Warum man Muttergefühle nach der Geburt manchmal erst lernen muss
Nicht bei jeder Frau stellen sich nach der Geburt ihres Kindes automatisch Muttergefühle ein. Aber keine Sorge, diese besonderen Gefühle brauchen manchmal Zeit.
Egal ob es sich um das absolute Wunschkind handelt oder die Schwangerschaft vielleicht gar nicht geplant war, viele frischgebackene Mütter erleben nach der Geburt eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Nicht selten glauben sie, dass sie ihr Kind zwar lieben, dass die Muttergefühle, von denen ihnen vor der Geburt alle vorgeschwärmt haben, aber doch nicht so stark sind, wie sie sein sollten. Viele Mamas fragen sich dann: "Ich sollte mein Kind doch mehr lieben, als alles andere auf der Welt, warum stellt sich dieses Gefühl bei mir nicht ein?"
Dabei ist dieses Gefühl eigentlich ganz normal, sagen Ärzte und Hebammen. Denn genau wie die Liebe zu einem anderen Menschen, muss sie sich auch zum eigenen Kind erst entwickeln. Und obwohl man das Kind fast 40 Woche in seinem Bauch getragen hat, man es geliebt, gehegt und gepflegt hat und den Tag seiner Geburt herbeigesehnt hat, muss das Band nach der Geburt zwischen Mutter und Kind erst zusammenwachsen. Im Wochenbett ist genug Zeit um sich zwischen Stillen, Füttern und Windelwechseln kennen- und vor allem lieben zu lernen.
Muttergefühle kann man lernen, aber wie?
Die Zeit nach der Geburt kann ziemlich stressig sein. Das Baby weint ständig, hat Hunger, will gewickelt werden und das, 24 Stunden am Tag. Da bleibt kaum Zeit einmal durchzuatmen, die vielleicht teilweise schwierigen Erlebnisse der Geburt zu verarbeiten und dann auch noch intensive Gefühle für sein neugeborenes Baby zu entwickeln, kann eine Mutter emotional schnell überfordern.
Zeit zu zweit ist wichtig
Ähnlich wie in einer Partnerschaft verhält es sich auch mit einem Baby. Um intensive Gefühle aufbauen zu können, braucht ihr Zeit zu zweit. Achte darauf, wann dein Baby weint und welche Bedürfnisse es in dem Moment hat. Je besser du dein Baby kennst, desto sicherer wirst du im Umgang mit ihm. Die Beziehung wird dadurch immer vertrauter und am Ende seit ihr ein eingespieltes Team. Und nur so können sich auch dauerhaft intensive Muttergefühle entwickeln.
Damit sich intensive Gefühle zu deinem Baby entwickeln können, ist viel Nähe und Haut-auf-Haut-Kontakt wichtig. Denn das hilft nicht nur das eigene Gefühlschaos in den Griff zu bekommen, sondern auch intensive Muttergefühle aufzubauen.
Hilfe annehmen und über seine Gefühle sprechen
Der schwierige Start ins Familienleben kann viele verschiedene Gründe haben. Manchmal waren die Ängste, ob man eine gute Mutter sein kann, schon vor der Geburt präsent. Manchmal gilt es die schwierige Erfahrung einer Geburt, die man sich vielleicht so nicht vorgestellt hat, zu verarbeiten. Wichtig ist es, die Gefühle nicht in sich hineinzufressen, sondern offen darüber zu sprechen. Mit dem Partner, der besten Freundin, der Hebamme oder der Frauenärztin. Es gibt auch spezielle Kurse für Mamas mit ihren Neugebornen, in denen sie lernen können, sich mit ihrem Baby intensiv auseinanderzusetzen.
Wichtig ist zu wissen, dass keine Mutter mit diesem Gefühl alleine ist. Liebe muss und darf wachsen und am Ende wird jede Mama diese unvergleichliche Liebe zu seinem Baby spüren, von der jede Mutter mit einem leuchten in den Augen schwärmt.
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