Durch falsche Nagelpflege & Co.

Nagelbettentzündung an Zeh und Finger: Hausmittel & welche Salben helfen

Eine Nagelbettentzündung am Zeh oder Finger tut weh. Gibt es Hausmittel oder Salben, die helfen? Wir klären auf.

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Bei einer Nagelbettentzündung am Zeh oder Finger rötet sich das Nagelbett, die entzündete Stelle schwillt an und es kann zur Eiterbildung kommen. Das schmerzt und ist nicht schön - gibt es also bei einer Nagelbettentzündung Hausmittel, die helfen? Alles, was du über eine Nagelbettentzündung wissen musst und welche Salben lindern können, erfährst du bei uns.

Nagelbettentzündung: Hausmittel für Finger und Zeh

Eine Nagelbettentzündung an Zeh oder Finger ist sehr unangenehm. Kaum haben wir uns die Nägel geschnitten oder ein Putzmittel auf die Haut bekommen, das da eigentlich nicht hätte hin sollen, geht es oft schon mit den Schmerzen los. Da wünschen wir uns, die Wundheilung beschleunigen zu können.

All dem können wir mit der richtigen Nagelhautpflege zwar entgegenwirken, aber manchmal ist es schon zu spät. In diesem Fall kannst du es mit Nagelbettentzündungs-Hausmitteln versuchen und schauen, welche Salbe bei Nagelhautentzündung hilft. Wir haben den Überblick für dich, aber zunächst bieten wir dir noch einen Überblick über das Nagelbett und wann du die Behandlung den Fachkräften überlassen solltest.

Nagelbett

Das Nagelbett, das von dieser Entzündung betroffen ist, befindet sich unter dem Nagel und ist das, was durch die sogenannte Nagelplatte rosa durchschimmert. Es besteht aus Gewebe, das ähnlich dem Bindegewebe ist, und ist fest verwachsen mit der Knochenhaut des Knochens, der im Zeh oder Finger steckt. Im Nagelbett liegen verschiedene Nervenenden und es wird gut durchblutet.

Über das Nagelbett wird der Nagel mit Nährstoffen versorgt. Ganz genau genommen befindet sich zwischen dem eigentlichen Nagel und dem Nagelbett zudem noch eine Zwischenschicht, die Hyponchium genannt und manchmal als Nagelhäutchen auf der Unterseite des Nagels bezeichnet wird.

An der Nagelhaut befindet sich übrigens auch die Lunula, der halbmondartige Kreis am unteren Teil des Nagels.

Ob Fingernagel oder Nagel an den Zehen, betroffen sein können alle. Oft ist die Entzündung dann auch noch mit Eiter verbunden und wir wünschen uns eine Behandlung. Viele stellen sich sicherlich die Frage, ob sie dafür unbedingt eine Ärztin*einen Arzt aufsuchen müssen.

Wann zum Arzt*zur Ärztin?

Solange du nicht an Durchblutungsstörungen, Diabetes, einer anderen chronischen Krankheit oder einem geschwächten Immunsystem leidest, musst du nicht unbedingt direkt in die Praxis. Wenn das Nagelbett länger als zwei Tage am Stück entzündet ist und nicht besser oder sogar schlimmer wird, empfehlen wir dir, dich in ärztliche Behandlung zu begeben und den betroffenen Nagel untersuchen zu lassen.

In den folgenden Fällen solltest du direkt in die Praxis:

  • Behandlung schlägt nicht an

  • Beschwerden nehmen zu

  • Rötung breitet sich aus

  • starke Schwellung oder Überwärmung an der infizierten Stelle

  • Schmerzen nehmen zu

  • infizierte Stelle nässt oder eitert

Solltest du dir auch bei einer leichteren Nagelbettentzündung unsicher sein, ist es immer gut, einen Termin in der Hausarztpraxis zu machen. In seltenen Fällen kann auch eine Operation nötig werden, ebenso kann es in schweren Fällen sein, dass der Nagel abfällt. Damit sich die Infektion nicht in tieferliegendes Gewebe ausbreitet, ist es zudem besonders wichtig, dass du den Eiter nicht selbst ausdrückst. Das ist Aufgabe deiner Ärztin*deines Arztes und die Beschwerden der Nagelbettentzündung sollten dann auch schnell wieder verschwinden.

Auch sonst ist die Behandlung durch medizinisches Fachpersonal sicherlich sinnvoll und du bekommst dann Medikamente wie bestimmte Salben verschrieben, doch begleitend und bei leichteren Fällen können dir oft Nagelbettentzündungs-Hausmittel helfen, um die Entzündung am Nagel und der Haut selbst zu behandeln.

