Kleine Teekunde

Kräutertees und ihre Wirkung: Welcher Tee hilft wogegen?

Von Fenchel bis Frauenmantel haben wir die verschiedensten Kräutertees im Regal. Aber kennen wir auch ihre Wirkung? Welcher Tee wann am besten hilft.

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Kopfschmerzen, Bauchgrummeln und Unwohlsein gehören zu den Alltagsbeschwerden vieler Menschen. Doch die wenigsten wissen, dass sie die Lösung ihrer Probleme vielleicht bereits zu Hause haben – oder zumindest für wenig Geld im nächsten Supermarkt, Drogeriemarkt, Teeladen oder einer Apotheke finden. Die Rede ist nicht von Medikamenten, sondern von Tee. Der hat richtig eingesetzt nämlich eine bisher unterschätzte Wirkung auf unsere Gesundheit.

Jede Teesorte hat ihr Spezialgebiet – die eine befreit von Kopfschmerzen, die andere lässt Menstruationsbeschwerden vergessen, weil sie entkrampft. So gibt es mit jeder Kräuterteesorte eine andere Wirkung und deswegen wirkt er auch so entspannend, wenn wir ihn einfach so trinken. Die Effekte verschwinden ja nicht einfach, nur weil wir nichts haben.

Um von den positiven Effekten zu profitieren, musst du lediglich wissen, welcher Tee wogegen am besten hilft und wann du besser auf ihn verzichten solltest. Dann können wir Kräutertee gezielt als Heilmittel einsetzen.

Tee-Wirkung: Tabelle gibt Überblick

Damit du einen schönen Überblick bekommst, haben wir für dich eine Art Tee-Wirkungs-Tabelle - du siehst so auf einen Blick, welcher Kräutertee wie wirkt.

Kamillentee

Wirkung der Kamille auf einen Blick
Foto: Collage von Wunderweib Redaktion & iStock (taice)

Kamillentee wirkt antibakteriell und beruhigend. Eine unschlagbare Kombination. Denn damit hilft er sowohl gegen Bauchschmerzen, als auch bei innerer Unruhe. Dazu profitieren wir bei Mund- und Rachenentzündungen besonders von der entzündungshemmenden Wirkung des Kamillentees, wenn wir damit gurgeln oder ihn trinken.

Die Kamillentee-Wirkung auf einen Blick:

  • antibakteriell

  • entzündungshemmend

  • krampflösend

  • beruhigend

Dagegen hilft Kamillentee:

Das gibt's bei Kamillentee zu beachten:

  • max. 3-4 Tassen am Tag - Kamillentee trocknet die Schleimhäute aus

  • nicht geeignet bei Allergie gegen Kreuzblütler

Salbeitee

Wirkung des Salbeis auf einen Blick
Foto: Collage von Wunderweib Redaktion & iStock (bortonia)

Auch Salbeitee wird gerne bei Bauchschmerzen getrunken, er wirkt besonders gut bei Blähungen. Gleichzeitig lässt er Halsschmerzen verschwinden (auch hier am besten mehrmals täglich gurgeln) und hilft gegen übermäßiges Schwitzen.

Die Salbeitee-Wirkungen auf einen Blick:

  • entzündungshemmend

  • antibakteriell

  • antiviral

  • antioxidativ

  • zusammenziehend (adstringierend - auf der Zunge)

  • schweißhemmend

  • schwach blutfettsenkend

  • schwach blutzuckersenkend

  • harntreibend

  • blutstillend

  • abstillend

  • tonisierend (erhöht Spannung in Nerven, Muskeln & Gefäßen)

Dagegen hilft Salbeitee:

Das gibt's bei Salbeitee zu beachten

  • max. 3 Tassen am Tag; entspricht 6 g bzw. 15 Blättern - das ätherische Öl des Salbeis besteht zu 60% aus dem Nervengift Thujon, das sonst zu Nebenwirkungen führt

  • tägliche Anwendung max. 2 bis 4 Wochen

  • Anwendung bei Asthma & Epilepsie nur in ärztlicher Rücksprache

  • Anwendung bei Schwangeren und in der Stillzeit nur in ärztlicher Rücksprache

  • Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren nur in ärztlicher Rücksprache

Fencheltee

Wirkung des Fenchels auf einen Blick
Die Früchte (Samen) der Fenchelpflanze werden für Fencheltee aufbereitet, indem sie getrocknet werden. Foto: Collage von Wunderweib.de & iStock (Oksana Styranets)

Fencheltee wird bereits im Babyalter gerne als Heilmittel gegen Bauchschmerzen und bei Schlafstörungen eingesetzt. Er lindert Blähungen und Krämpfe, wirkt zudem entzündungshemmend und schleimlösend, weshalb Fencheltee auch gegen Erkältungskrankheiten hilft. Bei Verdauungsbeschwerden und Völlegefühl können die Fenchelsamen auch pur gekaut werden.

