Pille oder Training?

Medikamente und Sport: Was passiert, wenn ich Ibuprofen & Co. nehme und trainiere?

Jan Wälder, Online-Redakteur

Ibuprofen und Sport - oder lieber andere Schmerzmittel? Wie sieht es mit Antibiotika aus? Unser Experte verrät mehr.

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Du nimmst regelmäßig Medikamente und treibst Sport? Vor dem Training schmeißt du öfter mal Ibuprofen oder ein anderes Schmerzmittel ein? Dann solltest du das unbedingt lesen.

Wir haben uns mit Dr. med. Lennart Schleese von der Universitätsmedizin Rostock über Schmerzmittel, Antibiotika und Sport unterhalten, welche Auswirkungen sie haben und wie sie sich miteinander vertragen.

Ibuprofen und Sport: Wie sinnvoll sind Schmerzmittel beim Training?

Der Arbeitstag war anstrengend und der Schädel brummt oder der Rücken schmerzt. Aber jetzt stünde eigentlich der Gang ins Fitnessstudio, das Training im Verein oder eben die Joggingrunde an. Was tun? Einfach mal Ibuprofen einschmeißen und Sport treiben? Oder den Sport dann doch lieber sein lassen?

Dr. med. Lennart Schleese zeichnet ein realistisches Bild der Situationen, in die Sportlerinnen und Sportler hin und wieder kommen. "Ich denke, dass fast jeder Sportler, egal welches Leistungsniveau und welche Sportart betrieben wird, schon einmal bei Schmerzen vor einem Wettkampf zu einer Schmerztablette gegriffen hat", so der Arzt.

Dennoch mahnt er, dass Schmerzen nicht einfach nur eine Laune der Natur seien: "Der Schmerz ist ein Warnzeichen des Körpers, bspw. auf Überlastungen, und sollte nicht dauerhaft missachtet und betäubt werden, da sich daraus hartnäckige Verletzungen entwickeln können."

Die Einnahme des Schmerzmittels unterdrücke nicht einfach nur den Schmerz. Diese Vorstellung von Schmerzmitteln sei zu kurz gedacht, denn "jedes Medikament birgt Risiken und ist prinzipiell ein Gift, das zwar primär Schmerzen lindert, damit aber in die komplexen Stoffwechselsysteme des Körpers eingreift und so an anderer Stelle zu Problemen führt".

Für Frauen gibt es zudem noch den Umstand, dass sie manchmal quasi gezwungen sind, auf Schmerzmittel zurückzugreifen: „Hier kommen erschwerend die monatlichen Menstruationsbeschwerden hinzu, die unabhängig vom Wettkampfplan auftreten und die Sportlerinnen sicherlich immer wieder zur Schmerzmitteleinnahme ‚zwingen‘, um annähernd ihre Leistungsfähigkeit abrufen zu können.“

Ibuprofen, Diclofenac, ASS oder Paracetamol beim Sport? Risiken der Schmerzmittel unterschiedlich

Aber die Medikamente sind nicht alle gleich. Bei der Einnahme von Schmerzmitteln beim Sport kommt es ein stückweit darauf an, welchen Wirkstoff du zu dir nimmst. Denn die Wirkung ist je nach Wirkstoff eine andere.

Die häufigsten gekauften und genommenen Schmerzmittel sind laut Dr. Schleese sogenannte NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika), zu denen beispielsweise die Wirkstoffe Ibuprofen und Diclofenac gehören. "Diese wirken schmerzlindernd, abschwellend und entzündungshemmend und sind somit ideal bei Beschwerden", erklärt der Mediziner die Wirkweise.

Dennoch sei wie bei allen Medikamenten auch die Kehrseite zu betrachten. "Es gibt diverse Nebenwirkungen, wie z.B. leichte bis moderate Nierenschädigungen, Magenbeschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Blutungen), Durchfälle oder Allergien", warnt er.

Die Magenbeschwerden würden bei Ibuprofen auf die Hemmwirkung der Magenschleimproduktion zurückgehen. Dadurch werde die Magenwand angreifbar und es könne zu einer sogenannten Ulzeration, also der Schädigung der Magenwand, kommen. Als Folge könne es zu lebensgefährlichen Blutungen kommen, wenn unter der geschädigten Stelle Blutgefäße seien.