Es gibt bestimmte Wirkstoffe, die bei Nagelbettentzündung als besonders hilfreich gelten. Aber was ist da wirklich dran? Wir haben für dich recherchiert, was du über die Entzündung an Hand oder Fuß wissen musst und welche Hausmittel wirklich wirken.

Entzündung am Zeh: Diese Hausmittel helfen

Zumindest wenn die Entzündung am Zeh oder Finger erst beginnt, kannst du sie selbst bekämpfen. Doch welche Nagelbettentzündungs-Hausmittel unterstützen die Behandlung wirklich und sorgen für die Entlastung des Gewebes rund um den Fingernagel oder Zehennagel? 

Wichtig ist auf jeden Fall, dass eine entzündungshemmende Wirkung gegeben ist. Diese entlastet Hand oder Fuß schnell, ebenso wie bestimmte Salben gegen die Nagelbettentzündung helfen. Besonders wichtig ist es, den Eiter nicht eigenständig auszudrücken. Dafür solltest du auf jeden Fall in eine Praxis gehen. Kleiner Tipp: je weniger du den Finger oder Zeh bewegst, desto schneller sollte die Heilung verlaufen.

Kamillenbad & weitere entzündungshemmende Bäder

Begleitend zur verordneten Behandlung können sich Kamillenbäder positiv auswirken, die die entzündungshemmenden Eigenschaften ihres Inhalts wirken lassen. Lass dich bezüglich der endgültigen Wahl des Nagelbettentzündungs-Hausmittels am besten in der Apotheke oder von deiner Ärztin*deinem Arzt beraten. In unserer Tee-Wirkungs-Tabelle erfährst du zudem, welche Kräutertees sonst noch entzündungshemmend wirken.

Egal, für was du dich entscheidest, einfach zweimal täglich für ca. 6 Minuten in einem warmen, nicht zu heißen Sud aus einem der folgenden Stoffe baden - und anschließend gut abtrocknen:

Vorsicht ist bei der Anwendung geboten, da der Sud anfangs noch sehr heiß sein kann. Deswegen ist es wichtig, ihn lange genug ziehen zu lassen, damit du dich nicht verbrennst.

Die Kamillentee-Wirkung bringt spezielles Kamillenextrakt, das es in der Apotheke, Drogerie oder auch online zu kaufen gibt, du kannst den Sud aber auch selbst mit Kamillenblüten machen.

Zeh entzündet: Welche Salben & wann Antibiotika gegen den Schmerz helfen

Neben dem Hausmittel-Sud können auch andere Mittel wie Arznei und Medikamente gegen eine Nagelbettentzündung helfen: Salben. Aber welche Salbe hilft, wenn der Zeh entzündet ist?

Da du in der Regel nicht immer weißt, ob Bakterien, Pilze oder Viren für die Infektion verantwortlich sind, solltest du vor einer Behandlung der Nagelbettentzündung mit der Salbe eine ärztliche Untersuchung machen und dich in der Apotheke beraten lassen. Dort gibt es auch rezeptfreie Medikamente wie diverse Wundheilungssalben, die allgemein gegen die relevanten Keime wirken, aber auch spezialisierte Arzneimittel. Aber wie gesagt: Vor der Anwendung ist eine Beratung wichtig, zudem empfehlen wir dir, die Packungsbeilage gründlich zu lesen.

Jod-Salbe

Die Wirkstoffe in den Nagelbettentzündungs-Salben sind zum Beispiel Jod ("Povidon-Iod") und weitere desinfizierende Stoffe, die z. B. auch entzündungshemmend und - je nach Ursache - antibakteriell, antiviral oder antimykotisch (gegen Pilze) wirken. Das kennst du vielleicht noch von früher, als mit Jod Wunden desinfiziert wurden.

Blut, Eiter und Wundsekret deaktivieren die Wirkung, daher wird Jod heutzutage zur Wundheilung nicht mehr verwendet. Zudem besteht die Gefahr von Kontaktallergien und bei einer Jodüberdosierung das Risiko einer Schilddrüsenunterfunktion, die sich bspw. durch Müdigkeit bemerkbar macht. Weiterer Nachteil: die Salbe kann einen Stau der Wundflüssigkeit (Exsudatstau) verursachen, wie im Fachbuch "Wundmanagement" steht. Grundsätzlich wird von der Anwendung einer Jodsalbe eher abgeraten, aber es gibt Alternativen.

Zugsalbe

Bei eitrigen Entzündungen wird oft Zugsalbe angewandt. Auch beim Splitter entfernen kommt Zugsalbe zum Einsatz. Diese Salbe enthält Ammoniumbituminosulfat und wirkt leicht entzündungshemmend, antibakteriell sowie antimykotisch.

