Eingerissene Nagelhaut: Ursachen und was du tun kannst
Sie ist einfach unangenehm und tut manchmal weh - die eingerissene Nagelhaut. Ursachen, warum die Nagelhaut rissig wird und was du tun kannst, erfährst du bei uns.
Ist die Nagelhaut eingerissen, haben wir oft Schmerzen und es sieht auch nicht schön aus. Doch was können wir tun, wenn die Haut am Nagel rissig wird oder einreißt? Welche Ursachen hat das Einreißen der Nagelhaut überhaupt? Und wie können wir die Schmerzen an den Fingern in Zukunft verhindern? Auf all diese Fragen gibt es Antworten - direkt hier.
Eingerissene Nagelhaut: Ursachen für die Probleme am Nagel
Eingerissene Nagelhaut kann bei Erwachsenen und Kindern verschiedene Ursachen haben. Aber alle Ursachen führen am Ende zum selben Ergebnis - die rissige Nagelhaut tut mitunter weh, sieht unschön aus und ist auch noch Einfallstor für Keime wie Bakterien.
Die Ursachen für rissige Nagelhaut sind wie gesagt vielfältig. Unsere Hände sind tagein, tagaus im Einsatz. Egal ob bei der Arbeit oder in der Freizeit, wir gebrauchen sie eigentlich fast immer.
Doch nicht nur das, wir seifen sie mehrmals täglich ein und benutzen hier und da auch Desinfektionsmittel, dazu kommt das Auftragen von den falschen Handcremes und das Hantieren mit Putzmitteln. Manche von uns pflegen die Nägel, andere gar nicht und wieder andere pflegen ihre Nägel falsch. Dazu kommt im Winter auch noch das kalte Wetter, das der Nagelhaut ebenso zusetzt wie die trockene Heizungsluft. All das kann am Ende des Tages zu eingerissener Nagelhaut führen.
Eine eingerissene Nagelhaut ist erstmal nicht so schlimm, tut aber vielleicht weh und entzündet sich. Dann wird die Haut rot und schmerzt noch mehr. Wird diese Stelle nicht behandelt oder dringen Erreger tiefer ein, kann sich im Laufe der Zeit im schlimmsten Fall eine sehr schmerzhafte Nagelbettentzündung (Onychie; Paronychie) entwickeln. Und darauf kannst du wirklich getrost verzichten.
Das häufige Hantieren mit Händen und Fingern, die Pflege und alles, was damit zu tun hat, kann dazu führen, dass unsere Haut trocken wird. Ebenso setzt die Kälte den Händen zu und trocknet sie aus, worunter auch neben der Haut auch die Nagelhaut leidet. Trockene Haut kann letztlich dazu führen, dass sich unsere Nagelhaut nicht mehr wirklich wohlfühlt und rissig wird.
Problematisch wird es dann, wenn die Nagelhaut schon rissig war, bevor es zum Austrocknen der Haut kommt. Dann geht der Prozess nämlich weiter - und die zunehmend rissige Haut erhöht das Risiko entzündeter Nagelhaut. Rund um den Nagel kann angeschwollene Haut dann auch mal zu einem unangenehmen Druckgefühl führen.
Ist die Nagelhaut eingerissen, gibt es aber auch krankheitsbedingte Ursachen. So können Erkrankungen wie Schuppenflechte (Psoriasis), Anorexie (Magersucht) oder Bulimie dazu führen, dass sich die Nagelhaut krankhaft verändert. Ebenso kann Nagelpilz dafür sorgen, dass die Haut am Nagel einreißt und zu weiteren Entzündungen führt.
Solltest du dich beim Nägel schneiden mal aus Versehen verletzen, weil du zum Beispiel mit der Nagelschere abgerutscht bist, ist es außerdem wichtig, die Wunde zu desinfizieren. Denn auch kleine Wunden können zu Entzündungen führen, aber sicher nicht zu schönen Nägeln.
Nagelhaut eingerissen: Was du vermeiden solltest
Damit die Nagelhaut nicht zu sehr leidet, solltest du zwar regelmäßig deine Fingernägel schneiden, aber die Nagelhaut nicht zu sehr zurückschneiden. Das hat dann nämlich keinen pflegenden Effekt und macht schöne Nägel, sondern ist einer der häufigsten Gründe für eingerissene Nagelhaut. Und deren Sinn ist schließlich, dass unsere Nägel und das Nagelbett gut geschützt sind. Spätestens die Nagelbettinfektion ist ein deutlicher Fingerzeig darauf, dass du deine Nägel falsch behandelt hast.