Doch auch nicht lebensbedrohliche Situationen könnten vorkommen: "Bei milden Blutungen kann es zur Schwarzverfärbung des Stuhls kommen. Dann sollte umgehend eine ärztliche Untersuchung erfolgen."

Bei den anderen Wirkstoffen seien es Erfahrungswerte, um abschätzen zu können, ob sie wirklich hilfreich seien für den gewünschten Zweck. "Paracetamol und ASS (Acetylsalicylsäure) sind beliebte Medikamente gegen Kopfschmerzen, haben aber ein geringeres schmerzlinderndes Potenzial als die NSAR", ordnet der Verbandsarzt die beiden Wirkstoffe ein. "Sportler mit einer bekannten Erkrankung der Leber sollten mit der Einnahme von Paracetamol wegen der leberschädigenden Wirkung zurückhaltend sein."

ASS sei früher gerne als Schmerzmittel genutzt worden und werde heutzutage als Blutverdünner verschrieben. Bei Acetylsalicylsäure sei die blutverdünnende Wirkung aber ein Problem, wenn es zu Verletzungen komme.

"Durch die Einnahme wird die Funktion von Blutplättchen gehemmt und das Blut wird im wahrsten Sinne des Wortes dünner. Das kann selbst bei kleinen Wunden zu verlängerten Blutungszeiten führen", erklärt Dr. med. Schleese.

Doch auch die Ursachen von Kopfschmerzen seien vielfältig, wie der Mediziner ausführt, und nennt u.a. Bluthochdruck, Wassermangel und Stress. "Aus diesem Grund sollte man sich überlegen, ob man seinem Körper wirklich noch zusätzlich mit Sport stressen möchte oder ihm lieber mal eine Pause gönnt."

Der Arzt baut aber auf die Vernunft der Betroffenen: "Ein Training, in dem man sich nicht voll belasten kann, ist meiner Meinung nach ein verlorenes Training und macht auch keinen Spaß. Sportler, die häufiger an Kopfschmerzen leiden, wissen, was Ihnen in diesen Situationen hilft."

Schmerzmittel und Sport: Die Dosis macht das Gift

Wichtig sei vor allem, dass Sportlerinnen und Sportler immer daran denken sollten, was die Einnahme von übermäßigem Schmerzmittelkonsum verursachen könne. Die kurzfristige Einnahme sei normalerweise kein Problem, denn "die einmalige Einnahme oder die Einnahme über einige Tage wird von jedem sportlich aktiven Menschen ohne nachhaltige Folgen gut verkraftet".

Allerdings schränkt der Sportarzt ein, dass diese Aussage nur bei der zulässigen Tageshöchstdosis haltbar sei. "Wie häufig in der Medizin, gilt das Credo 'Dosis facit venenum' (dt. 'Die Dosis macht das Gift')“, warnt Dr. Schleese. Würden regelmäßig vor, während und nach dem Sport Schmerzmittel benötigt, könnten sich dauerhafte Schäden entwickeln.

Schmerzmittel wie Ibuprofen und Sport: Einfach mal eine Tablette nehmen und gut ist? Das ist keine gute Idee. (Themenbild) Foto: Kadir bolukcu/iStock

Problematisch sei in dieser Hinsicht vor allem die Einnahme über einen längeren Zeitraum. Hier solle sich jeder selbst die Frage stellen, ob das wirklich sinnvoll sei: "Bevor man es übertreibt, weil 'mit Schmerzmitteln geht es ja', sollte man bedenken, dass jeder nur (s)einen Körper hat und diesen auch pflegen sollte, um ein möglichst langes und gesundes Leben zu führen."

Wer also immer Schmerzmittel zum Sporttreiben benötige, solle den Gang zum Arzt nicht scheuen, um die Beschwerden abklären zu lassen. Auch dieser verschreibe in der Regel Schmerzmittel mit dem Rat, sich körperlich zu schonen. Nur eine klare klinische Diagnose würde weitere Schritte wie ein MRT oder eine Röntgenaufnahme nach sich ziehen, um das Problem zu erforschen. Das Fazit lautet in diesem Fall: Sport ist gesund, aber nicht um jeden Preis.

