7 Dinge, für die sich Eltern nicht mehr schämen sollten
Wir Eltern haben einen ständigen Begleiter: unser schlechtes Gewissen! Doch damit machen wir jetzt Schluss, denn für diese 7 Dinge sollten sich keine Eltern mehr schämen!
Rasenmäher-Eltern, Gieskannen-Eltern, Helikopter-Eltern - ein Erziehungstrend ist gefährlicher als der andere, glaubt man den Erziehungsexperten. Dabei sollten wir Eltern lieber öfter auf unser Bauchgefühl hören, als uns von vermeintlichen Erziehungstrends verrückt machen zu lassen. Und wir finden, es sollte Schluss sein mit den falschen Erwartungen und den Vorwürfen! Für diese 7 Dinge, sollten sich Eltern ab sofort nicht mehr schämen!
Unordnung
Wer die Wohnung oder das Haus einer Familie mit Kindern betritt, sieht meist auch auf den ersten Blick, das dort Kinder leben. Schuhe stapeln sich im Flur, die Küche ist voll mit Kindergeschirr und Spielzeug findet sich auch an den entlegensten Ecken des Hauses. Tja, so ist das Leben mit Kindern eben - immer auch ein bisschen chaotisch! Früher, als ich noch keine Kinder hatte, hatte auch alles in meiner Wohnung einen Platz, heute sehe ich das deutlich entspannter.
Klar müssen meine Kinder ihre Zimmer sauber und ordentlich halten, aber ihr Spielzeug verteilt sich quasi automatisch über das ganze Haus. Und ganz ehrlich, wenn ich abends auf dem Sofa sitze und auf dem Teppichboden im Wohnzimmer noch die Piratenschlacht vom Nachmittag aufgebaut ist, erinnert mich das an einen wunderbar spielerischen Tag mit meinen Kids und nicht an Chaos, dass ich sofort beseitigen muss. Und morgen ist schließlich auch noch ein Tag und da will schließlich weitergespielt werden.
Inkonsequenz
Ich bin mir sicher, es gibt keine Eltern, die hundertprozentig konsequent sind! Wie auch wir sind sie schließlich auch nur Menschen. In einer Diskussion mit meinen Kindern wird gerne mal aus einem Nein ein vielleicht und später sogar ein Ja. Warum? Manchmal haben Kinder einfach die besseren Argumente und den ganzen Tag immer nur Nein sagen macht auch keinen Spaß! Warum soll es an einem sonnigen Tag nicht ein Eis geben, obwohl es am Wochenende schon zu viel Süßkram gab und ich mir eigentlich vorgenommen hatte, unter der Woche ein bisschen strenger zu sein. Gut, zugegeben, ich bin vielleicht auch nicht die standhafteste Mama, aber na und? Wenn es um wichtige Erziehungsregeln geht, bleibe ich dagegen hart und das wissen meine Kinder auch. Ich kann mit dieser Form von Inkonsequenz also ganz gut leben.
Fehlende Kreativität
Ich kann nicht basteln und ich kann auch nicht malen! Ich bewundere andere Mütter, die zu Weihnachten selbstgebastelte Karten verschicken! Ich kann das nicht und werde auch nicht so tun, als könnte ich das. Kommen meine Kinder auf diesem Sektor zu kurz und werden von mir möglicherweise zu wenig gefördert? Die ehrliche Antwort lautet: Ja! Stört mich das? Jein. Früher noch deutlich mehr als heute. Früher hatte ich immer ein schlechtes Gewissen, hab zu Weihnachten und Ostern im Bastelladen Unsummen ausgegeben und war immer voller Tatendrang. Am Ende des Tages konnte ich meine Jungs selten motivieren, mit mir zu basteln. In der ersten Zeit habe ich bis tief in die Nacht die Weihnachtsbaumanhänger für die Großeltern und Paten noch selbst gebastelt. Diesen Stress mache ich mir heute nicht mehr.
Urvertrauen stärken: So wird dein Kind selbstbewusst und stark fürs Leben
Meine Stärken und die meiner Kinder liegen aktuell woanders. Wir fahren Fahrrad, bei jedem Wind und Wetter, laufen durch den Wald, entdecken ständig neue Dinge. Wir schaffen uns eigene Fantasiewelten und spinnen die immer weiter. Fehlt es meinen Kindern an Kreativität, nur weil sie nicht gut basteln können? Definitiv nicht! Habe ich noch ein schlechtes Gewissen? Nein, denn Kreativität ist das, was wir draus machen!
