5 neue Ratschläge, die alle Mütter ihren Kindern unbedingt geben sollten
Welche Ratschläge sollten Mütter ihren Kindern im 21. Jahrhundert geben? Einige sind veraltet, andere schädlich. Diese 5 neuen Ratschläge helfen Kindern am meisten.
Die Psychologin und Buchautorin Emma Seppälä weiß, welche Ratschläge Kinder glücklicher und erfolgreicher im Leben machen. Angelehnt an ihre Theorie, ergeben sich folgende 5 Ratschläge für Eltern, die sie ihren Kindern mit auf den Weg geben sollten - und welche nicht.
Eltern-Ratschlag 1: "Lebe im Jetzt."
Früher trichterten Eltern ihren Kindern ein: "Denk an deine Zukunft!" und hofften, dass es mit diesem Ratschlag den Kindern einmal besser ergehen wird, als es ihnen ergangen ist.
Heute wissen Experten: Wer zu viel über seine Zukunft grübelt, verläuft sich in Gedanken voller Sorgen. Doch wer sich zu viel sorgt, wird von Ängsten geplagt. Das führt auf Dauer zu negativen Emotionen wie Zorn, Reue und andauerndem Stress - vor allem, wenn etwas nicht so läuft, wie man es "geplant" hat.
Wer aber dauernd unter Anspannung steht und sich selbst unter Stress stellt, wird schnell merken, dass sich das auf sein Gedächtnis negativ auswirkt. Gestresste Menschen werden vergesslich. Zudem wird mit Stress das Gegenteil von dem erzielt, was man eigentlich wollte: eine beeinträchtigte Leistung.
Laut der Psychologin Seppälä sind Kinder glücklicher, wenn sie lernen, im Hier und Jetzt zu leben. Glückliche Menschen - sowohl Kinder als auch Erwachsene - sind leistungsfähiger, kreativer und können lösungsorientierter denken und handeln. Zudem machen positive Gefühle Menschen stressresistenter und helfen ihnen dabei, Rückschläge schneller und einfacher zu verarbeiten, als unglückliche Menschen.
Selbstverständlich sollten auch Kinder grobe Zukunftsziele haben, auf die sie (mehr oder weniger) langfristig hin arbeiten - wie etwa eine gute Note, ein gutes Zeugnis oder einen Berufswunsch. Wünsche, Träume und Ziele kommen bei Kindern aber fast von alleine. Für die Fähigkeit, im Moment zu leben, das Jetzt auszukosten, benötigen Kinder aber die Motivation und den Ansporn ihrer Eltern.
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Eltern-Ratschlag 2: "Lerne, dich zu entspannen und nichts zu tun."
Viele Eltern neigen - häufig aus eigener Erfahrung - dazu, ihren Kindern zu vermitteln, dass es ein Leben ohne Stress nicht gibt. Dass Stress selbstverständlich im Leben ist und man da "einfach durch muss."
Viele Erwachsene sind daran gewöhnt, dass von ihnen zu viel abverlangt wird. Sie sind übermüdet, gestresst und überarbeitet. Für Ruhe und Entspannung bleibt kaum Zeit. Kein Wunder also, dass der Dauerstress mit der Zeit als Normalität akzeptiert wird - und häufig in dieser Art an seine Kinder vermittelt wird.
Dass viele Erwachsene wegen dem Stress Schlafprobleme haben, einen Tag ohne Koffein, Zigaretten oder auch ohne ein Gläschen Alkohol nicht überstehen können, wird selten bedacht bei der Frage, ob der stressige Alltag wirklich so "normal" ist, wie viele Menschen annehmen. Erst wenn Depression und Burnout zu Volkskrankheiten mutieren, werden viele Menschen skeptisch.
Um Kindern einen entspannten und ausgeglichenen Alltag zu bescheren, sollten sie schon früh lernen, einfach mal nichts zu tun. Statt dem alten Eltern-Ratschlag "Unternimm doch mal was!" ist ein "Lerne, das Nichtstun zu genießen" heute angebrachter denn je.
Meditation, Yoga und Atemübungen zur Entspannung helfen nicht nur den Eltern, sondern auch ihren Kindern, vom stressigen Alltag abzuschalten. Sich auszuklinken und in aller Ruhe auf sich selbst zu besinnen hilft Menschen, mit dem (Leistungs-)Druck, den sie von außen erfahren - oder sich selbst machen - viel besser umzugehen.
Eltern-Ratschlag 3: "Probiere alles einmal aus - und lerne zu scheitern."
Viele Eltern tendieren dazu, ihre Kinder schnell - und mit guten Absichten - in eine Schublade zu stecken. Ist die Tochter gut in Naturwissenschaften, wird sie schnell als das "Mathegenie" vorgestellt. Liegt die Stärke des Sohnes im Deutschunterricht, wird er schnell als "zukünftiger Schriftsteller" beschrieben.
Mit diesen vorschnellen Einordnungen - mit denen Eltern meist nur ihren Stolz verpacken und sicher nichts Böses dabei denken! - läuft man aber Gefahr, das Kind nicht genug zu ermutigen, auch andere Talente zu entdecken.
