernommen.

Die Untersuchung dient der Früherkennung von vielen verschiedenen Krankheiten und Risiken: Vor allem sollen jedoch Herzkreislauf-, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen möglichst früh festgestellt werden, um auch frühzeitig eine Behandlung einzuleiten und bleibende Schäden am Körper zu verhindern. Unter anderem Erkrankungen wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Bluthochdruck oder Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) können bei einem solchen Check-Up früh erkannt werden. Zusätzlich können die Untersuchungen jedoch auch schon Risiken für Erkrankungen aufdecken, denen dann früh mit bestimmten Verhaltensweisen wie zum Beispiel einer bestimmten Ernährung vorgebeugt werden kann.

Beim Check-up 35+ wird eine vollständige körperliche Untersuchung, eine Blut- und Urinuntersuchung sowie eine Messung von Blutdruckwerten durchgeführt. Zusätzlich wird die eigene und die familiäre Krankheitsgeschichte besprochen, um bestimmte Erkrankungsrisiken besonders gründlich abklären zu können. Selbst wer sich kerngesund fühlt, sollte alle zwei Jahre die Zeit investieren und sich durchchecken lassen, denn auch wenn der Arzt ‚rundum gesund‘ diagnostiziert, hat sich die Untersuchung gelohnt.

Ab 35 bezahlen die Krankenkassen neben dem allgemeinen Gesundheits-Check-Up ebenfalls alle zwei Jahre ein umfassendes Hautkrebs-Screening. Bei dieser Untersuchung wird die Haut am gesamten Körper wortwörtlich unter die Lupe genommen. Auffälligkeiten können so früh entdeckt und gegebenenfalls genauer untersucht oder unter Beobachtung gestellt werden.

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Eine Neuerung im Jahr 2018: Die gesetzlichen Krankenkassen haben dieses Jahr beschlossen, zukünftig alle drei Jahre die Kosten für einen HPV-Test bei Frauen ab 35 Jahren zu übernehmen. Durch den Test kann eine Infektion mit humanen Papillomviren abgeklärt werden. Bestimmte Typen dieser Virus-Art erhöhen das Risiko für einige Krebsarten, unter anderem für Gebärmutterhalskrebs. Werden diese Viren bei dem Test nachgewiesen, besteht dennoch nicht automatisch Grund zur Sorge: Etwa 80 Prozent aller sexuell aktiven Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit humanen Papillom-Viren. Der HPV-Test bietet vor allem die Möglichkeit, das Risiko für eine zukünftige Erkrankung zu erkennen und dadurch eine engmaschigere Überwachung bestimmter Faktoren einzuleiten. Dies dient dann wiederum der Früherkennung und Vorbeugung von Krankheiten wie Gebärmutterhalskrebs.

Weniger gute Neuigkeiten gibt es in Bezug auf den Pap-Test: Laut dem Beschluss der Krankenkassen ist der Pap-Test bei Frauen ab 35 Jahren zukünftig nur noch alle drei Jahre in den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen enthalten. Durch die neue Regelung soll die Früherkennung allerdings wirkungsvoller gemacht werden. Die neue Kombination von Pap- und HPV-Test und das Intervall von drei Jahren bei Frauen ab 35 soll Fehlalarme seltener und Befunde eindeutiger machen. Wann diese Änderungen der GKV-Leistungen in Kraft treten, steht allerdings noch nicht fest.

Erfahre hier, was du über HPV wissen musst!

Ab 40, 50, 60 Jahren? Vorsorgeuntersuchungen und ‚Individuelle Gesundheitsleistungen‘

Von den Krankenkassen sind weitere Vorsorgeuntersuchungen für Frauen erst ab 50 vorgesehen. In diesem Alter kommen vor allem Untersuchung zur Früherkennung von Brust- und Darmkrebs zu den Vorsorgeleistungen der Krankenkassen hinzu. In speziellen Fällen, wie einer familiären Vorgeschichte in Bezug auf eine bestimmte Krankheit, kann es jedoch sinnvoll sein, Vorsorgeuntersuchungen unabhängig von den Vorgaben der Krankenkassen vornehmen zu lassen. In so einem oder einem ähnlichen Fall kann man sich von einem Arzt beraten lassen, um sich über die Notwendigkeit einer Vorsorge oder die Möglichkeiten einer Kostenübernahme durch die Krankenkasse zu informieren.

Welche Untersuchungen in welchem Lebensalter sinnvoll sind und was von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt wird, erfährst du hier!
Vorsorgliche Untersuchungen sind eine sehr sinnvolle Vorsichtsmaßnahme, denn viele Krankheiten machen sich erst spät durch Symptome bemerkbar. Foto: gradyreese / iStock

Neben den von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlten Vorsorgeuntersuchungen gibt zusätzlich auch die ‚Individuellen Gesundheitsleistungen‘. Hierbei handelt es sich um Vorsorgeuntersuchungen, die vom Patienten selbst bezahlt werden müssen. Oft ist es vernünftig, diese IGeL nur nach Absprache mit dem Arzt des Vertrauens in Anspruch zu nehmen. Empfiehlt ein Arzt eine dieser selbst zu bezahlenden Untersuchungen oder macht man sich in Bezug auf eine bestimmte Erkrankung (wie zum Beispiel den Grünen Star) Sorgen, kann es sich lohnen, selbst Geld zu investieren, um Sorgen zu zerstreuen. Allerdings widersprechen einige der individuellen Gesundheitsleistungen den Empfehlungen medizinischer Fachverbände: Bevor man eine IGeL vornehmen lässt, sollte man sich also umfassend informieren, wie sinnvoll diese für einen persönlich wirklich ist.

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Fazit: Vorsorgen ist leicht, krank sein nicht!

Unsere Gesundheit ist eines der allerwichtigsten Dinge in unserem Leben! Wir sollten in diesem Fall also jede Gelegenheit nutzen und immer auf Nummer sicher gehen: Die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen kosten nichts außer ein wenig Zeit und dem Willen, gut auf sich aufzupassen.

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