Das erotische Kapital der Frau

Was macht Frauen sexy?

Die gute Nachricht gleich vorneweg: Idealgewicht und Model-Optik sind das Letzte, was eine Frau braucht, um anziehend zu wirken. Deutschlands Sexpäpstin Anne West sagt, was wirklich zählt: der Gang, das Lachen, Charme, magische Blicke, Aura, Persönlichkeit – und vor allem das Wissen um Ihr erotisches Kapital.

was macht uns sexy
Frauen Foto: Thinkstock
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Das ewige Spiel der Verführung

Freitagabend, ein Club auf St. Pauli. Ich hebe den Altersdurchschnitt mit meinen 37 ½ spürbar an, aber zum Glück ist es ja halbdunkel. Um mich herum sehe ich das ewige Spiel von Verführen und Verführtwerden: Frauen und Männer, die versuchen, einander zu beeindrucken. Flirt pur, eben.

Die große Blonde da drüben: Sie sieht perfekt aus, aber schaut sichtlich gelangweilt in die Luft. Ob das funktioniert? Oder da drüben: die Brillenträgerin, kesser Haarschnitt, ein bisschen mollig – sie hat sich ihren Tanzpartner mit frechem Grinsen angelacht. Und draußen, auf der Terrasse, da sehe ich eine Brünette im Hosenanzug, sie hört zu, lacht, gestikuliert – ihr Gegenüber fühlt sich sichtlich wohl in ihrer Gegenwart.

Und ich? Ich bin nicht auf der Suche nach einem Mann, ich betreibe Feldforschung nach dem „gewissen Etwas“. Das „Etwas“, von dem Männer schwärmen, wenn sie von einer unwiderstehlichen Frau reden! Ist es Schönheit? Nicht, wenn sie ausdruckslos dasitzt. Ist es offenherzige Kleidung? Sicher ein universeller Hingucker, aber kein nachhaltiger Männer-Köder. Ist es Busen, Schmollmund, Knackpo?

Was ist das „gewisse Etwas" einer unwiderstehlichen Frau?

Schnickschnack: Ich kenne etwa 42 aktuelle Attraktivitätsstudien und fünf Dutzend Männer, die mir erzählten, was sie am Gesamtkonzept Frau sexy finden. Sie alle erzählen von Attributen jenseits optischer Reize: Selbstironie. Zuzwinkern. Wenn sie kochen kann. Ein rotes Kleid trägt. Lachfältchen. Einen Gang, bei dem sich die Hüften bewegen. Intelligenz, Bildung, Mut. Zuhören. Sich in seinem Körper sichtlich wohlzufühlen. Und Sex-Appeal, dieser diffuse Zauber aus Persönlichkeit, Auftritt und Umgangston, der weder Minirock noch Lippenstift braucht, um zu wirken.

Das erotische Kapital der Frau

Es war schließlich eine Frau, die das Phänomen zu fassen bekam und es das „Erotische Kapital“ nannte: die US-Wirtschaftswissenschaftlerin und Soziologin Catherine Hakim. Sie definiert fünf Bausteine, mit denen Frauen verzaubern: Selbstbewusstsein und Präsentation, soziale Interaktion, Lebenslust, sexuelle Kompetenz sowie Mut zur Weiblichkeit.

Das Beste an diesem Portfolio: Es entlarvt den Schönheitskult als vergängliche Investition. Alle benötigten Talente sind in jeder Frau angelegt – es gilt nur, die eigenen Stärken innerhalb dieses „Aktienpakets“ zu erkennen und zu kultivieren. Sind Sie bereit für eine Fonds-Analyse?

Selbstbewusstsein und Präsentation

Das Geheimnis des unsichtbaren Kleids

Eine Frau betritt meine Feldforschungs-Disco. Sie wirkt präsent und attraktiv, obgleich sie keine Model-Schönheit ist, Kleidergröße 42 trägt und nur ihre Augen geschminkt hat. Dank Mrs. Hakim weiß ich: Die Lady 42 hat sich Selbstbewusstsein und Präsentationskunst zugelegt!