Ivan Klasnić: Nieren durch Schmerzmittel im Sport verloren

Einen Fall hat der DFB-Fußballmediziner parat, um den Missbrauch von Ibuprofen und Co. zu verdeutlichen: "Als abschreckendes Beispiel ist hierbei der ehemalige Fußballprofi Ivan Klasnić (u.a. FC St. Pauli, Werder Bremen, FC Nantes, Bolton Wanderers; Anm. der Red.) zu nennen, der durch eine langfristige Einnahme von Ibuprofen seine Nieren so nachhaltig schädigte, dass er noch während seiner aktiven Zeit regelmäßig zur Dialyse (Blutwäsche) musste und letztendlich eine Spenderniere erhalten hat."

Die Folgen eines übermäßigen Schmerzmittelkonsums können also durchaus lebensbedrohlich werden. Seien Organe schon geschädigt, bleibe letztlich nur ein Weg: "Generell sollten Sportler mit Organschäden auf die Einnahme schädigender Medikamente verzichten." Dennoch weiß der Mediziner auch, dass "die meisten Sportler die Beschwerden häufig selber gut einschätzen können, zunächst pausieren und ihrem Körper die Zeit geben, sich zu regenerieren".

Ex-Fußballprofi Ivan Klasnić hat durch übermäßigen Schmerzmittelkonsum seine Nieren verloren und lebt mit einer Spenderniere. Foto: IMAGO / MIS

Dennoch seien Schmerzmittel im Sport ein generelles Problem, wie der Verbandsarzt des Fußballverbandes Mecklenburg-Vorpommern anmerkt: "Viele Freizeitsportler - vom Amateur bis in den semi-professionellen Bereich - nutzen regelmäßig Schmerzmittel im Training und Wettkampf. In Studien der letzten Jahre zeigte sich, dass teilweise die Hälfte eines Marathonstartfeldes davor oder spätestens danach ein Schmerzmittel einnimmt. Dabei reden wir über Freizeitsportler, die meistens einen anderen Beruf ausüben."

Bei Profisportlerinnen und -sportlern sehe das allerdings wieder anders aus, da diese in der Regel wüssten, was sie tun. "Ist der Beruf der Sport, bekommt der Sportler nur für Leistungen Geld. Profisportler wissen, dass ihr Körper ihr Kapital ist und sie sollten mit diesem auch professionell umgehen", so Schleese.

Dass bei großen Events oder Spielen kleine Verletzungen unterdrückt würden, sei daher insofern verständlich, da die Profikarriere zeitlich limitiert sei und die Profis im Idealfall danach ausgesorgt hätten. "Daher kann man verstehen, dass Profisportler über ihre Grenzen gehen, was aus medizinischer Sicht natürlich nicht zu empfehlen ist. Egal welchen Profisport man dabei betrachtet, ist jeder Raubbau am Körper", schließt er seine Einschätzung ab.

Kater beim Sport: Ibuprofen, Diclofenac, Paracetamol? Weder noch

Nun ist es aber oft so, dass vor allem junge Menschen abends feiern und am nächsten Tag bspw. Handball oder Fußball spielen. Oder einfach Bewegung brauchen und mit einem Kater joggen gehen. Dass es in diesem Fall nicht die beste Idee ist, einfach eine Tablette einzuschmeißen, um Sport machen zu können, sollte eigentlich klar sein. Dennoch ist die Verlockung oft zu groß.

Dr. Schleese weiß um den vermeintlichen Vorteil, den Medikamente in diesem Fall mit sich bringen, doch mahnt er, dass die negativen Folgen für den Körper ungleich größer seien: "Prinzipiell wird die Einnahme von Schmerzmitteln vor einer sportlichen Aktivität zu einer Verbesserung der Kopfschmerzen führen. Meistens geht aber ein alkoholreicher Abend auch mit wenig Schlaf und Dehydrierung einher."

Die Kombination schränke zum einem die sportliche Leistungsfähigkeit ein und führe zum anderen zu einer früheren Ermüdung mit der Gefahr von Verletzungen bei zunehmender Wettkampf- oder Trainingsdauer.

