Entzündete Sehne im Fuß

Fersensporn behandeln: Hausmittel und Übungen gegen den Schmerz

Wie lässt sich ein Fersensporn behandeln? Bei fiesen Fersenschmerzen helfen einfache Fersensporn-Hausmittel und Fersensporn-Übungen. Ein Überblick.

Fersensporn behandeln: Gegen die Schmerzen helfen Hausmittel und Übungen. (Symbolbild)
Fersensporn behandeln: Gegen die Schmerzen helfen Hausmittel und Übungen. (Symbolbild) Foto: Yuri_Arcurs/iStock
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Wer einen Fersensporn hat, der weiß, dass er unsägliche Schmerzen am Fuß verursacht. Aber wie lässt sich so ein Fersensporn behandeln? Ganz einfach: Mit Fersensporn-Hausmitteln und -Übungen. Denn eine OP muss meist nicht sein, wenn die Symptome auftreten.

Fersensporn behandeln: Hausmittel und Übungen helfen bei Schmerzen

Wenn du Schmerzen an der Ferse hast, könnte ein sogenannter Fersensporn dafür verantwortlich sein. Doch was ist ein Fersensporn überhaupt und welche Ursachen hat er?

Bei einem Fersensporn handelt es sich um eine Kalkablagerung bzw. einen knöchernen Auswuchs am Fersenknochen bzw. Fersenbein. Der Sporn ist allerdings nur ein Symptom anderer Erkrankungen. Die Ablagerungen entstehen durch verschiedene Ursachen, die aber alle letztlich zur Überlastung des Fußes führen:

  • Übergewicht

  • einseitige Überbelastung

  • Fehlstellung des Fußes

  • Muskelschwäche

Um die Belastung des Fußes auszugleichen, fängt der Körper an, Kalk am Fersenknochen abzulagern. Hierbei kommen zwei Stellen infrage:

  • unterer Fersensporn (plantarer Fersensporn): die Sehne unter dem Knochen wird stark überdehnt oder durch den Knochenansatz leicht verletzt. Die Folge ist eine eine Entzündung im Sehnenbereich. Medizinisch lautet der Name für die Entzündung der Plantarfaszie Plantarfasziitis. Sie kann auch chronisch werden.

  • oberer Fersensporn (dorsaler Fersensporn): Kalkablagerung am Ansatz der Achillessehne. Charakteristisch ist in diesem Fall die Form der sogenannten Haglundferse, die etwas aussieht wie eine Beule hinten am Fuß. Zu enges Schuhwerk oder eine besonders harter Achillesfersenbereich des Schuhs führen hierbei mitunter zu Schmerzen bei Betroffenen. Kann auch zu einer Schleimbeutelentzündung führen.

Wir befassen uns in diesem Artikel in erster Linie mit den Schmerzen des unteren Fersensporns. Bei einer Plantarfasziitis hast du Schmerzen, sobald du zum Beispiel aufstehst und losgehst bzw. den Fuß belastet, meist am Morgen. Als würdest du auf einen Nagel oder Reißnagel treten, der sich in deine Fußsohle bohrt. Weitere Schmerzen können zum Beispiel beim Sport auftreten, wenn der Fuß stark belastet wird. Zudem werden die Schmerzen danach sogar noch stärker.

Oftmals kann es sein, dass der Schmerz durch die Belastung erstmal wieder nachlässt, aber durch diese letztlich auch wiederkehrt. Das mag für eine Weile so gutgehen, allerdings kann sich letztlich auch eine chronische Entzündung entwickeln. Diese zu behandeln dauert dann in der Regel länger.

Immerhin: Eine Operation ist zum Glück nur sehr selten notwendig. Insgesamt sind 10% aller Erwachsenen in Deutschland von Fersenspornen betroffen, wobei die Probleme im Schnitt vor allem im Alter zwischen 50-60 Jahren auftreten und 70% der Patienten sind fettleibig. Bei 30% aller Fälle sind beide Füße betroffen. Dennoch hat nicht jede Betroffene auch Schmerzen und der Fersensporn fällt nur zufällig durch ein Röntgenbild auf.