Ihre Haltung drückt aus: Ich bin, wie ich bin – echt. Und ich gefalle mir. Die Verehrer gehen in Position, während die schicke Blondine alleine bleibt ... Schönheit liegt im Auge des Betrachters, aber der allerwichtigste Betrachter sind Sie! Etwa 200-mal schauen wir Frauen täglich in den Spiegel und urteilen meist nicht sehr nett: „Ich bin zu dick. Mein Busen ist zu klein, mein Po zu dies, mein Schenkel zu das ...“

Diese Selbstkritik dämpft Ihre Ausstrahlung , ist wie ein graues, unförmiges Kleid. Bannen Sie den Illusionszauber: Wer sich mag, schätzt, Frieden mit seinen Makeln geschlossen hat, der wirkt präsenter, attraktiver und anziehender. Fangen Sie gleich heute damit an:

Ihre Hände sehen mehr

Fahren Sie mit geschlossenen (!) Augen Ihren Körper mit den Fingern nach. Ihr Tastsinn ist viel gnädiger als die Augen, die Hände „sehen“ Ihre tatsächlich existierende Schönheit: die Zartheit der Haut, Kurven und Ausbuchtungen, die fantastisch in der Hand liegen.

Auf diese Weise „begreifen“ Sie Ihre körperliche Großartigkeit. Trauen Sie Ihren Händen – und erfreuen sich an der Tatsache, dass ein Mann mit seinen Fingern dreimal so intensiv „sieht“ wie Sie und er bei Ihrem Anblick weniger denkt: Wie sieht das denn aus! Als vielmehr: Hmm, lecker, wie fühlt sich das wohl an?

Auf die Details kommt es an

Männergehirne sind bestechlich. Sie nehmen nur wahr, was ihnen deutlich präsentiert wird! Genau diesen evolutionär bedingten Fokus auf Einzelheiten hat auch Lady 42 genutzt, als sie ihre Augen betonte und ihre Makel gelassen ignorierte!

Suchen, finden und heben Sie das hervor, was an Ihnen umwerfend ist: der wunderbar geschwungene Nacken, anmutige Hände, lange Waden oder blitzende Augen, ein toller Gang, ein Lächeln, das alle Lichter anknipst. Jede Frau hat mehrere anbetungswürdige Details an sich – welche fallen Ihnen bei Ihnen ein?

Zeigen Sie Bein, und kein Mann wird auf Ihr Bäuchlein achten; zeigen Sie ein vor Lebensfreude sprühendes Lächeln, und Ihre Frisur ist Nebensache. Tarnen Sie Ihre Schwächen mit Ihren Stärken – das ist auch viel entspannter als die 17. Diät ...

Die Magie des Roten Kleids

Wenn Männer Rot sehen, steigt die Attraktivität: Genau dieselben Frauen wurden von Männern als erotischer beurteilt, sobald sie etwas Rotes trugen! Und ja, das gilt schon für rote Highheels.

Die stille Macht von Farben und Accessoires ist nicht zu unterschätzen: Wenn Sie zum Beispiel ausdrücken wollen „Ich bin schwer zu haben, aber es lohnt sich, es zu versuchen“, dann tragen Sie Dinge, die ebenfalls „schwer zu haben“ sind; seltene Steine oder Perlen, „teuer“ anmutende Kleidungsmaterialien, und, psst, das verriet mir ein Männerversteher: gepflegte Schuhabsätze! Es geht doch nichts über einen guten Auftritt.

Soziale Interaktion

Über erregendes Lachen und sinnliches Zuhören

Auf der Sommer-Terrasse ist Miss Hosenanzug immer noch dabei, ihren Gesprächspartner mit Worten, Blicken und ihrem Lachen zu verzaubern. Komplimente sind das Vorspiel für die Seele, weibliches Lachen wird mit sexueller Erregung assoziiert, und interessierte Fragen machen sympathisch – all das und noch mehr gehört zur Kunst der sozialen Interaktion und ist wahrscheinlich das beste Kapital in Ihrem Eros-Fonds.

Und lebenslang haltbar: Wenn die Jugend geht, bleibt der Charme ... Jede Frau besitzt dabei ganz individuelle Kommunikationsstärken: Die eine hat einen schnellen Geist und Schlagfertigkeit, die Nächste einen grandiosen Humor, die Übernächste kann sich gut einfühlen. Sie müssen nicht spielen, was Sie nicht sind – aber spielen Sie bei jeder Gelegenheit Ihre authentischen Stärken aus:

Big Talk statt Small Talk

Zuhören ist ein rares Gut geworden. Die meisten sind so darauf gepolt, sich interessant zu machen, dass sie vergessen, sich für andere zu interessieren. Achten Sie auf die Gewichtung von Zuhören und Reden, fragen Sie Ihr Gegenüber, wie er wurde, was er heute ist.