Ebenfalls ganz schlecht ist es, wenn du die eingerissene Nagelhaut einfach abknabberst - oder generell an den Fingernägeln kaust. Oftmals knabberst du die Nagelhaut mit und kommst irgendwann bis an Nagelbett ran. Ebenfalls kann es sei, dass du die Haut an den Fingerkuppen ankaust. Das Kauen kann nicht nur zu rissigen Nägeln führen, sondern verhindert auch, dass du gepflegte Hände hast und macht Haut, Nagel, Nagelhaut und Nagelbett durch kleine Verletzungen anfällig für schmerzhafte Infektionen mit Bakterien und anderen Keimen. Außerdem können so schmerzhafte Druckstellen an den Fingern entstehen.
Das Abkauen von Fingernägeln und Nagelhaut an der Hand kann zudem ein Zeichen für psychische Leiden, Stress und Unruhe sein. Daher sollte auch immer die mentale Gesundheit im Blick behalten werden, solltest du zu eingerissener Nagelhaut tendieren.
Rissige Nagelhaut behandeln: So bekommst du die Haut wieder fit
Es tut weh, daher ist es wichtig, dass du die rissige Nagelhaut wieder fit bekommst. Wie stellst du das am besten an? Das kommt ein stückweit auf den Grund für deine kaputte Nagelhaut an - Knabbern und Kauen ist wie gesagt schon mal keine gute Idee.
Wie du schon weißt, ist oftmals trockene Haut im Winter oder die Heizungsluft das Problem. Da solltest du also als Behandlung der rissigen Nägel zu einer guten Handcreme greifen, damit die eingerissene Nagelhaut wieder genügend Feuchtigkeit bekommt. Machst du das nicht, reißt die Nagelhaut immer weiter ein - und durch weiter eingerissene Haut dringen eher Erreger in die Haut ein und führen zu Infektionen. Also besser zur Creme greifen. Hier ist der Griff zu Naturkosmetik meist sinnvoller, als konventionelle Produkte zu nutzen. Der beste Zeitpunkt zum Eincremen ist direkt nach dem Händewaschen.
Ein paar kleine Tricks können dir aber auch so helfen, dass die Haut auch in den kalten Jahreszeiten geschmeidig bleibt. Beim Händewaschen solltest du auf heißes Wasser verzichten und zudem lieber Seife mit milden Tensiden bevorzugen. Außerdem hilft es, bei reizenden Putzmitteln Handschuhe zu tragen.
Da die Nagelhaut aber auch mit den Nägeln mitwächst und die Gefahr besteht, dass der Nagel an ihr festwächst, solltest du etwas gegen dieses Wachstum tun. Ein ganz einfacher Trick gegen die Probleme mit der Haut am Nagel ist es, nach dem Duschen oder Baden die Nagelhaut einfach etwas zurückzuschieben - jedes Mal. Allein das kann dir im Falle bislang falscher Nagelpflege helfen, die rissigen Nagelhaut und dadurch bedingte Entzündungen zu vermeiden. Finger und Hände werden sich freuen.
Wenn es beim Duschen mit dem Zurückschieben nicht so recht klappen will, hilft als Hausmittel Olivenöl gegen die rissige Nagelhaut. Du kannst deine Finger einpinseln und mit einem feuchten Tuch umwickeln - auch über Nacht - aber noch einfacher geht es, wenn du etwas warmes Wasser nimmst und ca. 1 EL Olivenöl hineingibst. Darin kannst du deine Finger rund 10 Minuten tauchen. Dann solltest du die Haut besser zurückschieben können, da das Öl Haut und Nägel am Finger schön weich macht. Mit diesem Tipp hilfst du dagegen, dass die Risse an der Nagelhaut erst entstehen können.
Solltest du Probleme haben, das Fingernägel kauen oder Nagelhaut abbeißen zu unterlassen, kannst du natürlich auch zu Pflastern greifen. Die können unter Umständen neben der Desinfektion der Wunde auch verhindern, dass sich die Wunde entzündet. Außerdem kann dir deine Ärztin im Einzelfall sicherlich auch entzündungshemmende Cremes oder Salben verschreiben, die gegen den Riss der Nagelhaut helfen.
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