Wird oft unterschätzt

Welche Anzeichen warnen während der Fahrt vor aufkommender Müdigkeit?

Eigentlich wissen wir es alle: Übermüdung ist am Steuer keine gute Sache, doch immer wieder kommt es zu müdigkeitsbedingten Unfällen. Das muss nicht sein. Wie du Anzeichen von Müdigkeit am Steuer erkennen kannst, verraten wir dir.

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In Deutschland passieren jedes Jahr Tausende Unfälle aufgrund von Übermüdung (Stand 2019: 2043 Unfälle; Quelle: ADAC). Da stellst du dir bestimmt die Frage: Wie wirkt sich Müdigkeit beim Fahren aus? Dabei ist es eigentlich nicht schwer zu erkennen, wann du müde bist und entsprechend zu reagieren. Welche Anzeichen warnen während der Fahrt vor aufkommender Müdigkeit?

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Wie wirkt sich Müdigkeit beim Fahren aus?

Wer im Auto müde ist, auf den können viele Gefahren zukommen. Du wirst unkonzentrierter und achtest durch die Übermüdung nicht mehr so genau auf alles, wie du eigentlich müsstest.

Hast du seit 17 Stunden nicht mehr geschlafen, reagiert dein übermüdeter Körper darauf so, als hättest du 0,5 Promille Alkohol im Blut. Als Vergleich könntest du ein Glas mit 0,5 Litern Bier nehmen. Wenn du 60 Kilogramm wiegst und das trinkst, hast du etwa 0,4 Promille. Nach 22 Stunden fährst du dann schon wie mit 1,0 Promille. Würdest du wohl eher weniger machen.

Leidest du dazu noch an Einschlaf- oder Durchschlafstörungen, hast du ein doppelt so hohes Risiko, einen Unfall wegen Übermüdung zu bauen. Das gleiche gilt auch bei Schlaf-Apnoe, wie der BR in Berufung auf Schlafforscher schreibt.

Das alles wirkt sich auch auf die Verkehrssicherheit aus. Wenn du müde im Auto sitzt, gefährdest du nicht nur dich, sondern auch deine Mitinsassen und die anderen Verkehrsteilnehmer.

Sollte dich der Sekundenschlaf übermannen, kann es schnell zu schweren Unfällen kommen. Der Unterschied zu normalen Unfällen ist, dass du es nicht mehr mitbekommst, wenn etwas passiert. Du bremst also nicht und rast ungebremst in Fußgänger, andere Autos, gegen einen Baum oder aus der Kurve. Das sind alles keine Momente, die du gerne erleben willst.

Fällst du am Steuer in den Sekundenschlaf, fährst du mit 100 km/h folgende Strecken blind und ohne Reaktionsmöglichkeit:

  • 1 Sekunde: 27,8 Meter
  • 5 Sekunden: 138,9 Meter
  • 10 Sekunden 277,8 Meter

Das ist ganz schön weit – und arg viel weiter kommst du in der Regel im Sekundenschlaf durch Übermüdung auch nicht mehr, denn irgendwo wartet dann auch das nächste Hindernis. Also ist es wichtig, die aufkommende Müdigkeit rechtzeitig zu erkennen.

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Welche Anzeichen warnen während der Fahrt vor aufkommender Müdigkeit?

Um die Übermüdung zu erkennen, braucht es eigentlich nicht viel, denn die Anzeichen von Müdigkeit sind sehr eindeutig. Wenn du eines der folgenden Anzeichen verspürst, solltest du unbedingt eine Pause oder gleich ein Nickerchen einlegen, rät der ADAC:

  • nicht unterdrückbares Gähnen
  • Nackenschmerzen
  • Straße fühlt sich immer enger an
  • starrer Blick auf die Straße
  • Schreckhaftigkeit
  • Aggressivität
  • Nervosität
  • beklemmendes Gefühl/innere Unruhe
  • Bewegungsdrang
  • Augenlider werden schwer
  • häufiges Blinzeln
  • häufiges Augenreiben
  • Augen brennen
  • verschwommene Sicht
  • plötzliches Abbremsen oder Beschleunigen
  • Schlangenlinien
  • Verkehrsschilder, Ausfahrten oder Abzweigungen werden übersehen
  • Erinnerung an letzte Kilometer ist schwammig
  • Frösteln

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Übermüdung: Diese Strafen warten beim Unfall

Baust du einen Unfall durch Einschlafen am Steuer, kommt einiges auf dich zu. Du bist deinen Führerschein erstmal los, doch dabei bleibt es nicht.

Ist die Folge der Übermüdung der ursächliche Grund für einen Crash, bekommst du zusätzlich noch eine Geldstrafe oder – je nach Schwere des Vergehens – eine Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren. Also ist es wirklich wichtig, immer darauf zu achten, möglichst ausgeruht Auto zu fahren. Alkohol verstärkt die aufkommende Müdigkeit zusätzlich.

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Was hilft gegen Müdigkeit?

Diese Frage beantworten sich viele mit Kaffee, frischer Luft und lauter Musik. Diese Antworten sind aber allesamt falsch, denn von diesen Mitteln wird dringend abgeraten.

Zwar kann der Kaffee dich kurzfristig aufputschen, aber die Wirkung des Koffeins lässt spätestens nach zwei bis drei Stunden nach und überdeckt die Übermüdung nur. Auch frische Luft und laute Musik helfen nur kurzzeitig.

Wichtig ist es beim Autofahren, dass du immer ausgeruht am Steuer sitzt. Zudem solltest du – sofern du einen klassischen Schlafrhythmus hast, nicht zwischen zwei und fünf Uhr mit dem Auto fahren.

Bist du länger unterwegs, solltest du mindestens alle zwei Stunden eine Pause einlegen und im Zweifel ein kleines Nickerchen von 20 bis maximal 30 Minuten gegen die aufkommende Müdigkeit machen. Trinkst du vor dem Nickerchen ein Käffchen, bist du danach wieder fitter. Insgesamt sollte eine Fahrt nicht länger als zehn Stunden am Stück dauern.

Zudem ist es sehr hilfreich, wenn du auf Alkohol und schweres Essen verzichtest. Wenn du irgendwo daheim essen gehst, ist das natürlich etwas anderes, als wenn du in der Mitte deiner Autofahrt in den Urlaub ein besonders gehaltvolles Gericht zu dir nimmst. Da solltest du lieber etwas Leichtes zu dir nehmen.

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