Die Plantarfasziitis reiht sich in eine Reihe ähnlich gelagerter Krankheiten ein, wie zum Beispiel der sogenannte Tennisarm oder das Läuferknie. Sie alle sind sogenannte Enthesiopathien. Auch diese entstehen durch Probleme am Sehnenansatz.

Doch wie kannst du die fiesen Schmerzen an der Fußsohle loswerden? Wir verraten dir, wie du den Fersensporn behandeln kannst, welche Fersensporn-Hausmittel es gibt und welche Fersensporn-Übungen helfen können, die Schmerzen zu lindern. Oder welche Therapie gegebenenfalls helfen könnte, wenn du zum Arzt gehen musst.

Fersensporn-Hausmittel als Behandlung der Plantarfasziitis

Wenn du nach Krankheiten und Hausmitteln im Internet suchst, findest du meist viele Diagnosen und Dinge, die gegen die Erkrankung helfen sollen. Natürlich kannst du Hausmittel immer ausprobieren, solange nicht gefährlich sind. Allerdings stellt sich bei alternativen Behandlungsmethoden immer auch die Frage, welche Quatsch sind und bei was es sich tatsächlich um bewährte Hausmittel handelt.

Wichtig ist es bei der Fersensporn-Behandlung aber erstmal, dass du weißt, dass es überhaupt ein Fersensporn ist. Wirklich sicher sein kannst du dir ohne Röntgenaufnahme dabei natürlich nie - sie liefert letztlich den Beweis, ob das wirklich der Grund ist.

Im Zweifel solltest du wie bei jeder Krankheit einen Arzt aufsuchen, vor allem, wenn die Schmerzen so schlimm sind, dass du nichts mehr machen kannst und nur noch auf den Zehenballen auftrittst, also die Belastung der Fußsohle vermeidest.

Fersensporn-Hausmittel gibt es einige. Ob sie wirklich wirken, kannst du selbst ausprobieren. Dazu zählen:

  • Kohlwickel: Kohlblätter solange mit einem Wellholz oder eine Flasche ausrollen, bis der Saft auftritt. Um den Fuß und die schmerzende Stelle packen und mit einem Baumwolltuch oder Verbandsmaterial fixieren. Über Nacht einwirken lassen. Kohl wirkt entzündungshemmend.

  • Backpulver: Die entzündungshemmende Wirkung des Backpulver soll hier helfen. Dafür etwas Wasser mit 1 TL Backpulver mischen und die Paste auf die Ferse streichen. Anschließend umwickeln und einwirken lassen.

  • Apfelessig: Eine halbe Tasse Apfelessig mit warmem Wasser mischen und 5-10 Minuten ein Fußbad nehmen. Anschließend ein Tuch mit dem Wasser tränken, um den Fuß wickeln und einwirken lassen.

  • Murmeltiersalbe: Hier ist natürlich die Frage, ob du das verwenden willst, da das Fett bzw. Öl von toten Murmeltieren stammt. Diese werden laut Herstellern aber ohnehin getötet - die Entscheidung liegt bei dir. Bekannt ist hingegen, dass das Fett Glucocorticoide wie Cortison und Hydrocortison enthält.

  • Arnikasalbe: Arnikasalbe kann bei stumpfen Verletzungen oder Entzündungen helfen und kann je nach Salbe 1-3 täglich verwendet werden. Hier unbedingt den Beipackzettel beachten. Sollten die Schmerzen durch dieses Fersensporn-Hausmittel nach 3-4 Tagen nicht besser werden, solltest du zum Arzt gehen.

  • Kühlen: Das Kühlen der Stelle kann helfen, den akuten Schmerz zu lindern. Allerdings erreichst du durch das Kühlen allein noch keine vollständige Heilung. Hilfreich ist es, wenn du dazu die Übungen machst, die wir dir weiter unten vorstellen.

