Wechselatmung: Die Atemübung gegen Schlafprobleme und innere Unruhe
Schlafprobleme, Aufregung, Unruhe - wer die Wechselatmung beherrscht, ist gegen diese Probleme gewappnet. Die Atemübung ist leicht zu lernen und beruhigt sofort.
Vor kurzem saß ich im Flugzeug. Ich würde nicht direkt behaupten, dass ich Flugangst habe, aber sagen wir es mal so: Fliegen ist nicht gerade mein Hobby. Nun befand ich mich unglücklicherweise zum Zeitpunkt des ersten Herbststurmes auf dem Rückflug aus dem Urlaub. Bereits zehn Minuten nach Start begannen die Turbulenzen, die bis zur Landung drei Stunden später anhielten. Ich weiß, dass das Flugzeug das sicherste Verkehrsmittel ist. Doch bei jedem Luftloch fing mein Herz wie verrückt an zu pochen. Das ist nicht nur unangenehm, sondern auf Dauer auch sehr anstrengend für den Körper. Also erinnerte ich mich an eine Technik, die mir meine Yoga-Lehrerin einst zeigte.
Ich zählte ruhig bis vier, bis acht, bis sechs. Und merkte, wie sich mein Herzschlag bereits nach der ersten Runde beruhigte. Obwohl ich selbst nicht daran glaubte, funktionierte die Wechselatmung sofort. Über den gesamten Flug verspürte ich eine Art innere Ruhe.
Die Wechselatmung wird auch Anuloma Viloma genannt und gehört zu den Basis-Atemübungen im Yoga. Sie beruhigt den Geist augenblicklich und hilft damit nicht nur gegen innere Unruhe und Nervosität, sondern auch gegen Schlafstörungen.
Ziel der Übung ist es, sich nur auf den Atem zu konzentrieren und ganz bei sich anzukommen. Dabei entspannt der Körper automatisch, die Herzfrequenz beruhigt sich und wir fühlen uns emotional ausgeglichen.
So funktioniert die Wechselatmung
- Setze dich im Schneidersitz aufrecht hin. Achte aber darauf, dass du gemütlich sitzt.
- Klappe Zeigefinger und Mittelfinger der rechten Hand an den Daumenballen. Diese Fingerhaltung nennt sich das Vishnu Mudra.
- Mit Daumen und Ringfinger wirst du während der Übung die Nasenlöcher sanft verschließen.
- Atme tief ein, entspanne die Schultern, schließe die Augen, atme wieder Aus.
- Verschließe mit dem Daumen das rechte Nasenloch und atme auf der linken Seite ein, während du bis vier zählst.
- Verschließe beide Nasenlöcher und halte die Luft acht Sekunden an.
- Öffne das rechte Nasenloch und atme ruhig aus, während du bis sechs zählst.
- Halte das linke Nasenloch verschlossen, atme rechts wieder ein, während du bis vier zählst.
Nun wiederholt sich der Vorgang: Abwechselnd auf einem Nasenloch aus- und einatmen, Luft anhalten, auf der anderen Seite wiederholen.
Wichtig: Hierbei sollte kein Druck ausgeübt werden. Wenn du merkst, dass dir das Luftanhalten Probleme bereitet, zwinge dich nicht dazu, sondern verkürze die Zeit eigenständig, bis du dich wohlfühlst.
Wiederhole die Übung einige Runden. Du wirst merken, dass du dich deutlich entspannter und ruhiger fühlst. Deswegen eignet sich die Atemübung auch ideal als Einschlafhilfe.
Übrigens: Die Wechselatmung soll auch vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten und bei Heuschnupfen und Asthma helfen. Die Atemwege entspannen, der Körper schöpft Kraft und das Immunsystem wird gestärkt.
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(ww4)