Mandelentzündung: Symptome, Dauer und Behandlung der Tonsillitis
Eine Mandelentzündung ist unangenehm, tritt aber häufig auf. Was du über Mandelentzündungs-Symptome, die Dauer der Krankheit und ihre Behandlung wissen musst, sagen wir dir hier.
Die Mandeln kennt jeder – nicht die zum Knabbern, sondern die im Mund-Nasen-Raum. Wo genau sie liegen, was die Symptome einer Mandelentzündung sind, wie lange sie dauert und wie sie behandelt wird, erfährst du hier.
Mandelentzündung: Unangenehme Erkrankung im Mund-Rachen-Bereich
Wenn die Mandeln entzündet sind, ist oft von einer Angina die Rede. Dabei ist die Angina, die der Arzt anspricht, meist eine Entzündung der Gaumenmandeln (Tonsillitis bzw. Angina Tonsillaris) – doch es gibt noch mehr Mandeln.
Insgesamt gibt es in deinem Mund-Nasen-Bereich vier verschiedene Mandeln:
- Gaumenmandeln (befinden sich beidseitig hinten im Rachen)
- Zungenmandel (ganz hinten auf der Zunge)
- Rachenmandel (hinten im oberen Gaumen)
- Tubenmandel (im Nasenrachenraum am Ausgang der Eustachischen Röhre, der Verbindung zum Ohr)
Klaffende Tube: Wenn die Eustachische Röhre nicht richtig funktioniert
Verursacht wird eine akute Mandelentzündung durch Viren oder Bakterien, meist Erkältungs- oder Grippeviren. Sie sind aber nicht die einzige Quelle für die Mandelentzündung, da mehrere Krankheiten entzündete Mandeln zur Folge haben können. Die genaue Ursache muss im Einzelfall geklärt werden.
Eigentlich sind die Mandeln dazu da, die Erkrankungen der oberen Atemwege zu verhindern. Sie sind Teil des lymphatischen Rachenrings oder auch Waldeyer-Rachenrings – einem Gewebe, dass sich um die Abwehr von Erregern im Mund-Rachen-Raum kümmert.
Mandelentzündung: Symptome sind vielfältig
Es wird zwischen einer akuten Mandelentzündung und einer chronischen Mandelentzündung unterschieden. Die verschiedenen Varianten der meist akuten Mandelentzündung haben je nach ursächlicher Krankheit auch unterschiedliche Symptome. So unterscheidet sich eine Mandelentzündung bei Pfeifferschem Drüsenfieber von der bei Grippe, einem Tripper oder Tuberkulose und sonstigen Krankheiten, die eine Angina hervorrufen können.
Die häufigsten Symptome einer akuten Mandelentzündung können sein:
- Halsschmerzen, oft verbunden mit Ohren- oder Kieferschmerzen
- Schluckbeschwerden
- Fieber
- seltener Schüttelfrost
- Rötung im Rachenbereich und an den Gaumenmandeln
- geschwollene Lymphknoten
- Kopfschmerzen
- Appetitlosigkeit
- Veränderung der Stimme
- undeutliches Sprechen
- Atembeschwerden
- Schleimbildung (Eiterflecken an den Gaumenmandeln, sogenannte Stippchen)
- Mundgeruch
- vermehrte Speichelbildung
- bei Kindern Bauchweh oder auch Erbrechen
Die Symptome einer chronischen Mandelentzündung (rezidivierende Tonsillitis) sind etwas anders. Als chronisch gilt die Erkrankung, wenn sie länger als drei Monate anhält. In hartnäckigen Fällen werden die Mandeln auch operativ entfernt. Allerdings sind die Mandelentzündung-Symptome in diesem Fall von Patientin zu Patientin unterschiedlich:
- oft leichte Formen der bisherigen Beschwerden
- manchmal wellenartiges Aufflammen der akuten Symptome
- manchmal auch keine Auffälligkeiten mehr
- Eiterausscheidung bei Berührung der Gaumenmandeln
- Entzündung im Rachenbereich
Auch bei Scharlach sind die Mandeln betroffen: Das verrät deine Zunge über deine Gesundheit
Mandelentzündung: Dauer der Rachenschmerzen
Schmerzen im Rachen, Schluckbeschwerden und Co. Die Erkrankung kann ganz schön anstrengend sein – und die Mandelentzündung braucht eine gewisse Dauer. Wichtig ist es, sich von anderen Menschen fernzuhalten und nicht zur Arbeit zu gehen oder auch Kinder nicht zu Schule, in die Kita oder den Kindergarten zu bringen.
Denn: Eine akute Mandelentzündung ist in den ersten Tagen sehr ansteckend. Andere Menschen können sich z. B. beim Sprechen (Tröpfcheninfektion) oder über Oberflächen wie Türklinken (Schmierinfektion) anstecken, ebenso Haustiere.
Da du nach einer überstandenen Mandelinfektion nicht immun bist, kannst du dich an ihnen wieder anstecken. Als Vorsichtsmaßnahme solltest du zudem deine Zahnbürste oder den Zahnbürstenkopf wechseln, wenn du wieder gesund bist.
Insgesamt solltest du damit rechnen, bei einer rechtzeitigen Behandlung rund ein bis zwei Wochen krank zu sein. Genaueres über die individuelle Dauer deiner Tonsillitis bzw. Angina kann dir deine Ärztin sagen.
Mandelentzündung: Behandlung und Genesung
Dauern die Beschwerden mehr als drei Tage an, steht der Arztbesuch spätestens an. Ist die Mandelentzündung diagnostiziert, wird bei der Auswahl der richtigen Medikamente berücksichtigt, ob du eine bakterielle oder eine virale Entzündung hast.
Bei der bakteriellen Mandelentzündung, bspw. durch Streptokokken, wird zur Behandlung oft Antibiotika eingesetzt. Wird diese nicht behandelt, kann sie sich im schlimmsten Fall zu einer Mittelohrentzündung entwickeln, und das gilt es zu verhindern. Gegen eine virale Tonsillitis hilft Antibiotika nicht, es sei denn, es handelt sich um eine sogenannte Superinfektion: Wenn Viren und Bakterien beteiligt sind.
Speichelsteine: Die unbekannte Krankheit im Mund
Ansonsten raten Experten, schmerzsenkende Mittel zu nehmen. Allerdings solltest du diesen Schritt mit deiner Ärztin absprechen und die Packungsbeilage beachten. Diese Medikamente werden bei einer Angnia auch verschrieben. Diese bekämpfen allerdings nicht die Ursache der Tonsillitis, sondern lindern lediglich die Mandelentzündungs-Symptome.
Als effektive Hausmittel gegen Mandelentzündung gelten beispielsweise Salbeitee, Lutschpastillen oder Halsbonbons, ebenso wie das Gurgeln mit Salzwasser oder Halswickel, bspw. mit Heilerde, Quark oder ätherischen Ölen. Aber auch Myrrhe- oder Salbeilösungen können gegen die Angina-Schmerzen helfen. Hier findest du die 21 besten Hausmittel gegen Hausmittel.
Weiters können Inhalationen helfen und eine strenge Bettruhe sollte eingehalten werden. Nicht hilfreich sind Getränke wie Saft oder Cola, da sie zu viel Säure enthalten. Ebenfalls schlecht gegen Schmerzen sind scharfe Speisen. In Kombination mit dem Rat einer Ärztin solltest du nach erfolgreicher Angina-Behandlung bald wieder fit sein.
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