  • entzündungshemmende Ernährung: Es kann durchaus hilfreich sein, wenn du deine Ernährung so umstellst, dass du dich gezielt entzündungshemmend ernährst. Mehr zu entzündungshemmenden Lebensmitteln findest du hier.

  • Tape-Verband: Eine weitere Möglichkeit ist ein Tape-Verband. Diesen kannst du - wenn du von deinem Arzt weißt, wie es geht - auch selbst anbringen.

Wenn diese Fersensporn-Hausmittel keine Besserung bringen, solltest du spätestens an Tag 5 beim Arzt anrufen. Auch er kann dir helfen, deinen Fersensporn zu behandeln. Der Arzt kann dir entzündungshemmende, cortisonhaltige Cremes oder Schmerzmittel verschreiben. Hier ist der Nachteil allerdings, dass du sie nicht über einen längeren Zeitraum anwenden kannst. Auch eine örtliche Betäubung kann kurzfristig in Erwägung gezogen werden, um die Beschwerden an der Fußsohle zu für die Patienten lindern.

Langfristig hat der Arzt verschiedene Möglichkeiten zur Fersensporn-Behandlung:

  • Einlagen: Diese eignen sich gut für die langfristige Fersensporn-Behandlung. Sie verteilen den Druck optimal und genau so, dass der Druck auf dem Fersensporn verringert ist. Manchmal hat die speziell angefertigte Einlage auch genau an der Druckstelle ein Loch, sodass der Druck komplett vom Fersensporn genommen wird.

  • Physiotherapie: Die Physiotherapie kann Patienten zum Beispiel dabei helfen, spezielle Übungen zu erlernen, die auch daheim nachgemacht werden können. Außerdem kann eine eventuelle Fehlstellung an den Beinen mitunter korrigiert werden.

  • Diät: Der Arzt kann dir auch raten, eine Diät zu machen und dein Übergewicht zu reduzieren. So nimmst du auf natürliche Weise übermäßigen Druck von der Sehne am unteren Teil der Ferse. Allerdings solltest du danach die gesündere Ernährung beibehalten, sonst tritt der Jo-Jo-Effekt auf.

  • Strahlentherapie: In seltenen Fällen kann eine Therapie mit Röntgenstrahlen erfolgen.

  • Beinschienen: Beinschienen kann der Arzt anordnen, damit nachts keine ungünstige Fußstellung eingenommen werden kann.

  • Extrakorporale Stoßwellentherapie: Diese Therapie wird angewandt, um mithilfe von Schallwellen kleinste Risse in der Sehne entstehen zu lassen. Diese sollen den Körper dazu bringen, die Durchblutung zu erhöhen und die Heilung zu beschleunigen. Wissenschaftlich ist die Therapie umstritten.

Eine weitere Möglichkeit ist es, in Zukunft geeignete Schuhe zu tragen. Gerade wenn du viel Sport treibst, kannst du mit einer guten Beratung das falsche Schuhwerk vermeiden. Falls das als Behandlung des Fersensporns hilft, gibt die Ferse endlich Frieden und die Schmerzen bleiben fort.

Fersensporn-Übungen: So kannst zu Hause selbst behandeln

Um die Beschwerden eines Fersensporns bzw. der Plantarfasziitis zu lindern, gibt es auch einige Fersensporn-Übungen, die du zu Hause machen kannst. Es gibt hierbei verschiedene Formen von Übungen, die sich für die Behandlung eignen. Einige davon werden auch bei der Physiotherapie gegen den Fersenschmerz angewandt.

Folgende Fersensporn-Übungen sind sinnvoll gegen den Schmerz:

  • Sachen mit den Zehen greifen: Um dem Fuß Stabilität zu geben, kannst du ein Sache wieder in dein Leben bringen, die du vielleicht noch aus deiner Kindheit kennst: Dinge mit den Zehen zu greifen. Erstmal kannst du es mit Klamotten oder Handtüchern machen, wenn du geübter bist, kannst du auch gezielt runde Gegenstände in Schüsseln legen. All das fördert deinen Fuß und hilft gegen den unteren Fersensporn.