Besser ist es, so raten Experten wie Psychologin Seppälä, Kinder dazu zu ermutigen, alles auszuprobieren, bevor sie sich auf eine einzige Sache konzentrieren. Wer seinen Sohn nicht direkt in den Fußballverein schickt, sondern ihn davor noch ein Probetraining im Tenns-, Judo- oder Tanzverein machen lässt, kann darauf vertrauen, dass der Sohn für sich anschließend die richtige Entscheidung trifft. Und wer der zahlenbegabten Tochter freien Zugang zu Büchern, Theaterstücken oder Filmen gewährt, wird vielleicht staunen, dass ihr Literatur noch besser liegt als Biologie, Physik und Mathematik.
Eltern, die ihren Kindern aus den falschen Gründen Zugang zu ihren vermeintlichen Schwächen verwehren, nehmen ihren Kindern die Möglichkeit, ihre Stärken und Schwächen zu entdecken. Ein "falscher Grund" ist etwa die Angst der Eltern, dass das Kind in seinem Vorhaben scheitern könnte, es enttäuscht und traurig ist.
Keine Mutter, kein Vater will sein Kind traurig sehen, geschweige denn es traurig machen. Doch nur so lernt das Kind, mit Niederlagen umzugehen. Es lernt Frustrationen und Enttäuschungen zu ertragen und auch - was noch viel wichtiger ist - dass eine Niederlage es nicht zum Versager macht. Dass eine Enttäuschung kein Weltuntergang ist. Das Kind lernt resilient und stark zu sein.
Eltern sollten ihren Kindern beibringen, dass sie alles lernen können - alles, was sie dafür müssen, ist, es einfach auszuprobieren.
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Eltern-Ratschlag 4: "Versetz dich in die (Gefühls-)Lage der anderen."
Zahlreiche Studien haben bewiesen, dass das Sozialleben von Kindesbeinen an Einfluss darauf hat, wie glücklich, wie gesund jemand ist und sogar, ob er ein langes Leben vor sich hat.
Die Beziehungen zu unseren Mitmenschen prägen uns dermaßen, dass sie mit ausschlaggebend dafür sind, welche Fähigkeiten wir erwerben, wie sich unser Wissen erweitert und wie viel Erfolg wir im Leben haben. Experten empfehlen Eltern, die Weichen dafür schon von klein auf bei ihren Kindern zu legen.
Sympathische, freundliche Menschen haben nachweislich mehr Erfolg im Beruf, in Beziehungen und Freundschaften. Was diese Menschen von unsympathischen Menschen unterscheidet ist dabei vor allem eins: Sie konzentrieren und interessieren sich nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Menschen in ihrem Umfeld. Demnach ist die vor allem in westlichen Industriestaaten wie Deutschland und den USA dominierende Denke, ständig mit allen in Konkurrenz stehen zu müssen, genau der falsche Ansatz, um Erfolge zu erzielen.
Psychologen zufolge sind Kinder von Natur aus mitfühlend. Fördern Eltern dieses Mitgefühl und die Barmherzigkeit, fördern sie dadurch auch die Hilfsbereitschaft ihres Kindes. So können Eltern die Empathiefähigkeit ihres Kindes fördern, indem sie es auffordern zu überlegen, wie sich jemand anders wohl fühlen mag in verschiedenen Situationen.
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Eltern-Ratschlag 5: "Sei gut zu dir selbst."
Viele Eltern wurden selbst dazu erzogen, sich selbst weniger wichtig zu nehmen. Ob Arbeiten bis zum Umfallen oder Trainieren bis der Arzt kommt - viele Erwachsene neigen dazu, unachtsam mit sich, ihrem Körper und ihrer Psyche umzugehen.
Doch spätestens, wenn man seine Gesundheit auf's Spiel setzt, an einer unheilbaren Krankheit leidet oder nahestehende Personen sterben, bemerkt man, dass der eigene Körper (und die eigene Psyche) das wichtigste Instrument ist, das man selbst zum Leben benötigt. Ohne einen gesunden Körper und eine gesunde Psyche gestaltet sich das Leben oft schwieriger.
Psychologen empfehlen deshalb, Kindern schon früh beizubringen, sich selbst gut zu behandeln. Sie sollten früh lernen, sich selbst so gut zu behandeln, wie sie einen Freund oder Verwandten, den sie lieben, behandeln würden. Kinder sollen sich so lieben lernen, wie sie sind - mit all ihren (vorteilhaften und weniger vorteilhaften) Charaktereigenschaften, die sie haben. Ist das Kind schüchtern? Vielleicht findet es gut, schüchtern zu sein. Ist es extrovertiert? Dann ist es auch gut, dass es so ist, wie es ist.
Bekommt ein Kind hingegen vermittelt, dass eins seiner Charaktereigenschaften "schlecht" ist - etwa, indem man einem introvertierten Kind sagt, es solle mal "mehr aus sich heraus kommen" - kann das Kind unsicher (somit auch ängstlich) und selbstkritisch werden. Selbstkritik ist allerdings nur in geringem Maß gesund - für Menschen jeden Alters. Wer selbstkritisch ist, legt seinen Fokus auf seine schlechten Eigenschaften, statt auf die guten. Auf Dauer schadet es dem Selbstwertgefühl und -bewusstsein. Auch für Niederlagen, die im Leben widerfahren, gibt sich ein selbstkritischer Mensch viel öfter selbst die Schuld, als die Umstände dafür verantwortlich zu machen. Das Risiko, an Depressionen zu erkranken - auch bei Kindern - steigt dadurch drastisch an.
Wer seinen Kindern aber beibringt, gut zu sich selbst zu sein und sich so zu akzeptieren wie es ist, schenkt ihnen etwas Unbezahlbares: Selbstliebe.
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