Einfache Handgriffe

PECH-Regel: So einfach versorgt du sofort Muskel- und Gelenkverletzungen

Die PECH-Regel hilft als Anhaltspunkt, was du bei Verletzungen der Muskeln oder Gelenke unternehmen kannst. So funktioniert die Erste-Hilfe-Maßnahme.

Die PECH-Regel kannst du bei Verletzungen der Muskeln und Gelenke anwenden.
Die PECH-Regel kannst du bei Verletzungen der Muskeln und Gelenke anwenden. Foto: Rattankun Thongbun/iStock
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Eine Verletzung ist schnell mal passiert. Doch was kannst du gegen Schwellung und Schmerz schnell unternehmen? Die Antwort ist leicht: halte dich einfach an die PECH-Regel.

PECH-Regel: So funktioniert die Erste-Hilfe-Maßnahme

Es kann beim Sport passieren oder einfach mal zwischendurch: eine Muskelverletzung oder ein Schmerzen im Gelenk, zum Beispiel wenn du umknickst und es überdehnst. Was kannst du dann schnell unternehmen? Ganz einfach: den verletzen Körperteil erstmal versorgen, wenn keine weiteren Schäden ersichtlich sind.

Hilfreich ist hierbei die PECH-Regel. In diesem Fall ist es aber nicht so, dass du einfach Pech hast und mit der Verletzung leben musst, sondern die Großbuchstaben P, E, C und H stehen für die Vorgehensweise mit dem betroffenen Körperteil, die bei Verletzungen von Muskeln und Gelenken - also oft Sportverletzungen - sinnvoll ist:

  • P = Pause

  • E = Eis bzw. Kühlen

  • C = Compression bzw. Kompression

  • H = Hochlagern

PECH-Regel: Bedeutung der einzelnen Buchstaben

Die PECH-Regel besteht also aus vier einzelnen Schritten. Diese sind nicht die Heilung selbst, aber können unterstützend vor der weiteren Behandlung dazu beitragen. So sehen sie aus:

Pause

Wenn du dir eine fiese Verletzung zuziehst, kann es zu starken Schmerzen kommen. Daher ist eine sofortige Pause auf jeden Fall angebracht - egal ob du Sport treibst, spazieren gehst oder beim Feiern im Club blöd aufgekommen bist.

Eis

Achtung, hier wird's kalt! Es muss kein pures Eis sein, aber der verletzte Körperteil freut sich über eine Abkühlung. Das kann neben einem Eisbeutel auch eine kalte Flasche sein oder ein kalter Umschlag. Die Kälte hilft dabei, die Blutgefäße zu verengen, was Blutungen verlangsamen kann, ebenso wird aber auch der Stoffwechsel verlangsamt. Das bremst die Schädigung des Gewebes und die Schwellung der Verletzung aus - die Schwellung wird also nicht gleich so dick, dass du dein Gelenk nicht mehr bewegen kannst. Zudem lindert es den Schmerz.

Wichtig ist hierbei, dass du gefrorene oder sehr kalte Beutel oder andere Dinge aus dem Eisfach nicht direkt auf die Haut legst - sonst kann es zu Erfrierungen kommen.

Compression

Den gleichen Effekt wie das Eis hat ein Druckverband - auch Kompressionsverband genannt. Da du dir die PECH-Regel aber besser merken kannst als PEKH, wird es eben mit C geschrieben, also die englische Schreibweise des Wortes. Mit dem Druckverband kannst du Schwellung und Blutung verlangsamen und so das umliegende Gewebe etwas schützen. Trotzdem solltest du das Kühlen nicht vergessen und beides machen - denn in diesem Fall unterstützen sich Eis und Verband gegenseitig.

Klar ist, dass das beste ganz bestimmte Verbände mit elastischen Binden oder Zink wären, die du als Laie aber eher weniger kennst. Bist du also kein Crack auf dem Gebiet Verband anlegen, solltest du einfach einen Druckverband machen oder zum Beispiel eine enge Socke anziehen. Das hilft im ersten Moment und die hat ja irgendwie jeder noch hinten in der Schublade rumgeistern, oder?!

Hochlagern

Erste Hilfe und Hochlagern gehen bekanntlich auch oft Hand in Hand. Dein verletzter Körperteil sollte höher als das Herz gelagert sein, damit der Blutdruck an der betroffenen Stelle verringert wird und das Blut besser zurückfließen kann. Der verringerte Blutdruck lindert deine Schmerzen, Blutergüsse breiten sich nicht so stark aus und Schwellungen sind nicht so stark.

PECH-Regel: Erste Hilfe ersetzt keine ärztliche Behandlung

Hast du dich im Training oder sonst wie im Leben verletzt, ist die PECH-Regel also sicherlich ein guter Anfang, um deine Verletzung zu versorgen. Allerdings ist sie auch kein Allheilmittel. Offene Wunden oder schwere Verletzungen solltest du immer von deiner Ärztin oder deinem Arzt anschauen und behandeln lassen.

Gerade Muskeln und Gelenke sind hier sehr empfindlich und hinter einer Verstauchung kann am Ende auch ein Bänderriss oder Kapselriss stecken. Auch mit Muskelverletzungen ist nicht zu spaßen und nur durch Kühlung kannst du keine Heilung erzwingen. Bei einer Verletzung ist eine frühe ärztliche Untersuchung immer wichtig, um Folgeschäden oder langwierige Verletzungen zu heilen. Ein unbehandelter Innenbandanriss führt nach 5 Wochen ruhiggestelltem Bein zum Beispiel dazu, dass du dein Knie erst ein halbes Jahr später wieder voll durchstrecken kannst - unter der Voraussetzung, dass du unter der Woche täglich in der Physiopraxis an Geräten arbeitest und drei mal pro Woche in Behandlung bist.

Es gibt zudem Berichte über wissenschaftliche Studien, die herausgefunden haben, dass Eis bei Sportverletzungen eher schade als heile. Allerdings wird in den Berichten oftmals vergessen, dass sich die Studie vor allem um Personen im Profi-Sport dreht. Für diese sei es laut der Studien nicht hilfreich, mal kurz das Eisspray zu benutzen oder einen Beutel auf die Verletzung zu packen, um gleich weiterzumachen. Das heißt aber für dich nicht, dass die PECH-Regel veraltet ist.

Im Gegenteil: Sie hilft dir, bei Verletzungen Erste Hilfe zu leisten - sei es für dich selbst oder andere. Den Besuch in der Praxis ersetzt die PECH-Regel allerdings nicht.

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Video: Glutamat

Artikelbild und Social Media: Rattankun Thongbun/iStock

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