Kein Mann ist an reinem Small Talk interessiert, werden Sie persönlich! Geben Sie ihm durch anspruchsvolle Gesprächsinhalte die Gelegenheit, geistreich zu sein; in unserer Zeit von SMS- und Twitter-Belanglosigkeiten macht das Ihre Gegenwart für ihn umso begehrlicher.

Seien Sie nicht einfach nur nett zu ihm

Ja, Komplimente wirken wie Honig fürs Männer-Ego – wenn Sie etwas an ihm loben, was ihn selbst verunsichert! Das Blitzen in seinen Augen, die Art, wie er kurz eine Denkpause macht, bevor er Ihnen antwortet ... Loben Sie nie das Offensichtliche, das tun schon andere.

Und aus dem Giftschrank der Kommunikationsforscher entwischte noch dieser schamlose Tipp: Seien Sie ruhig auch mal unverschämt, wenn Sie der schlagfertige Typ sind! Necken Sie ihn, ziehen Sie ihn auf – echtes Interesse gepaart mit Zuneigung und Frotzeleien ist ein Cocktail, dem seine Psyche nicht widerstehen kann.

Misstrauen Sie Klischees

Frauen wurde Empathie, also das Talent zum Mitfühlen, mitgegeben. Es ist Ihr größtes Potenzial: Sehen Sie den Mann so, wie er ist und sonst kein anderer. Das mag sich wie eine „Ja, wie sonst?“-Wahrheit anhören, aber Sie glauben nicht, wie oft uns Klischees hinterrücks überwältigen!

Dann sitzen wir da und meinen: Er ist ein Mann, interessiert sich also für Fußball, Autos, große Busen und reagiert allergisch auf Sentimentales oder Salate. Nehmen Sie nichts an, was Sie nicht wissen – er wird es als zutiefst stimulierend empfinden, dass Sie ihn nicht mit Stereotypen gleichsetzen.

Sagen Sie es tiefer

Die Stimme einer Frau kann mehr Erotik ausdrücken als ein Bataillon Lacklederstiefel. Scarlett Johanssen etwa: Ihre Originalstimme ist so dunkel wie schmelzende Zartbitterschokolade.

Spielen Sie mit Ihrer Stimme, sprechen Sie langsamer – und denken Sie sich bei allen Fragen am Ende einen Punkt. Das ist ein Trick aus dem Manager-Coaching: Fragen, die wie Feststellungen gesprochen werden, lassen Sie souveräner und selbstsicherer wirken. Zwei weitere Faktoren für Sexiness!

Lachen ist wie Sex ...

... vor dem Sex: Fragen Sie nicht wieso, aber Männer assoziieren den Humor einer Frau mit ihrer Erregbarkeit. Lachen macht sie an. Kichern, lachen, brüllen Sie über seine Witzeleien – aber nur die guten! Er soll sich anstrengen, das braucht sein Stolz.

Dazu eine Prise Selbstironie und, wenn Sie mögen, Anzüglichkeit: So erschaffen Sie eine unglaublich leichtherzige Stimmung. Übrigens ist diese Leichtigkeit des Seins etwas, was Männer als sexy und erotisierend empfinden – oder anders gesagt: Das Lachen einer Frau ist für Männer der Vibrator fürs Gehirn.

Lebenslust

Welche Sorte Seelenchampagner schenken Sie aus?

Ich habe jetzt noch mal nach der kühlen schönen Blonden geschaut. Sitzt da immer noch in perfekter Pose, wie ein Gemälde. Und wie an einem Gemälde gehen die Männer vorbei.

Sie pustet ihren Pony hoch. Dann geht sie tanzen, aber so, als ob sie bloß nicht ins Schwitzen kommen möchte. Ich frage mich, ob sie eigentlich gerne lebt?