Generell empfiehlt er, vor Wettkämpfen oder intensivem Training genügend zu schlafen und keinen Alkohol am Vorabend zu konsumieren: "Nur dann lässt sich die optimale Leistung abrufen."

Erkältung oder grippaler Infekt und Sport: Keine gute Idee

Neben allgemeinen Schmerzen gibt es aber noch weitere Hürden, die Sporttreibenden in den Weg kommen. So weiß eigentlich jeder, dass Sport bei einer Erkältung oder Grippe ebenfalls nicht gut für den Körper ist. Aber wozu gibt es denn Schmerzmittel und andere Medikamente?

"Sport führt auf vielen Ebenen im Körper zu physiologischen Anpassungsreaktionen, wie einem Anstieg der Körpertemperatur oder einer Steigerung des Herz-Kreislaufsystems. Für den Körper ist das ein Stressfaktor", erklärt Dr. Schleese. "Bahnt sich nun ein Infekt an, kann er möglicherweise für die Belastung seine Leistungsfähigkeit aufrechterhalten, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Ende oder danach den Ausbruch des Infekts nicht mehr aufhalten. Durch eine Pause hätte dieser verhindert werden können."

Um das Problem für den Körper zu verdeutlichen, beschreibt der Experte den Ablauf des Infekts und die Wirkung des Medikaments: "Bei einer Grippe oder einem sonstigen Infekt führt die natürliche Immunabwehr u.a. zu einer Erhöhung der Körpertemperatur und man bekommt Fieber, fühlt sich schlapp, müde oder hat Gliederschmerzen." Zwar würden Schmerzmittel meist auch das Fieber senken, dennoch sei von Sport erst einmal abzuraten, da der Körper nun Ruhe brauche.

Eine Erkältung mit Schmerzmitteln und anderen Medikamenten zu unterdrücken, um Sport zu treiben, kann den Ausbruch eines Infekts begünstigen. (Themenbild) Foto: Vlad Dmytrenko/iStock

Würde die empfohlene Einnahmedauer eines Antibiotikums oder anderen Medikaments missachtet oder trotz vorhandener Symptome trainiert, habe man kurzfristig meistens eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit, die sich zu nachhaltigen körperlichen Einschränkungen entwickeln könne, erklärt der Mediziner. 

Bakterien, aber auch Viren, könnten mit Hilfe unseres Blutes und einer eingeschränkten Immunabwehr durch unseren Körper zirkulieren und sich an Organen, Gelenken oder anderen Strukturen des Körpers ansiedeln. Ein Risikofaktor für die Ansiedlung seien Fremdkörper wie Schrauben, Platten oder andere Implantate. Eine der gefürchtetsten Folgen eines "verschleppten Infektes" sei die Herzmuskelentzündung.

Mehr über die Gefahren einer verschleppten Erkältung erfährst du hier:

Eine Herzmuskelentzündung sei in der Regel gut behandelbar, an Sport allerdings erstmal nicht zu denken, wie der Facharzt betont.

"Eine Herzmuskelentzündung steht meist in einem zeitlichen Zusammenhang mit einer Infektion der oberen Atemwege und wird am häufigsten durch Viren verursacht. Der Verlauf kann von komplett asymptomatisch bis hin zu schweren Herzrhythmusstörungen, Herzinfarktzeichen und schweren Herzschädigungen reichen", beschreibt er Bandbreite der möglichen Verläufe. Insofern sich Patienten und Patientinnen an die empfohlene strenge körperliche Schonung hielten, heile eine solche Entzündung allerdings folgenlos aus.

Die Rückkehr zum Sport sollte dabei nicht einfach selbst bestimmt werden. Hierfür sei eine Absprache mit dem behandelnden Arzt wichtig. Ansonsten drohten gesundheitliche Risiken.

Antibiotika und Sport vertragen sich nicht

Sind wir mal richtig krank, verschreiben Ärzte ihren Patientinnen und Patienten manchmal auch Antibiotika. Oftmals dauert die Einnahme recht lange, aber die Betroffenen fühlen sich nach einigen Tagen schon wieder viel fitter. Trotzdem sind Sport und Antibiotika nicht vereinbar.

