Zahnfleischpflege: Darauf solltest du achten
Nicht nur die Zahnhygiene ist wichtig. Auch die Zahnfleischpflege sollte auf keinen Fall vernachlässigt werden. Hier findest du die wichtigsten Fakten dazu.
- Zahnfleischpflege: Zahnbürstenart ist nicht egal
- Zahnseide ist nicht nur für die Zähne gut
- Ist Zahnfleischpflege mit Naturmitteln effektiv?
- Eine professionelle Reinigung tut dem Zahnfleisch gut
- Leichtes Zahnfleischbluten ist nicht harmlos
- Ist Zahnfleisch, das nicht blutet, gesund?
- Das Zahnfleisch kann geheilt werden
Anständiges Zähneputzen allein reicht für eine gesunde Mundhygiene nicht aus. Denn nicht nur gesunde Zähne sind wichtig, sondern auch das Zahnfleisch (lat. Gingiva) muss berücksichtigt werden.
Sein Job in unserem Mund ist ein wichtiger. Es dichtet die Eintrittsstellen der Zähne in den Kieferknochen ab und hält die Zähne an ihrem Platz. So schützt es nicht nur deren schmerz- und temperaturempfindliche Hälse – sein Zustand kann für die umfassende Gesundheit des Menschen entscheidend sein. Wer glaubt, Zahnfleisch, das nicht blutet, sei gesund, irrt. Das ist nur einer von vielen Irrtümern, die wir hier aufklären wollen. Hier findest du die wichtigsten Fakten zur Zahnfleischpflege.
Zahnfleischpflege: Zahnbürstenart ist nicht egal
Zu harte oder zu allen Seiten wegstehende Borsten können das Zahnfleisch verletzen. Deshalb benutzt du besser eine Bürste mit weichen bis mittelharten Borsten.
Wichtig: Wer schon Probleme mit dem Zahnfleisch hat, wendet ausschließlich möglichst weiche Borsten an. Grundsätzlich ist die Bürste spätestens nach drei Monaten zu wechseln, denn sie beherbergt mit der Zeit immer mehr Bakterien. Nach einer Erkältung oder einer Erkrankung im Mund (z. B. Pilzinfektion) die Bürste sofort wechseln.
Putztipps: Nicht hin- und herschrubben, sondern rütteln. Dafür setzt man die Bürste (auch die elektrische) in einem 45-Grad-Winkel am Zahnfleischrand an und bewegt sie leicht rüttelnd auf der Stelle. Das holt Speisereste aus den Zwischenräumen und großen Zahnfleischtaschen, löst zudem Beläge. Dann streicht man mit der Bürste in einer leichten Drehung in Richtung Kaufläche.
Mit den weichen oder mittelfesten Borsten sollte man das Zahnfleisch auch direkt vorsichtig massieren: mindestens einmal täglich nach dem Putzen. Das fördert die Durchblutung und steigert die lokale Abwehr- und Selbstheilungskraft.
Zahnseide ist nicht nur für die Zähne gut
Zahnseide ist auch wichtig für die Zahnfleischpflege. Gingivitis (Zahnfleischentzündung) und Parodontitis (Entzündung des tieferen Zahnhalteapparats) steigern die Risiken für eine Lungenentzündung, Adernverkalkung, Herzentzündung und -infarkt sowie für Schlaganfall. Denn Bakterien aus dem Zahnfleisch können in die Blutbahn eindringen und Schäden im Körper verursachen.
Zur Vorbeugung und für gesundes Zahnfleisch gilt: täglich Zahnseide benutzen. Sonst bilden sich in den Zwischenräumen Bakterienbeläge (Plaques), aus denen Erreger ins Gewebe eindringen, es entzünden und sich ausbreiten können.
Ist Zahnfleischpflege mit Naturmitteln effektiv?
Spülungen mit Sonnenblumen- oder Kokosöl (bio), auch das Aufpinseln einer Rhabarberwurzel- oder Salbeitinktur (Apotheke) pflegen das Zahnfleisch. Ist es empfindlich, kann das Schüßler-Salz Nr. 4 Kalium chloratum (Verdünnung D6) helfen (3- bis 6-mal täglich je 1 Tablette).
Eine professionelle Reinigung tut dem Zahnfleisch gut
Die professionelle Zahnreinigung (PZR) ist eine wichtige Vorsorge und ein wichtiger Bestandteil der Zahnfleischpflege. Dabei kommt der Zahnarzt oder die Prophylaxe-Assistentin mit Instrumenten in die Zahnfleischtaschen. Diese erreicht man weder mit der Bürste noch mit der Seide. Kosten: je nach Aufwand ab ca. 50 Euro, idealerweise zweimal jährlich.
Leichtes Zahnfleischbluten ist nicht harmlos
Kommt es zu Blutungen, geht man besser zum Zahnarzt. Denn das deutet auf eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) oder Entzündung des tieferen Zahnhalteapparats (Parodontitis) hin. Durch solch ein bakteriell verursachtes Problem kann sich der Kieferknochen auf Dauer abbauen, es droht Zahnverlust.
Ist Zahnfleisch, das nicht blutet, gesund?
So einfach ist es leider nicht immer. Zum Beispiel kann das Alarmzeichen bei Rauchern in fortgeschrittenem Stadium unbemerkt bleiben: Nikotin verengt die Adern, sodass Blutungen nur minimal sind. Zudem senkt das Nervengift die Schmerzempfindlichkeit im Zahnfleisch.
Das Zahnfleisch kann geheilt werden
Ist eine Parodontitis so weit fortgeschritten, dass Antibiotika infrage kommen, bietet die photodynamische Therapie (PDT) eine effektive, schonende Alternative. Damit werden Erreger in den Zahnfleischtaschen bekämpft. Denn dort können Antibiotika die Bakterien oft nicht erreichen. Stattdessen tötet ein mit Laserlicht aktivierter Wirkstoff sie ab. Manche Kassen bezahlen auf Anfrage (ab ca. 75 Euro).
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