Zu viel Fernsehen
Natürlich ist mir bewusst, dass Fernsehen durchaus schädlich für Kinder sein kann. Aber wenn wir Eltern ein Auge darauf haben, was unsere Kinder konsumieren und vor allem die Fernsehzeiten im Blick haben, sollten wir bei diesem Punkt alle ein bisschen gelassen sein. Denn jetzt mögen mal bitte alle Eltern die Hand heben, die noch nie den Fernseher oder das Tablet eingeschaltet haben, um im Homeoffice ungestört an einem wichtigen Meeting teilnehmen zu können oder um einfach mal 10 Minuten nach einem anstrengenden Tag durchatmen zu können. Manchmal verschafft uns das viereckige Kindermädchen wertvolle Minuten, die wir einfach brauchen und dafür sollten wir uns nicht entschuldigen müssen und schon gar nicht schämen!
Fastfood
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist für uns alle wichtig, für Kinder aber ganz besonders, weil sie sich noch im Wachstum befinden. Fast Food und Süßigkeiten auf dem täglichen Speiseplan sind also eigentlich ein No-Go. Aber ab und zu spricht meiner Meinung nach nichts dagegen. Denn ganz ehrlich, wir Eltern haben tagtäglich schon genug um die Ohren, da muss nicht morgens, mittags und abends ein frischgekochtes Essen auf dem Tisch stehen. Wenn also nach einem langen Tag im Homeoffice zum Abendessen zur Tiefkühlpizza gegriffen wird, sollten wir uns nicht dafür schämen! Morgen ist ein neuer Tag und da steht wieder mehr Obst, Gemüse und Vollkornprodukte auf dem Speiseplan.
Genervt sein
Der Tag war lang, vielleicht haben wir bei der Arbeit gerade viel Stress oder wir haben uns über etwas geärgert. Dann will man den Tag schnell beenden, ein bisschen Zeit für sich genießen, doch die Kinder spielen absolut nicht mit. Sie sind laut, hören nicht und wollen schon gar nicht ins Bett. Da können Mama und Papa auch mal laut werden und genervt sein. Dass auch bei uns mal die Nerven blank liegen, ist menschlich. Müssen wir uns für diese Gefühlsausbrüche schämen? Nein, wir tun es aber trotzdem! Warum? Weil niemand seine Kinder gerne anschreit!
Selbstbewusstsein bei Kindern stärken: 8 Tipps für alle Eltern
Ich habe immer sofort ein schlechtes Gewissen, wenn ich mal laut geworden bin, doch statt das an mir nagen zu lassen, erkläre ich meinen Kids, warum ich gerade so reagiert habe. Und auch kleine Kinder verstehen schon, wenn Mama mal sagt, dass die einen harten Tag hatte. Deswegen bringen sich die Kinder noch lange nicht selbst ins Bett und geben mir für den Rest des abends frei, aber sie haben ein Gefühl dafür bekommen, dass Eltern eben auch nicht perfekt sind. Dass auch sie mal einen schlechten Tag haben und nicht so wollen, wie die anderen.
Unregelmäßige Schlafenszeit
Wer schafft es schon, sein Kind jeden Abend um Punkt 19 Uhr im Bett zu haben?! Niemand! Im Sommer ist es abends länger hell und die Kids wollen einfach ein bisschen länger draußen im Garten spielen. Da kann es eben sein, dass es abends auch mal später ins Bett geht. Oder vielleicht ist das Kind so aufgekratzt von einem aufregenden Tag und kommt einfach nicht zur Ruhe. Kennen wir das von uns nicht auch?
Ein weiterer Punkt, wo wir Eltern uns weniger Stress machen sollten, ist bei der Tatsache, das unsere Kinder nicht jede Nacht in ihrem eigenen Bett schlafen. Mal wachen sie nachts auf, weil sie schlecht geträumt haben, besonders unruhig sind oder einfach nur die elterliche Nähe suchen und Geborgenheit brauchen. Und ganz ehrlich, was gibt es etwas Schöneres, als morgens in das Gesicht seines friedlich schlafenden Kindes zu blicken? Das entschädigt sofort für eine unruhige Nacht. Und statt uns zu stressen und uns Schuldgefühle zu machen, sollten wir diese Zeit lieber genießen, denn in ein paar Jahren werden wir sie vermissen.
Also liebe Eltern, bleibt gelassener, seid nicht so streng zu euch und vor allem schämt euch nicht für die kleinen Fehler im Alltag, die passieren uns allen!
Weiterlesen:
Diese 10 Erziehungsfehler sind gefährlich für dein Kind
Erziehung: 5 wichtige Werte, die Eltern ihren Kindern beibringen sollten
7 Verhaltensweisen, mit denen Eltern die Psyche ihrer Kinder für immer prägen