Lebenslust und eine energiegeladene, wache Ausstrahlung sind eng mit Ihrem Temperament und Ihren Lebenserfahrungen verknüpft. Lebenslust zeigt sich in vielen Facetten: Freude an Sinnlichkeiten wie Essen, Sauna, Musikmachen oder Kunst. Interesse für Menschen und Wissen. In sonnigem Optimismus oder in Neugier, in Reiseappetit, in Streitlust oder Sport, in dem Mut, sich lächerlich zu machen – Lebenslust ist das innere Lächeln einer Frau.

Eine innere Leidenschaft, die ihre ganze Erscheinung lebendiger, erotischer und spannender macht. Doch es gibt auch eine äußerliche Energie, die Sie kultivieren können:

Die Sprache der Blicke

Nichts an Ihnen wirkt so intensiv wie der direkte Blick. Von einer ZDF-Schauspielerin erhielt ich diesen Tipp (den ich oft vergesse, wenn ich mitten im Gespräch bin – aber er wirkt, wenn ich daran denke!): Lassen Sie Ihre Augenringe „strahlen“.

Stellen Sie sich vor, Sie besäßen zwei Scheinwerfer, die Sie auf den Herren richten, unter Ihrem Wimpernkranz. Der Effekt ist ein ruhiger, dennoch glühender Blick, Ihre Pupillen wirken größer, Sie sind so was von DA!

Der gewisse Gang

Männer sind bewegungsorientierte Hinschauer und können eine Frau allein deshalb unfassbar sexy finden, weil sie „so schön gehen“ kann. Es ist nicht das Laufsteg-Staksen mit überkreuzten Schritten, sondern: aufrecht, entspannte und ruhige Schultern, gerade gesetzte Fußspitzen, schwingende Hüften, der Blick nicht gesenkt und bitte nicht zu schnell.

Es gibt Sportarten, die auf diesen Gang vorbereiten: Tai-Chi, Pilates, aber auch Krafttraining, bei dem Sie Ihren oberen Rücken stärken.

Lebe lieber leidenschaftlich

Sie sind im Herzen eine Rebellin, die darauf pfeift, „was man macht“ und „was sich gehört“? Ihnen ist wenig Menschliches fremd und Sie finden Eigenarten besser als Etikette? Das ist ein Talent, das Männer rasend anziehend finden: wenn sie eine Frau treffen, mit der sie „unmöglich“ sein können.

Die die männlichen, vergessenen, ein bisschen albernen alten Träume ernst nimmt – z. B. dass er fliegen lernen wollte und in der Nacht über die Wüste schweben! Die Leidenschaft nicht belächelt – und sei es seine für Oldtimer. Die von Abenteuern spricht, als seien sie sofort möglich: morgen früh in Paris frühstücken, warum nicht, nehmen wir deinen Wagen?

So eine Frau, die ihnen Denkhemmungen nimmt – diese Frau wollen sie am liebsten nicht mehr gehen lassen.

Cool ist so out!

Meine Feldforschung zum Thema „Cool gucken oder lieber natürlich lächeln?“ hat ergeben: Frauen, die sich spröde, „geheimnisvoll“ oder unnahbar zeigten, wurden nur von wenigen Männern angesprochen, die die Dame zwar „knacken“, aber nicht kennenlernen wollten. Die Mehrheit der Kerle widmete sich lieber den Damen, die schüchtern bis strahlend lächelten. Fazit: Coolness ist langweilig und blutleer.

PS: Essen Sie. Frauen, die in Gegenwart von Männern nichts zu sich nehmen oder „nur was Leichtes“ mit fettfreiem Dressing – nun ja. Männer stellen Essen mit körperlicher Sinnlichkeit auf eine Stufe. Machen Sie ihm Appetit!

Sexuelle Kompetenz

Sexy sein heißt nicht, sexy auszusehen

Tiefes Dekolleté, enger Lederrock, rote Lippen: Es gibt viele Möglichkeiten, sich erotisch zu (ver)kleiden. Doch selbst das heißeste Outfit verfehlt seine Wirkung, wenn Auftritt und Einstellung nicht übereinstimmen – sprich: wenn das erotische Selbstbewusstsein nur halb so hoch ist wie die Highheels!