  • Faszienball: Mit einem Faszienball lässt sich einiges anstellen. Für diese Fersensporn-Übung kannst du den Ball unter deinem Fuß an der Fußsohle entlangrollen lassen. Übe dabei aber nie mehr Druck aus, als du aushalten kannst. Das regt die Durchblutung an und unterstützt die Heilung. Falls du keinen Faszienball zur Hand hast, hilft auch erstmal ein Tennisball.

  • Igel-Ball: Die Ball-Übung kannst du auch gut mit einem Igel-Ball machen. Auch dieser fördert die Durchblutung gezielt.

  • Fuß-Dehnung: Die Dehnung des Fußes hilft Muskeln und Sehnen.

  • Dehnen mit Handtuch: Nimm ein Handtuch und lege es um den Fuß, an dem sich der Fersensporn befindet. Ziehe nun den Fuß vorsichtig in Richtung Körper und achte darauf, dass das Bein stehts durchgestreckt ist. Halte die Dehnung etwa 30 Sekunden oder bis zu deine Wade spürst. Nach einer kurzen Pause kannst du die Übung wiederholen.

  • Fuß kippen fürs Fußgewölbe: Um dein Fußgewölbe zu stärken, kannst du den vom Fersensporn betroffenen Fuß im Sitzen auf den Boden stellen. Belaste den Außenbereich des Fußes und halte dabei Zehen und Ferse immer am Boden. Während der Belastung versuchst du nun, das Fußgewölbe (also den Bereich dazwischen, der beim Gehen nicht auf den Boden aufkommt) nach oben zu ziehen. Diese Übung kannst du bis zu 10 Mal wiederholen.

  • Balancieren: Eine besonders schöne Fersensporn-Übung - du kannst die Muskeln und das Gewebe auch stärken, indem du balancierst. Das geht auf verschiedene Weisen. Zum einen kannst du einfach ein Seil auf den Boden legen und versuchen, darauf zu balancieren. Zum anderen gibt es die Möglichkeit, beispielsweise eine flache Wanne oder den Wäschekorb mit Walnüssen oder ähnlichem zu füllen, so dass der Boden bedeckt ist. Dann kannst du versuchen, darauf zu balancieren und das Gewicht zu verlagern.

  • Aufwärmen vor dem Sport: Einem Fersensporn vorbeugen oder behandeln kannst du auch, indem du dich vor dem Sport aufwärmst. Dann werden deine Muskeln auch im Fuß aufgewärmt.

  • Barfuß laufen: Wann immer sich die Möglichkeit bietet, solltest du viel Barfuß laufen. Auch das stimuliert den Fuß und hilft, den Fersensporn zu behandeln. Falls du in der Nähe eines Barfußparks wohnst, solltest du die Möglichkeit nutzen und öfter mal vorbeischauen.

  • Akupressurmatte: Besonders hilfreich, um die Durchblutung deiner Füße zu fördern, ist eine sogenannte Akupressurmatte. Die kannst du auch einfach bei der Arbeit im Homeoffice unter die Füße legen. Sie funktioniert ähnlich wie ein Nagelbrett und stimuliert in diesem Fall die Fußsohle.

All diese Übungen kannst du immer wieder und ganz einfach in deinen Alltag einbauen. Musst du etwas vom Boden aufheben? Nimm deine Zehen. Telefonierst du im Stehen? Nimm einen der Bälle und rolle ihn an deinem Fuß entlang. Du sitzt viel während der Arbeit oder daheim? Hole dir eine Akupressurmatte und leg sie unter den Tisch. So klappt die Fersenschmerz-Behandlung auf leichte Weise und Sehnenansatz, Fersenbein und Ferse geben hoffentlich bald Ruhe.

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Artikelbild und Social Media: Yuri_Arcurs/iStock (Symbolbild)