Schmerzhafte Verletzung am Fuß

Gebrochener Zeh: Ob kleiner Zeh oder großer Zeh - das ist zu tun!

Haben wir einen gebrochenen Zeh, kann das erstmal Schmerzen auslösen. Doch was ist zu tun, wenn kleiner Zeh, großer Zeh oder einer der drei anderen Zehen gebrochen ist? Wir verraten dir alles über Symptome, Behandlung, Risiken und Co.

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Bemerken wir es überhaupt, wenn der Zeh gebrochen ist? Welche Symptome weist eine Fraktur am Zeh auf und wie ist die Behandlung? Was du über den Bruch von kleinem Zeh, großen Zeh und Co. wissen musst und wie du ihn von einer Verstauchung oder Prellung unterscheiden kannst.

Gebrochener Zeh: Verletzung meist durch Unfall

Es ist eine äußerst unangenehme Sache, so ein gebrochener Zeh. Passieren kann er in verschiedensten Situationen. Mal fällt was drauf, mal stoßen wir uns den Zeh und ein anderes Mal ist uns jemand beim Sport volle Kanne auf den Fuß getreten. Dabei spielt es für den Zeh keine große Rolle, ob absichtlich oder nicht. Gebrochen ist der Knochen so oder so.

Doch woran kann man einen Zeh erkennen, der gebrochen ist? Klar, bei einem offenen Bruch ragt der Knochen aus der Haut und es ist offensichtlich, dass der Schmerz nicht von irgendwoher kommt. Was aber, wenn einer der Zehen schmerzt, aber kein Bruch auf den ersten Blick ersichtlich ist? Es könnte ja auch eine Verstauchung sein, oder?

Zeh gebrochen: Symptome und Erkennen des Bruchs

Ein gebrochener Zeh passiert schnell - egal ob kleine Zehe oder große Zehe. Die Anzeichen und Symptome eine Zehs, der gebrochen ist, sind recht klar. Worauf du achten solltest, wenn du den Verdacht hast, dass dein Zeh gebrochen ist:

  • Schwellung am Zeh: Ist dein Zeh gebrochen, dann ist er auch geschwollen. Ob eine Schwellung am Zeh vorliegt, erkennst du relativ schnell und kannst es auch deutlich fühlen.

  • Bluterguss am Zeh: Zur Schwellung hinzu kommt auch ein Bluterguss, der sich am gebrochenen Zeh bemerkbar macht. Der Unfall ist nicht nur für eine Fraktur des Knochens verantwortlich, sondern meist auch für die Schädigung von Blutgefäßen, die dann für blaue Flecken sorgen. Welche Farben des Blutergusses was bedeuten, erfährst du in diesem Artikel. Zudem kann sich unter dem Nagel ein Bluterguss bilden, der sich farblich zwischen Blau und Schwarz bewegt.

  • Schmerzen am Zeh: Ob ein Zeh gebrochen ist, erkennst du daran, ob er schmerzt. Vor allem beim Auftreten oder Belasten des Zehs macht sich ein Schmerz im Fuß breit. Das deutet auf einen Bruch hin. Je stärker die Schmerzen, desto eher ist davon auszugehen, dass es sich um eine komplizierte Fraktur handelt. Lässt der Schmerz bald nach und ist der Zeh nicht geschwollen, handelt es sich allerdings eher um eine Verstauchung oder einen geprellten Zeh.

  • Zeh ist schief: Wenn der Zeh nach einem Unfall schief bzw. unnatürlich steht, kannst du davon ausgehen, dass er wahrscheinlich gebrochen ist. Die Fehlstellung erkennst du oft schon mit dem bloßen Auge.

  • Beweglichkeit eingeschränkt: Ist der Zeh gebrochen, dann können ihn Betroffene - wenn überhaupt - nur sehr eingeschränkt bewegen. Kannst du den Zeh spreizen und anlegen, dann ist er vermutlich nicht gebrochen.

Bei den Symptomen einen gebrochenen Zehs ist es überdies egal, ob der kleine Zeh, der große Zeh oder einer der anderen Zehen betroffen ist. Die Symptome gleichen sich.

Dennoch ist es wichtig, dass du zu deiner Ärzt*in gehst - denn eine fachgerechte Behandlung des gebrochenen Zehs ist immer vonnöten. Je schneller du in der Praxis bist, desto schneller kann der Zehenbruch behandelt werden. Dabei ist es unerheblich, ob der Bruch durch einen Stoß oder einen schweren Gegenstand, der auf den kleinen Zeh gefallen ist, entstanden ist.

Zeh gebrochen: Behandlung von kleinem Zeh, großem Zeh und Co.

Wenn nun der Zeh gebrochen ist oder der Verdacht darauf besteht - was solltest du tun? Wichtig ist zunächst einmal der Besuch bei deiner Ärzt*in. Zeitnah, versteht sich. Oft sieht diese*r, ob die Zehen gebrochen sind, im Zweifel kann aber auch eine Röntgenuntersuchung angeordnet werden. Stellt er oder sie fest, dass dein kleiner Zeh, einer der anderen kleinen Zehen oder dein großer Zeh gebrochen ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Behandlung:

  • Kühlen: Bei einem gebrochenen Zeh ist es eine gute Idee, ihn zu kühlen. Natürlich nicht durchgehend, aber direkt nach dem Unfall als erste Hilfe und auch im Laufe der Heilung der Fraktur ist es gut, gegen Schwellung und Schmerzen ein wenig zu kühlen. Übertreiben solltest du es aber nicht, denn Erfrierungen können schlimme Folgen haben. Daher gilt auch, ein Kühlpad oder ähnliches immer in ein Tuch zu wickeln und immer nur rund 20 Minuten am Stück auflegen.