Antibiotika

In schweren Fällen wird Zugsalbe allerdings nicht mehr eingesetzt - hier setzen Ärztinnen*Ärzte zur Behandlung manchmal auch auf Antibiotika in Tablettenform, wenn antibiotischen Salben gegen die starke Nagelbettentzündung nicht mehr helfen.

Nagelbettentzündung: Ursache und Entstehung

Eine Nagelbettentzündung ist in der Fachsprache als Paronychie bekannt. Zudem unterscheidet man mehrere Formen. Die Nagelbettentzündung kann sowohl an den Zehen, als auch der Hand, genauer gesagt den Fingern, vorkommen. Auch eine Entzündung des sogenannten Nagelwalls, also der Wölbung rund um Nagel und Nagelhaut, wird als Paronychie bzw. Nagelbettentzündung bezeichnet.

Doch egal, welche Variante bei dir zutrifft, sie können auf die gleiche Art und Weise entstehen. Die Ursache sind Bakterien, Pilze oder Viren, die über kleine Wunden an Nagel oder Haut eindringen können. Am häufigsten sind dies als Bakterien sogenannte Staphylokokken, während bei den Pilzen v.a. Hefepilze für die Infektion samt Entzündung am Nagel sorgen, als Viren sind indes Herpesviren verantwortlich.

Risikofaktoren und häufigste Ursachen für eine Nagelbettentzündung sind:

Falsche Nagelpflege

Gerade der Punkt falsche Nagelpflege ist hier essenziell. Als Nagelbettentzündungs-Ursache kommen hier viele Details zum Tragen. Egal ob es Schnitte durchs Nagelschneiden (zu kurze Nägel, zu tief an der Seite eingeschnitten) sind, eingewachsene Nägel, brüchige Nägel (die viele Ursachen haben), unzureichende Pflege der Haut rund um den Nagel und damit einhergehende rissige, trockene Haut oder als Folge des Fingernagelkauens - all diese Ursachen können zu einer Nagelbettentzündung führen. Daher ist es wichtig zu wissen, dass du der Erkrankung durch die richtige Pflege vorbeugen kannst.

Dabei helfen zum Beispiel Cremes, die der Haut helfen, Feuchtigkeit zu speichern. Einen eingewachsenen Nagel hingegen solltest du besser beim Arzt*bei der Ärztin behandeln lassen.

Syphillis

Zum Punkt Syphilis: Eine Nagelbettentzündung kann ein erstes Symptom von Syphilis sein und ist somit ein sogenannter syphilitischer Primäraffekt.

Chronische Paronychie

Warum wir dir mit einem entzündeten Zeh oder Finger aber zum Besuch in der Praxis raten, sofern sie nicht verschwindet: aus einer akuten Nagelbettentzündung kann auch eine chronische Nagelbettentzündung (chronische Paronychie) werden. Hierbei kommt oft es zur Verfärbung der Nägel - denn in diesem Fall sind meist mehrere Zehen oder Finger von der Nagelbettentzündung betroffen.

Vorsicht walten lassen solltest du zudem, wenn du einen Blauen Fleck unterm Zehennagel hast - das kann ein Bluterguss oder schwarzer Hautkrebs sein.

Nagelbettentzündung-Symptome: Daran erkennst du sie

Sobald du die ersten Symptome einer Nagelbettentzündung an Zeh oder Finger entdeckst, solltest du die betroffene Stelle am Nagel behandeln. Bei starken Schmerzen oder einer Entzündung über mehr als zwei Tage empfehlen wir dir, einen Arzt*eine Ärztin aufzusuchen, um die weitere Behandlung abzusprechen.

Mögliche Nagelbettentzündungs-Symptome sind:

  • gerötete Haut

  • Haut spannt sich

  • anfangs Schwellung mit Druckgefühl, später klopfende Schmerzen

  • Wärmegefühl am Finger/Zeh

  • Eiterbildung

Wird die Nagelbettentzündung an Finger oder Zeh nicht behandelt, können sich die Entzündung und somit die Symptome massiv verschlimmern. Das umliegende Gewebe (Knochenhaut), Knochen und Sehnen können infiziert werden und sogar eine Knochenentzündung auslösen.

Eine spätere Folge der unbehandelten Krankheit kann das sogenannte Panaritium sein, was bei uns als Nagelgeschwür bekannt ist. Das Nagelgeschwür an den betroffenen Nägeln entsteht durch die Entzündung des Nagelfalzes, den Vertiefungen an den Seiten der Nagelplatte.

Artikelbild und Social Media: RyanKing999/iStock (Themenbild)

Quellen

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