Sichtbare Signale der Erotik sind bestenfalls der Köder, aber niemals der Haken, an dem Männer sich verfangen. Catherine Hakim wählte für den „inneren Sex“ den Begriff der „sexuellen Kompetenz“. Es ist eine Kombination aus der persönlichen Einstellung gegenüber Lust und Sex, dem Wissen über Sexualität und dem Mut und der Neugier herauszufinden, was noch alles möglich ist.

Nehmen Sie Ihren Sex wichtig – nicht seinen

Die meisten Ratschläge in Sachen Sex beziehen sich darauf, wie eine Frau dem Mann gefallen soll. Sonderlich kompetent ist das allerdings nicht: Am meisten wird jene begehrt, die einem Mann zeigt, wie er ihr gefallen kann!

Sicher: Männer genießen es, wenn sie nach Strich und Faden fertiggemacht werden. Aber noch mehr, wenn sie sich als guter Liebhaber fühlen dürfen. Geben Sie ihm Gelegenheit zur Aktivität: Seien Sie träge, räkelig, zeigen Sie ihm Ihre reizstärksten Stellen – damit machen Sie ihn glücklich!

Nehmen Sie seinen Sex wichtig – nicht den der Allgemeinheit Wer mit einer Klischeevorstellung über Männer ins Bett geht, der wird auch nur Klischeesex haben. Trauen Sie Ihren eigenen Erfahrungen mehr als allem, was Sie gelesen haben – vor allem Statistiken, wie viele Männer angeblich rasierte Frauen/Frauen in Korsetts/Blowjobs in der Dusche lieben.

Jeder Mann liebt anders. Ihre forschende Neugier ist das größte Geschenk, das Sie ihm machen können.

Nehmen Sie Sex wichtig – aber sich noch viel mehr

Unverklemmte Sinnlichkeit und ein aktiver, vorurteilsfreier Spieltrieb: Das ergibt genau die sexuelle Einstellung, die wahnsinnig anzieht. Und ja, es ist einer Frau anzumerken, wie sie zu Gelüsten und zu ihrem Unterleib steht.

Es drückt sich oft in nicht-sexuellen Kleinigkeiten aus, z. B. ihrem Gang oder der Art, wie sie tanzt. Ganze Bücher wurden darüber geschrieben, wie Frauen sich als erotisches Wesen ernst nehmen, Vorurteile und Leistungsdruck abbauen und beginnen, ihre sexuelle Energie als Kraft für sich zu erkennen – denn das funktioniert nicht mit einem kühnen Trick und drei Atemübungen. Lesen Sie? Dann lesen Sie: zum Beispiel „Frau“ von Natalie Angier.

Die feminine Seite

Ich bin Frau und das ist auch gut so! Liebe lebt von Gemeinsamkeiten, Erotik von den Unterschieden der Beteiligten: Ihre Weiblichkeit, der kleine (geschlechtliche) Unterschied, ist der fünfte Aspekt Ihres erotischen Kapitals.

Wenn ich mich so in der Disco umschaue, gibt es nur zwei weibliche Erscheinungsweisen: in Hosen und betont unsexy – und der Luder-Look, betont übersexy. Haben wir uns immer noch nicht vom Feminismus erholt? Im Zuge der Gleichberechtigung wurde uns Frauen eingeimpft: Du darfst nicht zu schön sein, um beruflich ernst genommen zu werden, du darfst nicht zu sexy auftreten, um nicht als billig verurteilt zu werden!

Da wünsche ich mich für einen Augenblick nach Frankreich: Die klassische Französin trägt zu jedem Anlass Highheels und macht Karriere – und käme nie auf die Idee, dass ein feminines Outfit nur Männer betören, Frauen verraten und ihre beruflichen Erfolgschancen mindern würde.

Das Geheimnis: Seien Sie selbstverliebt! Zeigen Sie sich konsequent in Outfits, in denen Sie sich gefallen, nicht in solchen, in denen Sie einem Rollenbild entsprechen.

Fazit

Trauen Sie sich, Ihre Weiblichkeit niveauvoll herauszustellen, spielen Sie mit den Möglichkeiten, die Kleidung, Dessous, Schmuck, Accessoires und Kosmetik bieten! Ziehen Sie sich an um der Lust willen, eine Frau zu sein: Das ist jene Sorte weiblicher Stolz, der so selbstsicher, so anders macht!