  • Hochlagern: Das wird dir gefallen - du darfst im Liegen dein Malheur ausheilen. Der verletzte Zeh sollte nämlich über der Höhe des Herzens hochgelagert werden.

  • Ruhigstellen: Ebenso ist es gut, wenn der Zeh möglichst ruhiggestellt wird. Hierbei kann eine Schiene helfen - aber es ist auch gut, wenn du es möglichst vermeidest, zu gehen oder zu stehen. Solltest du doch einmal aufstehen müssen, sind besonders gemütliche Schuhe ratsam. Diese sollten weit geschnitten sein und möglichst nicht zu eng. Trotzdem ist es sinnvoll, wenn die Zehen geschützt sind.

  • Schmerzmittel: Schmerzen können schlimm sein, auch bei einer Fraktur am Zehenknochen. Wenn du es gar nicht aushältst, könnten Schmerzmittel helfen. Darüber kannst du mit der Ärzt*in sprechen, wenn ihr über die Behandlung besprecht, da bspw. blutverdünnende Mittel mit Acetylsalicylsäure (ASS) nicht geeignet sind.

  • Tapeverband: Wenn Betroffene bei der Ärzt*in ihres Vertrauens sind, wird in der Regel ein Tape-Verband als konservative Therapie angelegt. Dabei wird meist ein sogenanntes Buddy-Tape angelegt. Dabei wird der benachbarte Zeh mitgeschient. Bei Kindern bleibt dieser rund drei Wochen, bei Erwachsenen etwa vier bis sechs Wochen am Fuß.

  • Gipsschuh: Bei einem blöden Unfall kann es passieren, dass nicht nur ein Zeh, sondern der benachbarte Zeh oder weitere Zehen gebrochen sind. In diesem Fall dürfen Betroffene dann einen sogenannten Gipsschuh tragen. Dieser verhindert die Belastung der Zehen und unterstützt die Heilung der Verletzung. Ein klassischer Gips kommt bei einem gebrochenen Zeh nicht zum Einsatz.

Zeh gebrochen oder angebrochen: Komplikationen und Risiken

Hast du dir den Zeh gebrochen, können neben dem schmerzhaften Zehenbruch auch verschiedene Komplikationen auftreten, die es in diesem Fall für Betroffene schwer machen. Denn wenn Knochen brechen, können andere Teile im Fuß in Mitleidenschaft gezogen werden. Doch ebenso können andere Krankheiten dafür sorgen, dass eine schnelle und gute Besserung erstmal nicht stattfindet.

Folgende Risiken und Komplikationen gibt es bei einem Zehenbruch:

  • Diabetes: Diabetes-Erkrankte haben mitunter ein Problem, wenn sie sich die Zehen brechen. Grund dafür ist eine Empfindungsstörung, die den Knochenbruch zunächst unbemerkt bleiben lässt. Dadurch verlängert sich die Zeit der Behandlung.

  • Kompartmentsyndrom: Beim Kompartmentsyndrom kommt es infolge der Schwellung am betroffenen Zeh zu einem erhöhten Druck und dadurch zu einer gestörten Durchblutung. Infolgedessen kann Gewebe absterben, weswegen diese Komplikation bei gebrochenen Zehen als medizinischer Notfall behandelt wird. Wird es nicht behandelt, sind dauerhafte Schäden an Muskeln und Nerven die Folge - das bedeutet in diesem Fall, dass du vielleicht nie mehr laufen kannst. Daher ist gerade ein Arztbesuch bei Verdacht auf Zehenbruch sehr wichtig.

  • Trümmerbruch: Wenn schon der kleine Zeh oder große Zeh gebrochen ist, wäre es wünschenswert, dass es ein einfach, glatter Bruch ist. Dennoch kann es sich bei der Fraktur manchmal um einen Trümmerbruch handelt. Das bedeutet, dass der Knochen in mehrere Einzelteile zersplittert ist. Dann ist im Zweifel auch eine Operation notwendig.

  • Innere und äußere Verletzungen: Es kann bei einem Zehenbruch vorkommen, dass auch Sehen und andere Weichteile im Zeh in Mitleidenschaft gezogen werden. Bei einem Unfall kann auch der Fuß an sich etwas mit abbekommen. Zudem kann es zu Verletzungen am Zehennagel und dem Nagelbett kommen. Dieser muss in seltenen Fällen sogar entfernt werden - die Behandlung in einer Praxis oder im Krankenhaus ist also wirklich wichtig, um Folgeschäden zu vermeiden.

  • Bluterguss unter Zehennagel: Wenn der schon erwähnte Bluterguss unter dem Zehennagel infolge des Zehenbruchs auftritt, können Mediziner*innen mit einem speziellen heißen Draht kleine Löcher in den Nagel bohren, damit das Blut am betroffenen Zeh leichter ablaufen kann. Diese Vorgehensweise lindert auch durch den Bluterguss entstehende Schmerzen.

Gebrochener Zeh: Heilungsdauer

Die Heilungsdauer eines gebrochenen Zehs hängt in der Regel davon ab, wie schlimm die Verletzung ist. Bei einem klassischem Bruch mit konservativer Behandlung - also einem Buddy-Tape und den normalen Maßnahmen - kannst du als erwachsener Person von einer Heilungsdauer von etwa vier bis sechs Wochen ausgehen. Bei Kindern ist die Verletzung an den Zehen schneller ausgeheilt, hier beträgt die Heilungsdauer etwa drei Wochen. Danach sollten die Zehen wieder ohne Schmerzen belastbar sein.

Artikelbild und Social Media: Wittybear/iStock (Symbolbild)