Diese Fencheltee-Wirkungen gibt es:

  • krampflösend (spasmolytisch)

  • schleimlösend

  • antibakteriell

  • entzündungshemmend

Dagegen hilft Fencheltee:

  • Husten (bei Erkältung)

  • Schnupfen

  • Menstruationsbeschwerden

  • Verdauungsbeschwerden

  • Blähungen/Blähbauch

  • Völlegefühl

Das gibt's bei Fencheltee zu beachten:

  • max. 2-3 Tassen am Tag, da sonst der zulässige Grenzwert von Estragol im Körper überschritten wird - der Stoff wirkt krebserregend, wie auf das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt

  • tägliche Anwendung max. 2 Wochen, da sonst die Wirkung verloren geht

  • nicht geeignet für Kinder unter 4 Jahren; nur in geringen Mengen für Kinder unter 11 Jahren

  • nicht geeignet für Schwangere und Stillende

Brennnesseltee

Wirkung der Brennnessel auf einen Blick
Foto: Collage von Wunderweib Redaktion & iStock (Tetiana Gutnyk)

In Blasentees stellt Brennnessel meist die Hauptzutat dar, denn die Pflanze wirkt harntreibend und hilft damit bei Harnwegsinfektionen. Doch es gibt noch weitere gesunde Brennnesselteewirkungen.

Diese Brennnesseltee-Wirkungen gibt es:

  • harntreibend bzw. entwässernd

  • abschwellend

  • entzündungshemmend

  • durchblutungsfördernd

  • stoffwechselanregend

  • vermutlich blutdrucksenkend

  • lymphanregend

Dagegen hilft Brennnesseltee:

Das gibt's bei Brennnesseltee zu beachten:

  • max. 3 bis 4 Tassen am Tag

  • nicht dauerhaft anwenden, nur kurativ geeignet

  • während der Anwendung zusätzlich ausreichend Wasser trinken, da der Tee entwässernd wirkt

  • Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren nur nach ärztlicher Rücksprache

  • ältere Menschen sollten nur wenig einnehmen - lieber ärztlich absprechen lassen

  • nicht geeignet bei Ödemen, die durch eine verminderte Nieren- oder Herzfunktion entstanden sind

  • nicht geeignet bei Herzinsuffizienz (Herzschwäche)

  • nicht geeignet bei eingeschränkter Nierenfunktion

  • nicht geeignet für Schwangere und Stillende

Schafgarbentee

Wirkung der Schafgarbe auf einen Blick
Foto: Collage von Wunderweib.de & iStock (Arif_Vector)

Schafgarbentee schmeckt etwas bitter. Doch genau diese Eigenschaft macht ihn so gesund. Die enthaltenen Bitterstoffe regen nämlich unsere Verdauungsorgane an. Aufgrund der krampflösenden Wirkung wird er bei jeglichen Bauchschmerzen, auch in Verbindung mit der Periode, eingesetzt. Schafgarbe wird eine ähnliche Wirkung wie Kamille nachgesagt, da die ätherischen Öle teils die gleichen Komponenten aufweisen.

Diese Schafgarbentee-Wirkungen gibt es:

  • krampflösend

  • appetitanregend

  • verdauungsfördernd

  • zusammenziehend (adstringierend - Schleimhäute)

  • antibakteriell

  • gallenflussfördernd

  • evtl. angstlösend

Dagegen hilft Schafgarbentee:

  • Appetitlosigkeit

  • Verdauungsbeschwerden

  • Blähungen/Bauchkrämpfe

  • Menstruationsbeschwerden (v.a. als Sitzbad)

  • leichte Entzündungen der Haut & Schleimhäute

  • evtl. hilfreich bei Depressionen & Angstzuständen

Das gibt's bei Schafgarbentee zu beachten:

  • max. 3 bis 4 Tassen am Tag zwischen den Mahlzeiten

  • Anwendung bei Kindern ärztlich abklären lassen

  • Anwendung in Schwangerschaft und Still ärztlich abklären lassen

  • nicht geeignet bei Allergie gegen Korbblütler

Hagebuttentee

Wirkung der Hagebutte auf einen Blick
Foto: Collage von Wunderweib.de & iStock (Arif_Vector)

Hagebutten sind reich an Vitamin C, das das Immunsystem stärkt. Deswegen wird der Tee gerne - wie Hagebuttenpulver - vorbeugend und unterstützend bei Erkältungen genutzt, hier kann er auch Fieber senken. Doch Vorsicht: Hagebuttentee hat eine leicht abführende Wirkung. Da der Tee ebenfalls harntreibend wirkt, kannst du ihn ergänzend bei Harnwegserkrankungen trinken.

Tipp: Hagebuttenmarmelade gilt als Heilmittel gegen Stress! Und zwar nicht nur weil Süßes glücklich macht, sondern auch, weil das enthaltene Vitamin B die Ausschüttung des Stress-Hormons Cortisol hemmt!

