Erziehung

6 einfache Dinge, die wir von dänischen Eltern lernen können

Menschen in Dänemark gehören zu den glücklichsten der Welt. Grund genug einen Blick auf die Erziehungsmethoden der Dänen zu werfen.

Dänische Eltern machen in der Erziehung einiges anders. (Symbolbild)
Dänische Eltern machen in der Erziehung einiges anders. (Symbolbild) Foto: pixdeluxe/iStock
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Dänische Eltern haben es offenbar heraus, wie man Kinder möglichst kinderleicht und effektiv erzieht. Da gibt es einige Dinge, die wir von ihnen lernen können.

Im Juni 2017 ergab eine Studie, dass dänische Babys am seltensten schreien - britische, italienische und kanadische Babys dagegen am häufigsten.

Die dänische Psychotherapeutin Iben Dissing Sandahl hat sich mit einer amerikanischen Mutter zusammengesetzt, um ein Buch zu schreiben: "The Danish Way of Parenting" - dt. etwa: Die dänische Art Kinder zu erziehen. Auf der Internetseite "The Danish Way of Parenting" teilen die Autorinnen einige typisch dänische Erziehungsweisen mit den Lesern. Die da wären:

Dänische Eltern sind ehrlich

Authentisch zu sein steht von Anfang an auf dem Erziehungsplan dänischer Eltern. Die Autorinnen sehen dabei eine Parallele zwischen dänischen Filmen und dänischer Erziehung: In dänischen Filmen findet man äußerst selten ein Happy End. Und sogar dänische Märchen (etwa "Die kleine Meerjungfrau" von Hans Christian Anderson) hat im Original kein Happy End. Erst in der amerikanischen Disney-Version wendet sich in dem Märchen alles zum Guten.

Die Dänen bevorzugen das Abbild der Realität - wo sich eben nicht immer alles zum Guten wendet. Diese Sichtweise bringen sie schon ihren Kindern bei. So loben Dänen ihre Kinder nur dann, wenn sie es wirklich für lobenswert halten - statt, wie vielen deutschen Familien üblich, Kinder für alles Mögliche zu loben.

Dabei kommt es Dänen immer darauf an, das Richtige zu loben: Statt für eine gute Note die Intelligenz eines Kindes zu loben, würden dänische Eltern eher die harte Arbeit und Disziplin des Kindes loben. Dadurch fördern sie Eigenschaften des Kindes, die es aktiv beeinflussen kann.

Dänische Eltern lehren Kinder Optimismus

Wie gehen Dänen mit stressigen, unangenehmen Situationen um? Und wie mit schlechten Umständen, auf die sie keinen Einfluss haben - wie etwa das verregnete Wetter? Ganz einfach: Sie folgen dem Motto "Wenn du etwas nicht ändern kannst, ändere deine Sichtweise darauf!"

Konkret bedeutet das etwa: Wenn es kalt und regnerisch ist, ärgern sich Dänen nicht über das Wetter, sondern denken "Gut, dass gerade kein Urlaub ist!" Für Dänen geht es immer um den richtigen Blickwinkel. Also achten sie auch darauf, wie sie ihrem Kind sprachlich die Welt näher bringen und beschreiben.

Ein optimistischer Wortschatz und positive Kommentare der Eltern bilden das Weltbild der Kinder. Ist ihr Weltbild positiv, geht das Kind glücklicher durchs Leben.

Dänische Eltern lehren ihre Kinder Empathie

Empathie macht die Welt zu einem besseren Ort - davon sind die Autorinnen überzeugt. Sogar in dänischen Schulen wird bewusst Empathie gelehrt. In dem Programm "Step by Step" schauen sich Kinder Fotos von anderen Kindern an, die entweder traurig, glücklich, wütend etc. schauen. Dann werden die Kinder gefragt: "Was glaubst du, wie sich das Kind auf dem Foto fühlt? Kannst du es in Worte fassen, es beschreiben?"

Dadurch lernen die Kinder zum einen, die Mimik anderer Menschen zu verstehen. Zum anderen lernen sie Empathie, Mitgefühl. Das verbessert ihre Fähigkeit, mit anderen Menschen umzugehen, sie zu verstehen - und letztendlich auch ihre Fähigkeit, in einer Gesellschaft zu leben, Beziehungen aufzubauen.

Dänische Eltern stellen ihren Kindern keine Ultimaten

Dänische Eltern erwarten von ihren Kindern keine bedingungslose Hörigkeit. Stattdessen erwarten sie von ihren Kindern, dass sie eigene Verantwortung übernehmen - und unterstützen sie dabei. Der Respekt in dänischen Familien ist nicht einseitig. Eltern respektieren ihre Kinder auf jene weise, wie sie von ihren Kindern respektiert werden möchten.

Hilfsbereitschaft und Geduld sind bei Dänen oberstes Gebot - da mögen die Kinder noch so stur oder quengelig sein. Dem Kind ein Ultimatum zu stellen oder "bis drei zu zählen", würde dänischen Eltern nie in den Sinn kommen.

Dänische Eltern verbringen viel "Hygge" mit den Kindern

"Hygge" heißt übersetzt etwa: es sich gemeinsam gemütlich machen. Dazu gehört, zusammen zu spielen, essen, kuscheln, musizieren, etwas zu unternehmen. Dabei geht es nicht darum, was man tut. Im Vordergrund steht die gemeinsame Zeit. Bei Dänen steht das "wir" vor dem "ich."

Dänische Eltern wissen: Je mehr Zeit man mit seiner Familie, seinen Freunden verbringt, desto  glücklicher sind alle Beteiligten.

Dänische Eltern lassen ihre Kinder einfach machen

Die Kinder einfach Spielen lassen steht ganz oben auf der Liste dänischer Eltern. Während in vielen deutschen und amerikanischen Familien der Alltag der Kinder durchgetaktet ist (Schule, Sportverein, Hausaufgaben machen, Großeltern besuchen, Nachhilfe, Lernen, Schlafen), lassen dänische Eltern ihren Kindern einen größeren Freiraum.

In dieser Freizeit lernen die Kinder sich selbst kennen, erfahren, was sie interessiert und was sie können. Sie lernen dadurch etwas Elementares: Selbstvertrauen. Selbstbewusstsein. Selbsterkenntnis. Die Autorinnen von "The Danish Way of Life" erinnern gerne daran, dass Legosteine - das mitunter beliebteste Spielzeug weltweit - aus Dänemark stammt. Dabei animieren gerade Lego-Steine zu kreativem, individuellem Spiel. Was Kinder aus ihnen machen, obliegt ihrer eigenen Fantasie. Es gibt keine Vorgaben, keine Vorschriften, wie sie mit Lego zu spielen haben.

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(ww7)

Artikelbild und Social Media: pixdeluxe/iStock (Symbolbild)