Vorzeitiger Blasensprung: Was tun wenn die Fruchtblase zu früh platzt?
Experten sprechen von einem vorzeitigen Blasensprung, wenn die Fruchtblase platzt, bevor die Wehen einsetzen. Doch wie kommt es dazu?
Ein vorzeitiger Blasensprung geschieht bei etwa 20 Prozent aller Schwangerschaften. Der Zeitpunkt des vorzeitigen Blasensprungs spielt dabei eine zentrale Rolle, denn je früher der Blasensprung geschieht, desto risikoreicher gestaltet sich die Restzeit der Schwangerschaft. Etwa ein Drittel aller Frühgeburten sind auf einen vorzeitigen Blasensprung zurückzuführen.
Was sind die Ursachen für einen vorzeitigen Blasensprung?
- Die häufigste Ursache für einen frühzeitigen Blasensprung ist eine Infektion im Genitalbereich. Bei einem vaginalen Infekt kann die Eihaut beschädigt werden. Die Stabilität der Fruchtblase wird gemindert und so kommt es zu einem vorzeitigen Platzen der Fruchtblase.
- Eine Bindegewebsschwäche kann ebenfalls dazu führen, dass sich die Eihaut während der Schwangerschaft nicht richtig dehnt und einreißt, bevor die Wehen einsetzen.
- Vorzeitige Wehen erhöhen den Druck auf die Fruchtblase massiv und können so zu einem vorzeitigen Blasensprung führen.
- Ein sogenanntes Bauchtrauma kann einen vorzeitigen Blasensprung ebenso verursachen, wie Mehrlingsschwangerschaften oder wenn das Kind in Querlage liegt.
Welche Symptome treten bei einem vorzeitigen Blasensprung auf?
Die Schwangere verliert plötzlich Fruchtwasser. Das kann tröpfchenweise oder schwallartig passieren. Je früher in der Schwangerschaft der vorzeitige Blasensprung auftritt, desto risikoreicher ist er und sollte unbedingt ärztlich begleitet werden. Die Schwangere sollte also sofort einen Artz oder ein Krankenhaus aufsuchen. Um das Risiko eines Nabelschnurvorfalls zu reduzieren, sollte die Schwangere am besten liegend transportiert werden.
Wie wird ein vorzeitiger Blasensprung behandelt?
Auch die Behandlung hängt davon ab, zu welchem Zeitpunkt der Schwangerschaft der vorzeitige Blasensprung aufgetreten ist. Entweder wartet man ab, um dem Kind noch eine längere Reifung zu ermöglichen oder die Geburt wird eingeleitet. Nicht selten wird dann per Kaiserschnitt entbunden, um das Risiko einer Infektion zu minimieren.
Nach der 38. Schwangerschaftswoche stellt ein vorzeitiger Blasensprung meist keine großen Probleme mehr dar, da meistens innerhalb von kurzer Zeit die Wehen einsetzen und das Baby natürlich zur Welt gebracht werden kann. Setzen 24 Stunden nach den Blasensprung keine Wehen ein, wird die Geburt eingeleitet. Die Entwicklung des ungeborenen Kindes ist nach der 38. SSW so weit abgeschlossen, sodass es keine negativen Auswirkungen auf die Entwicklung haben wird.
Kommt es zwischen der 24. und 32. Schwangerschaftswoche zu einem vorzeitigen Blasensprung, so versuchen die Ärzte die Geburt meist so lange wie möglich hinauszuzögern. Die Schwangere bekommt in der Regel ein Medikament zur Unterstützung der kindlichen Lungenreife verabreicht und ein infektionshemmendes Antibiotika. Zusätzlich werden gegebenenfalls Wehenhemmer gegeben. Ein stationärer Krankenhausaufenthalt ist meistens unumgänglich, denn Mutter und Baby müssen engmaschig mit dem Ultraschall und CT überwacht werden. Gibt es Anzeichen für eine Infektion, wird das Kind entbunden - meistens per Kaiserschnitt.
Ab der 24. Schwangerschaftswoche gilt ein Baby im Mutterleib als überlebensfähig. Tritt der Blasensprung vorher auf, kommt es leider meist zu einer Fehlgeburt.
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