Wunde desinfizieren: So versorgst du deine Verletzungen
Egal ob Schnitt-, Schürf- oder sonstige Verletzungen: Zu wissen, wie du eine Wunde desinfizieren solltest, ist wichtig. Hier erfährst du, was dir weiterhilft.
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Ein Schnitt am Papier oder ein unachtsamer Schritt können schon ausreichen und du verletzt dich. Wie du deine Wunde desinfizieren kannst, verraten wir dir. Es gibt einige Möglichkeiten und verschiedene Mittel, die du anwenden kannst.
Von der Verletzung zur Wunddesinfektion
Es geht oft schneller, als du gucken kannst – eine Verletzung ist gleich mal da. Normalerweise machst du dir aber auch nicht so viele Gedanken über die Wundversorgung. Erst wenn es so weit ist, wünschst du dir, du wüsstest noch genau, was jetzt zu tun ist.
Es ist aber gar nicht so schwer und du musst dir nur ein paar generelle Schritte merken, wenn du eine Wunde desinfizieren willst:
- Hände waschen: Bevor du die Wunde irgendwie anfasst, solltest du deine Hände gründlich waschen, damit keine Keime in die Wunde gelangen können und sie sich entzündet.
- Wunde säubern: Bevor grobe Stücke entfernt werden, solltest du die Wunde mit lauwarmem Leitungswasser ausspülen.
- Fremdkörper entfernen: In der Wunde können sich neben Dreck auch kleine Steinchen oder Splitter befinden. Wenn sie nur oberflächlich und nicht tief eingedrungen sind, kannst du sie mit einer mit Reinigungsalkohol desinfizierten Pinzette entfernen. Sonst muss eine Ärztin ran.
- Wunde desinfizieren: Jetzt kommt die Desinfektion der Wunde. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie du eine Wunde desinfizieren kannst.
Wunde desinfizieren: Antiseptika, Antibiotika und pflanzliche Mittel
Um eine Wunde zu desinfizieren, kannst du auf mehrere Mittel zurückgreifen. Bei einem kleinen Schnitt steckst du dir den Finger manchmal auch direkt in den Mund – was durchaus nicht durch Zufall passiert. Der eigene Speichel kann die Wunde desinfizieren, denn er wirkt antibakteriell.
Doch daneben gibt es auch noch ein paar professionelle Methoden:
- Antiseptikum (Sprays, Alkohol, Jodtinkturen)
- Antibiotika
- pflanzliche Mittel
- Hausmittel
Am weitesten verbreitet sind wohl Antiseptika. Unter die Bezeichnung fällt vieles – vom Spray über den Alkohol bis hin zur Jodtinktur.
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Alkohol
Bei der Desinfektion mit Alkohol sollte entweder 60- bis 70-prozentiger Alkohol oder heller Schnaps mit mindestens 40% Vol. verwendet werden. Höher konzentrierter Alkohol kann nicht so schnell in die Zellen eindringen.
Allerdings sollte dir bewusst sein, dass Alkohol zwar die Wunde desinfiziert, Zellwände aber schwerer durchdringbar macht und dadurch die Wundheilung verlangsamt. Zudem brennt er stark in der Wunde, weswegen er besser für die Wundränder benutzt wird.
Jodtinktur
Jodtinkturen enthalten ebenfalls viel Alkohol und sind daher für eine schnelle Heilung eher ungeeignet. Da sie zudem die Wunde verfärben können, erschweren sie die Erkennung des Heilungsverlaufs.
Jod ist allerdings wichtig für Gruppen, die keine Tetanusimpfungen in Anspruch nehmen können – darunter fallen beispielsweise aktuelle Leukämiepatienten, aber auch schon davon Genesene.
Antibiotika
Antibiotika werden nur bei lokaler und systemischer Verträglichkeit eingesetzt, wie die Deutsche Apotheker-Zeitung berichtet. Es gebe auch kein grundsätzlich geeignetes Antibiotikum. Auf eigene Faust sollte es sowieso nie eingenommen werden und für die schnelle Wunddesinfektion ist es nicht geeignet.
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Pflanzliche Mittel und Hausmittel
In der Natur gibt es natürlich auch ein paar Kandidaten, die eine zumindest antibakterielle Wirkung haben. Darunter fallen:
- Zwiebeln, Knoblauch, Bärlauch und Co.
- Weißer Essig
- Salzlösung
- Spitzwegerich
Zwiebeln, Knoblauch, Bärlauch und andere Lauchgewächse wie Frühlingszwiebeln oder Porree sind für ihre desinfizierende Wirkung hinlänglich bekannt. Sie wirken entzündungshemmend und helfen zum Beispiel gehackt und in ein Tuch gewickelt.
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Weißer Essig kann auch zum Desinfizieren der Wunde verwendet werden. Er wirkt antibakteriell und desinfizierend, könnte aber brennen. Ein paar Tupfer sollten reichen, er kann sonst auch mit Wasser vermischt werden. Allerdings solltest du auch beachten, niemals mit Watte zu tupfen, da sonst Fasern in der Wunde kleben bleiben können.
Ebenfalls hilft eine Salzlösung, deine Wunde zu desinfizieren. Schon die Ägypter wussten um die desinfizierende Wirkung des weißen Goldes. Damit kann die Wunde gut ausgewaschen werden. Am wirksamsten ist eine physiologische Kochsalzlösung.
Spitzwegerich ist schon lange als Heilpflanze bekannt. Aufgetragen auf kleine Wunden und auch Insektenstiche oder Brennnesselreizungen wirkt er antibakteriell und entzündungshemmend. Zudem wirken auch die enthaltenen Gerbstoffe entzündungshemmend.
Wunde desinfizieren: Was nicht hilft
Oft werden im Internet auch noch Aloe Vera und Kokosöl als desinfizierend angepriesen. Bei Aloe Vera und dem daraus hergestellten Gel fehlen die wissenschaftlichen Nachweise, während Kokosöl keinesfalls auf Wunden angewandt werden darf, da es zu Hautirritationen und Juckreiz führen kann.
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Zudem sollten die Wunden besser nicht mit Seifenwasser ausgewaschen werden. Die Salzlösung ist in diesem Fall schlichtweg viel effektiver.
Auch mit Salben, Gels und Lotionen solltest du Anfangs nur die Wundränder behandeln. Direkt auf der Wunde haben sie so lange nichts verloren, bis sich neue Haut gebildet hat. Auch auf Schorf solltest du die Anwendung von Salben oder Cremes besser unterlassen.
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Am Ende ist es manchmal hilfreich, die Wunde mit einem Pflaster oder einem Verband zu schützen, sollte sie sehr schmerzhaft sein oder verschmutzen können. Hier solltest du je nach Wunde selbst entscheiden.
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