Diese Hagebuttentee-Wirkungen sind bekannt:

  • antioxidativ

  • immunstärkend

  • vermutlich entzündungshemmend

  • vermutlich blutdrucksenkend

  • vermutlich cholesterinsenkend

  • leicht harntreibend

  • leicht abführend

  • verdauungsfördernd

Dagegen soll Hagebuttentee helfen:

  • Halsschmerzen

  • Husten

  • Erkältungen

  • Bluthochdruck

  • Entzündungen

  • Rheuma

  • Gicht

  • Arthrose

Das gibt's bei Hagebuttentee zu beachten:

  • zusätzlich Wasser trinken, da der Tee leicht harntreibend wirken soll

  • da Hagebuttenpulver die Aufnahme von Medikamenten durch den Darm verzögern kann, solltest du den Tee im Abstand von zwei Stunden zur Medikamenteneinnahme trinken

  • keine zu großen Mengen während Schwangerschaft und Stillzeit

Hibiskustee

Wirkung des Hibiskus auf einen Blick
Foto: Collage von Wunderweib.de & iStock (Oxy D)

Obwohl der Hibiskus wie die Hagebutte viel Vitamin C enthält, haben die beiden Pflanzen doch unterschiedliche Wirkungen. Der Hibiskus ist ein Malvengewächs und ist in Deutschland eher als Zierpflanze statt als Heilmittel bekannt. Dabei hat Hibiskustee eine ganz besondere Eigenschaft: er senkt unseren Blutdruck.

Bereits drei Tassen Tee am Tag sollen laut einer In-Vitro-Studie, die im Fachmagazin "The Journal of Nutrition" veröffentlicht wurde, den systolischen Blutdruck um bis zu 13 mmHg senken können. Dauerhaft entlastet die natürliche Therapie damit unseren Körper und beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Außerdem konnte eine antioxidative Wirkung nachgewiesen werden.

Das ist aber noch nicht alles. Hibiskus-Tee ist ein natürlicher Cholesterinsenker. Auch bei Bronchitis kann die Pflanze aufgrund seiner antibakteriellen und schleimlösenden Eigenschaften helfen. Um die volle Wirkung zu entfalten, sollten täglich drei Tassen frisch aufgebrühter Hibiskus-Tee getrunken werden.

Diese Hibiskustee-Wirkungen gibt es:

  • antioxidativ

  • blutdrucksenkend

  • immunstärkend

  • schleimlösend

  • entzündungshemmend

  • antibakteriell

  • cholesterinsenkend

  • krampflösend

  • verdauungsfördernd

  • abführend

  • harntreibend

Dagegen hilft Hibiskustee:

  • Husten

  • Schnupfen

  • Halsschmerzen

  • Heiserkeit

  • Bluthochdruck

  • Menstruationskrämpfe

  • Bauchkrämpfe/Blähungen

  • Sodbrennen

  • Magen-Darm-Probleme

Das gibt's bei Hibiskustee zu beachten:

  • max. 3-4 Tassen am Tag, da sonst die abführende Wirkung zu stark wird

  • zur Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit nicht geeignet, da es den Östrogenspiegel beeinflusst

  • Kinder sollten aufgrund des hohen Säuregehalts und der abführenden Wirkung nur wenig Hibiskus zu sich nehmen

Frauenmanteltee

Wirkung des Frauenmantels auf einen Blick
Foto: Collage von Wunderweib.de & iStock (cat_arch_angel)

Von Frauenmantel-Tee kann, wie der Name vermuten lässt, insbesondere das weibliche Geschlecht profitieren. Die Pflanze soll regulierend auf den Hormonhaushalt, gebärmutterstärkend und dazu entkrampfend wirken. Aufgrund dieser Kombination ist er als Arznei gegen PMS- und Menstruations- sowie bei Wechseljahresbeschwerden beliebt, allerdings sind die Wirkungen nicht wissenschaftlich belegt. Frauenmantel enthält sogar einen Inhaltsstoff, der dem weiblichen Hormon Progesteron ähnelt.

Diese Frauenmanteltee-Wirkungen gibt es:

  • entzündungshemmend

  • leicht krampflösend

  • zusammenziehend (adstringierend - auf Haut und Schleimhäute)

Dagegen soll Frauenmanteltee helfen:

  • leichter Durchfall

  • Magen-Darm-Probleme

  • Menstruationsbeschwerden

  • Bauchkrämpfe/Blähungen

  • Husten

  • Schleimhautentzündungen im Mund & Rachen (auch zum Gurgeln)

Das gibt's bei Frauenmanteltee zu beachten:

  • mehrmals täglich zwischen den Mahlzeiten, max. 8-10 Gramm am Tag

  • Anwendung über max. 3-4 Monate, da die Gerb- & Bitterstoffe sonst zu Leberschäden führen könnten

  • von der Anwendung bei Babys und Kindern wird wegen fehlender Studien abgeraten

  • von der Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit wird abgeraten

(ww4)

Quellen