"Der Grund für die Einnahme eines Antibiotikums ist immer eine Infektion", sagt Dr. Schleese. "In den meisten Fällen wird es dem Sportler auch schlecht gehen und er wird dadurch nicht leistungsfähig sein."

Ausnahmen gebe es nur für Profisportler, die sich aber eng mit dem Sportarzt absprechen müssten - und auch nur unter ganz bestimmten Umständen wieder Sport treiben sollten. "Für den Amateursportler würde ich immer eine Sportpause bis zum Ausheilen der Infektion empfehlen", ordnet der Rostocker Arzt die Unterschiede zwischen Beruf und Hobby ein.

Dass wir uns manchmal schon besser fühlen, ist dem Voranschreiten der Genesung geschuldet. Dennoch sollten Betroffene, die Antibiotika nehmen, keinen Sport treiben, denn ein Antibiotikum werde in der Regel nicht leichtfertig verschreiben.

"Ärzte handeln bei der Gabe von Antibiotika nach Leitlinien, egal ob bei Mandelentzündung oder Harnwegsinfekt. Die empfohlene Einnahmedauer sollte auch bei subjektiver Besserung eingehalten werden, da ansonsten resistente Bakterien überleben und noch länger für Beschwerden sorgen können", beschreibt der DFB-Fußballmediziner die Probleme, die bei einem eigenständigen Absetzen der Antibiotika entstehen könnten.

Doch wann ist es wieder möglich, nach der Einnahme von Antibiotika Sport zu treiben? Auf jeden Fall sollte nicht wieder von 0 auf 100 gestartet werden: "Die Rückkehr sollte immer in Rücksprache mit dem Arzt erfolgen bzw. nach dem persönlichen Wohlbefinden. Zum Schutz des Sportlers empfiehlt sich eine schrittweise Belastungssteigerung."

Antibiotika einnehmen macht keinen Spaß. Trotzdem solltest du das Medikament nicht eigenständig absetzen. (Themenbild) Foto: Liderina/iStock

Nach Krankheit: Wie lange warten mit Sport?

Generell stellen sich viele Sportlerinnen und Sportler die Frage, ab wann sie nach einer überstandenen Krankheit wieder mit dem Training beginnen können - oder ab wann die Krankheit überhaupt als überstanden gilt.

Dr. med. Schleese rät zum richtigen Wiedereinstieg ins Training, diesen unbedingt vom Verlauf der Erkrankung bzw. des Infekts abhängig zu machen: "Leidet man an einem Infekt ohne Fieber mit Schnupfen oder Husten, so kann man ab Symptomfreiheit wieder sportlich aktiv werden. Kommt zusätzlich noch Fieber hinzu, sollte man länger warten und frühestens drei Tage nach Symptomfreiheit oder dem letzten Fieber wieder mit dem Training beginnen."

Für die Behandlung milder Symptome empfiehlt er schmerzlindernde und fiebersenkende Medikamente. Außerdem könne Arznei genommen werden, welche die Schleimhaut abschwellen lasse oder den Hustenreiz lindere.

Aktive im Profibereich sollten allerdings von einigen gängigen Medikamenten Abstand halten, warnt der Arzt: "Je nach Niveau des Sportlers muss dabei auf eine mögliche Verletzung der Anti-Doping-Richtlinien geachtet werden, da einige Medikamente, wie z.B. 'Wick Medinait Erkältungssirup' oder 'Aspirin Complex', verbotene Inhaltsstoffe enthalten und zu unerwünschten Sperren führen können."

Zur Person

Dr. med. Lennart Schleese ist Facharzt an der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Chirurgischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Rostock. Er ist Verbandsarzt des Landesfußballverbands Mecklenburg-Vorpommern e.V., DFB-Fußballmediziner und Notarzt. Als Fußballer war er in der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern und in der Beachsoccer Bundesliga beim 1. FC Versandkostenfrei aktiv. Zudem spielt er aktuell in der Deutschen Fußball Ärztemannschaft, der Nationalmannschaft für Mediziner.

Artikelbild und Social Media: Kadir bolukcu/iStock (Themenbild)